Durch den Nebelwald auf die Rigi-Staffelhöhe (1550 m)

Auf Irr- und Umwegen auf die Rigi
 
Nach mehr als 3-wöchiger Wanderpause wollte Esther58 heute einen Versuch unternehmen, ob ihr rechtes Knie den Anforderungen einer Bergwanderung standhält. Um die Belastung in Grenzen zu halten und einen längeren Abstieg zu vermeiden stand ein „Bähnliberg“ auf dem Programm. Wenn man um diese Jahreszeit nördlich der Alpen, und nach einem kurzen Wintereinbruch, überhaupt zu Fuß irgendwo hochsteigen kann, dann an den Südhängen der Rigi hoch über dem Vierwaldstättersee.
 
Durch einen Bericht von Felix wurden wir auf den Alten Rigiweg aufmerksam, der zwar wohl aus Haftungsgründen offiziell gesperrt, aber normalerweise ohne Probleme von Weggis aus begangen werden kann. Mit dem Bericht von Felix und einer Karte von kopfsalat in der Tasche konnte also nichts schiefgehen, wenn da nicht noch die offiziellen Wanderwegweiser wären.

Im Gegensatz zum wolkenlosen Himmel am Bodensee hatte es bei unserer Ankunft Hochnebel, der sich aber bis zum Mittag aufgelöst haben sollte. Da es auch bis unter die 1000 m Grenze hinuntergeschneit hatte, haben wir uns kurzfristig für den offiziellen Wanderweg ab der Talstation der LSB Weggis zum Chänzeli entschieden. Den Abzweig zum Alten Rigiweg bei Tannenberg haben wir daher auch rechts liegen gelassen und sind der Beschilderung Chänzeli gefolgt.
 
Der Weg führte von jeder Menge Stechpalmen gesäumt bis zum Wegweiser Bergli bei P. 1010, wo man sowohl in östlicher Richtung zur Müseralp, als auch in nördlicher Richtung zur Seebodenalp weitergehen kann. In letztere Richtung wies auch der WW zum Chänzeli und so gingen wir im dichter werdenden Nebel in diese Richtung weiter. Misstrauen stellte sich jedoch ein, als am 2. WW Bergli das Chänzeli-Schild fehlte. War evtl. eine Markierung unter Schnee verborgen oder ein WW abhanden gekommen?
 
Wir kehrten auf jeden Fall nach einigen Hundert Metern um und folgten dem Wegweiser Richtung Müseralp. Die wohl nicht markierte Variante von kopfsalat über Stuck haben wir nicht genommen und sind bei P. 1018, wo sich auch wieder ein WW zum Chänzeli befand,  Richtung Steiglen  abgebogen. Immer noch im Nebel waren noch mehrere Leitern zu bewältigen und bei Grüt hat sich auch mal kurz die Sonne durchgesetzt. Hier oben hatte es dann ca. 10 – 15 cm Neuschnee, genug, um die Schuhe wieder sauber zu laufen. Das tolle Panorama am Chänzeli (1464 m) konnten wir leider nur an den Panoramatafeln nachvollziehen. Endlich die Oberhand bekommen hat die Sonne dann erst, als wir fast an der Rigi-Staffelhöhe (1550 m) angekommen waren.
 
Da die Grenzen der Belastbarkeit von Esther’s Knie erreicht waren, sind wir von hier mit der Zahnradbahn nach Vitznau hinunter gefahren und von dort mit Schiff nach Weggis zurückgekehrt. Die Sonne hatte sich mittlerweile auch unten am See durchgesetzt.
 
Fazit: Den Schwierigkeitsgrad T2 übersteigt die Route nicht, wenn auch Wassereis auf manchen Wegabschnitten und Schnee auf den Holzbrücken heute teilweise für rutschige Verhältnisse und ungewollten Bodenkontakt sorgten. Der Tiefblick und das Panorama am Chänzeli muss ohne Nebel den Tafeln nach dort grandios sein. Ich weiß nicht, ob es nur uns so geht. Aber sitzt man unten am Vierwaldstättersee in der Sonne kommt immer ein bisschen Ferienstimmung auf.