Von Zuhause auf den Pilatus


Publiziert von ᴅinu , 3. November 2020 um 17:40.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:31 Oktober 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NW   CH-LU   Pilatusgebiet   CH-OW   Rigigebiet 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2443 m
Abstieg: 2443 m
Strecke:57,1 km

Anfangs der Woche radelte ich mit dem e-Bike hinauf, bis zur Fräkmüntegg. Da es eindunkelte und ich die falschen Schuhe trug, entschied ich mich diesen Samstag nochmals bis zur Fräkmüntegg hinauf zu radeln und von dort eine für mich neue Wanderrunde am Pilatus zu drehen. Der Pilatus ist quasi mein Hausberg. Von allen meinen Behausungen die ich bewohnt habe, konnte ich immer einen Teil vom Pilatus erblicken und mir so einen Eindruck vom Wetter in den Zentralalpen einholen, ohne aus der Wohnung zu schreiten. Das Widderfeld ist mein Lieblingsgipfel vom Pilatusmassiv, kein Wunder also, führte mich diese eine Runde ebenfalls über diesen tollen Gipfel. 

Bandweg

Das erste Abenteuer bildete für mich die Beschreitung vom Bandweg - diesen hatte ich zuletzt in der Kindheit mit Onkeln beschritten, dazumal galt er noch als offizieller Wanderweg. Inzwischen wurde dieser wegen Felsabbrüchen "gesperrt". Im Winter / Frühling sieht man fast durchgehend die Felsabbrüche in dieser Flanke vom Klimsenhorn welche als eine Art Grundlawine niedergehen. In meiner Recherche sprach trotzdem nichts dagegen, den Weg zu benutzen, einerseits ist es ein ziemlich interessanter, da direkter Zustieg zur Klimsenkapelle, andererseits hält die Community ProBand den Weg weiterhin gut in Stand - der Weg ist sogar noch auf map.geo.admin eingezeichnet. In der Morgendämmerung erreichte ich mit dem e-Bike die Fräkmüntegg. Dieses Mal hatte ich mir Tourenschuhe und einen Kletterhelm angezogen... Unterwegs auf dem Bandweg sah ich sodann keine Hinweise auf jüngste Steinschläge - so wird es auch in diversen Erfahrungsberichten erzählt. Trotzdem sollte man sich eine Begehung vom Bandweg gut abwägen: Im Falle von einem Unfall würde die Unfallversicherung bestimmt einen Regress machen.

Alter Tomlishornweg

Das zweite Abenteuer auf dieser tollen Rundtour am Pilatus bildet der alte Tomlishornweg. Von der Klimsenkapelle aus konnte ich bereits feststellen, dass nur noch an einzelnen Stellen sehr wenig Schnee liegt. In der Querung zum Chastelendossen traf ich bereits auf die ersten Gamsen und Steinböcke. Da ich den alten Tomlishornweg schon 5x bewanderte empfand ich die Durchsteigung der Wand einfach und wie immer zu kurz. Am Ausstieg vom alten Tomlishornweg landet man auf dem Verbindungsgrat Tomlishorn - Widderfeld. Auf der Südseite des Grates zählte ich über 30 Gamsen, so viele wie ich noch nie am Pilatus gesehen habe. Beim Gemsmättli traf ich dann auch wie erwartet auf eine Kolonie von Steinböcken, welchen ich gerne aus respektvoller Entfernung beobachtete.

Widderfeld Nordostkante

Die Widderfeld Nordostkante steht schon länger in meiner Projektliste - bisher jedoch als Seilschaft. Der ca. 20 Meter Hohe Kamin in der  Einstiegswand war mir als Solobesteigung zu riskant. Cirka 80 Meter dem Wanderweg folgend, findet man jedoch im untersten Felsgürtel eine Schwachstelle, die im 2. Schwierigkeitsgrad überstiegen werden kann. So gelangt man über das schmaler werdende Grasband sehr einfach und sicher zum Ausstieg vom ca. 20 Meter hohen Kamin. Anschliessend muss der zweite Felsgürtel durchklettert werden. Nach ca. 3 Höhenmetern (ca. 3. Schwierigkeitsgrad) geht der Fels in Schrofengelände über. Entlang des Senkrechten Abrisses wandert man nun dem Gipfel entgegen. Die nächsten zwei Felsbarrieren sind furchteinflössend, die Schwierigkeit relativiert sich jedoch beim zweitletzten Felsgürtel (ca. 2. Schwierigkeitsgrad). Die Ausstiegswand war dann wohl die Schlüsselstelle (3. Schwierigkeitsgrad). Vom Gipfel stieg ich über den Grasrücken hinunter zum Feldnätsch.

Querung Pilatusseeli – Chastelendossen

Das vierte Abenteuer war für mich die Querung vom Pilatusseeli zum Chastellendossen. Der Pfad ist durchgehend in gutem Zustand, wenn dies manchmal auch erst aus kurzer Distanz ersichtlich ist. Die Querung von mehreren steilen Chälen muss gemeistert werden. Entschädigt wird man mit viel Wild: Gamsen und Steinböcke zeigten sich am Laufmeter. Ein supertolles Gebiet! Es bleibt mir nun nur noch der Aufstieg vom Stränzenloch zum Gemsmättli auf der Projektliste erhalten :-)

Zurück beim e-Bike in der Fräkmüntegg fliege ich auf diesem wie auf Wolke sieben hinunter bis zur Krienseregg, wo ich noch eine Zusatzrunde via Dorschnei ansetzte. 

Tourengänger: ᴅinu


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