Sch(m)utzengel


Publiziert von Henrik , 21. März 2011 um 15:54.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:19 März 2011
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-LU 
Strecke:Flüelen - Luzern mit dem Schiff
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV

 .... der Nachtdienst, den ich gerade diese Woche beendete, hatte überraschenderweise eine flaue Note -  die Nacht bleibt Nacht, der Wunsch auszuschlafen auch, die verspätet auftretende Müdigkeit ist eine Tatsache und doch war ich diesmal lebendiger als auch schon! Am Freitagmorgen traf ich dann sogar meine Arbeitgeberin in der Person der Pflegedienstleitung am Bahnhof Laufen um halb acht! Wir unterhielten uns kurz über die Zukunft des Hauses, über eine von der FDP-getragenen Umfrage und über das Ausbleiben von Flugblättern jener, die nicht alle Haushalte im Laufental erreicht haben soll... ich erwähnte meine Zufriedenheit im Spital Laufen arbeiten und mich engagieren zu dürfen und bedankte mich auch über das Pensum von 60%, das sie mir seit Januar 2011 ermöglichte.
 
 .... d’Fasnacht isch umme, die Konfetti werden sich aber noch lange halten dürfen. Am Bahnhof in Laufen vermischten sich „Hinterlassenschaften“ aus Konfetti und weggeworfenen Orangenschalen zu einem etwas wüsten „Gemüse“, das auf dem Perron vor sich hin roch – nicht etwa Basel, wie man vermuten würde. Der Berufsverkehr hält sich in den Tagen nach dr Fasnacht Richtung Basel noch in Grenzen, doch das Ruheabteil des ICN um 7.35 ab Laufen war trotzdem gut belegt. Der Tag grau. Ich freute mich aufs Schlafen dürfen. 


 .... bei in Aussicht gestellten Grautagen wie es meteoschweiz für den Samstag voraussah, erinnere ich mich gerne der Schifffahrt auf dem 4-Waldstättersee – im Winter fährt nur eines: Luzern – Flüelen und zurück.  Béatrize aus Zürich konnte ich umgehend dafür begeistern – wir hatten uns zuletzt hier wandernd gesehen. Später auch noch, aber in Zürich-Seebach bei ihr zu einem kleinen Imbiss mal im Winter 2009! Wir wollten uns im Bahnhof Zug treffen – in der Begegnungszone, um halb zwölf.
 
 .... ich nahm den IC nach Lenzburg, der lange nicht so elegant die Kurve im oberen Baselbiet nimmt wie der aalglatte ICN, es regnete den ganzen Weg hin bis nach Zug. Ich stieg um in die S-Bahn nach Rotkreuz, in Bünzen kam mir Ces Kaiser in den Sinn, die angetroffene Landschaft nahm ich nur begrenzt wahr, die mäandernde Reuss konnte mich nicht in Bann ziehen. Rotkreuz ist für die Bahn ein wichtiger Knotenpunkt – es fällt dem Tessin-Bahnreisenden dann auf, wenn er nicht dort durchfährt, falls eine Umleitung via Küssnach am Rigi aus irgendwelchen Gründen nötig ist, dass es diese Kreuzung gibt! Ich steige um in die nächste S-Bahn.  Bei der Station Chollermüli sehe ich eine gedeckte Holzbrücke – ein ganz kleiner Steg; immerhin elektrisierend durchfährt es mich...hier war Seeger noch nicht! Wie die nächste Station zu ihrem Namen gekommen ist, würde mich interessieren (nachträglich recherchiert habe ich nichts Erhellendes im Netz gefunden – dass man aber gediegen hier wohnen kann schon): Schutzengel bei Zug! So hoffte ich also mit diesem Momentum, dass unsere anstehende gemeinsame Fahrt auf dem See wirklich auch begleitet würde von einem solchen Engel.... 

 .... ich war nur ein paar frühere Minuten in Zug angekommen, entstieg Béatrize ihrem von Zürich – Thalwil kommend. Wir setzten uns ins dortige Café in der „Bahnhofspiazza“ und nach Zwölf fuhr die S-Bahn nach Flüelen – aus technischen Gründen war ein erneuter Umstieg in Arth-Goldau nötig (ohne Angaben des Warums). In Flüelen regnete es  und wie der Tag begonnen hatte, nämlich Grau, setzte er sich fort – dito. Das Schiff (BAT 20) war sehr mässig belegt oder anders ausgedrückt leer! Ich lud Béatrize ein in die erste Klasse, wir setzten uns backbords, damit wir, so die Hoffnung, noch etwas Schneeberge (vielleicht) blickmässig erheischen könnten – es regnete die ganze Reise. 


.... ich konnte sie auch überzeugen, aus der Speisekarte das Raclette zu bestellen – mir war das schon in Basel klar. Dieses musste auf den Tisch – der nicht mit einem Tuch gedeckt war. Das können die Schiffe für sich entscheiden, erhellte mir Frau Löwe von der Servier-Crew bei Nachfrage des Umstandes, der mir auffiel! Platz hatten wir genügend, Bewegungsraum auch, und die Fensterfronten bekamen Sprühwasser ab. Auf dem Hinterdeck standen die Sonnenstühle und –Tische wie bei Mobitare bei Schneefall, das Gefühl andern jetzt was voraus zu haben, stellte sich sogleich ein: wir hatten einen Freitagnachmittag zur Verfügung, wo andere „bügeln“ müssen, ha! 


 
 .... der Schiffssteg Rütli bestach durch einen unspektakulären Halt – weder stieg jemand aus noch ein. Anders in Treib und Vitznau. Das Park-Hotel soll man sich durchaus mal ansehen – eine Baustelle und wie der Tag, auch grau. Das Cuvée war von einer andern Eleganz, es perlte und schmeckte uns vorzüglich. Da Béatrize nicht das ganze Raclette selbst essen konnte, fiel noch etwas für mich ab ...Danke, Danke.
 
 .... das Schiff glitt behutsam nach Luzern, vertieft in unzähligen Themata und immer wieder Pausen, sich an der Landschaft laben zu dürfen, schlossen wir diesen Mittagstisch um kurz vor halb vier. Etwas geschwollen klingt diese Benennung eines Vorganges, das Schiff zu verlassen – es muss einfach noch sein: Débarquement.
 
 ...das Mail am Sonntag las sich dann so: freue mich wirklich wieder auf eine Schiffsreise mit dir. 



Tourengänger: Henrik
Communities: Touren und Tafeln


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