Von Weggis über den Alten Rigiweg zum Chänzeli

Schönes Wetter muss man nutzen und so entschloss ich mich heute den Alten Rigiweg zu gehen. Er hat eine besondere Geschichte, die ich noch ausführen werde.

Start war heute Morgen der Parkplatz der LSB in Weggis. Ihn zu erreichen ist zur Zeit etwas schwierig, da Baustellen an mehreren Stellen den Weg versperren. Um zum Ausgangspunkt zu kommen (an der Straße sind die Schilder entfernt) entschloss ich mich die Abkürzung durch die Baustelle zu nehmen. Danach ist der Weg gut beschildert Richtung Gribsch, Telli und Tanneberg.

In Tanneberg gibt es dann ein Kuriosum. Man kann entweder an der Ausschilderung (Rigi Kulm 10 Meter links) den Bergpfad hinaufsteigen oder weiter der oberen Straße folgen bis zum Verbotsschild. Ich nahm den kleinen Bergweg. Die Abbiegung zu P 768 ist direkt hinter dem letzten Haus und zwar ohne Beschilderung. Der Grund ist der Eigentümer dieses Hause, der, weil bester Steuerzahler der Gemeinde Weggis, nicht möchte, dass der Wanderweg genutzt wird. Ist aber ein öffentlicher Weg, wie ich später erfahren habe.

Aber die Kuriositäten sind noch nicht zu Ende. felix hat ja schon darauf hingewiesen, dass, wenn man das Verbotsschild sieht, auf dem richtigen Weg ist. Aber was soll ein Verbot, wenn dann vermerkt ist, dass der Weg auf eigene Gefahr genutzt werden darf. Irgendwie widersprüchlich. Also hinauf auf den "verbotenen" Weg. Es ist einer der schönsten Wege, den ich bis jetzt auf die Rigi gefunden habe und außerdem sehr gut gepflegt. Auch hier habe ich später erfahren, dass der Weg vor zwei Jahren komplett saniert worden ist. Und jetzt soll man ihn nicht nutzen??? Da hilft nur eins: ignorieren. Angeblich soll er auf den neuen Karten nicht mehr aufgeführt sein. In map.wanderland.ch ist er aber bis heute eingetragen. Bis P 1018 steigt er auch über mehrer Treppen bis zum Parkplatz Müseralp an. Dort gelangt man wieder auf den offiziellen Wanderweg.

Vom Parkplatz aus geht es dann zuerst rechts hoch ein kleines Stück durch den Wald und dann steil hinauf zu P 1242. Der Weg ist in den Fotos von mir markiert. Ich habe heute einen anderen Weg genommen und bin weglos vom Parkplatz links in den Wald abgebogen. Eine Spur führte aber bald in unwegsames Dickicht, so dass ich einige Meter zurück gegangen bin und über den einzigen Durchschlupf in der Steilwand nach oben auf den Wanderweg gestiegen, Richtung P 1242.

Wieder im Wald sind weitere 200 Höhenmeter bis zum Chänzeli zu überwinden. Hier helfen einige Leitern über die steilsten Abschnitte hinweg. Auf den letzten Metern zum Chänzeli traf ich dann noch auf Restschnee, der aber kaum der Sonne widerstehen konnte.

Weiter führte mich der Weg zur Staffelhöhe. In Anbetracht der Verhältnisse und dass ich morgen noch eine lange Tour mache, habe ich hier den heutigen Ausflug beendet. Mit der Luftseilbahn bin ich dann hinunter nach Weggis gefahren.

Besonders intelligent ist die Zeitplanung der LSB nicht. Kommt man unten an, hat man noch eine Wegstrecke bis zum Bus oder Schiff zurück zu legen. Bedingt durch die Baustelle dauert das auch ein bisschen länger. Dann ist es besonders "schön", wenn man kurz vor dem Ziel sieht, dass gerade das Schiff und der Bus abfahren. Na ja, man kann die Wartezeit ja anderweitig nutzen :-).

Der Alte Rigiweg ist ein besonders schönes Kleinod, ihn für den Aufstieg zu nutzen kann ich jedem Nachahmer empfehlen.

Tour im Alleingang.