auf Beatenberg wartet eine abenteuerliche Bire


Publiziert von Felix , 21. Februar 2011 um 13:03. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:19 Februar 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Beatenberg, P. 1204 - Fure - P. 1416 - Känzeli - P. 1527 - Bire - P. 1527 - Underburgfeld - Oberburgfeld - Niederhorn - Vorsess - Chüngwald - Chüelauigrabe - P. 1204
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Interlaken nach Beatenberg
Kartennummer:1208

Gleich zu Beginn: wenn nicht kürzlich alpinbachi die Bire - bei schönem Wetter - vorgestellt hätte (welche ja Axi auch schon im Nebel erstiegen hat), wären wir nicht auf dieses Kleinod gestossen - herzlichen Dank!
Vor der angekündigten längeren Schlechtwetterperiode sollte es noch einmal ein "Panorama-Tag" werden - da bietet sich die Aussichtsterrasse am Beatenberg an - und mit oben erwähnter "Reiseliteratur" im Kopf gibt es noch ein wenig alpinen Charakter dazu ...


Nach der kaum enden wollenden Begrüssung seitens der freundlichen Hündin bei P. 1204 etwas oberhalb von Beatenberg geht es unter dem wolkenlosen Himmel über apere sanfte Grasflächen empor zum Waldbeginn bei Fure. Angenehm ansteigend führt ein schöner Weg durch den Wald zum Strässchen bei P. 1352. Nachdem wir auf der Anfahrt unzählige blühende Erika gesichtet haben, werden wir hier von Dutzenden der ersten Leberblümchen verwöhnt. Nach wenigen Metern zweigt wieder ein hübscher Waldweg links ab und führt uns weiter im Wald aufwärts, allmählich den ersten Wänden der Bireflue entgegen. Und zwischen den Bäumen hindurch geniessen wir wiederholt den Blick zum Dreigestirn EMJ. Unerhört schmuck ist der meist schmale, doch gut ausgebaute Weg; an den etwas exponierteren Stellen auch mit Geländern oder Seil gesichert. Das Weiterwandern ab dem Känzeli (P. 1520) ist genussvoll; in einigen steilen Runsen liegt etwas gefrorener Schnee - hier sind die Stöcke hilfreich. Weiter geht es auf dem interessanten Weglein weiter, bis wir kurz vor P. 1527 zu einem Wegweiser gelangen, welcher jedoch nichts von der Bire signalisiert. Etwas weiter oben, im offenen Gelände, jetzt beinahe wieder mit winterlicher Stimmung, dann der Wegweiser zur "Bireflue Aussichtspunkt". Erst über festen Schnee, dann wieder im waldigen Gelände geht es etwa auf gleicher Höhe weiter - wir suchen nach der Bire, und stehen ihr unvermittelt gegenüber: sieht "krass" aus, die Leiterkonstruktion von etwas oberhalb! Wir nehmen die Zusatzschlaufe und den kurzen Abstieg zum Sättelchen vor der Bire unter die Füsse, deponieren vor der beinahe senkrechten Wand die Stöcke - und machen uns auf den steilen Leiternweg. Genial, was die Erbauer hier in diese Wand montiert haben; und es sieht gut unterhalten aus. Entgegen unseren Befürchtungen liegt sozusagen kein Schnee auf den Holzsprossen; und zudem sind die vielen steilen Leitern beidseitig gesichert: einerseits mit einem Holzgeländer, anderseits mit einem Drahtseil entlang der Wand. Es ist doch ein sehr aufregendes Emporsteigen; kurz bevor die Anlage um den letzten Felsen auf die Sonnenseite führt, liegt etwas Schnee, doch unbedenklich. Und die letzten paar Meter erscheinen beinahe unwirklich: da führt uns der auch hier gesicherte Weg zu einer formidablen Aussichtsplattform mit vier massiven Holzbänken - und Gipfelbuch und -kreuz. Und dann diese Aussicht, zwar beinahe schon gewohnt, doch zusammen mit dem Tiefblick auf Beatenberg wirkt das Gipfelerlebnis der Bire gewaltig, sehr empfehlenswert!

Nach dem vorsichtigen Abstieg wartet eine weitere Attraktion: der Weiterweg führt direkt an den sonnenbeschienen Flühen auf schmaler Spur über weitere senkrechte Abstürze, links ein abschüssiger Grashang, welcher an einer Stelle bereits abgerutscht und zusätzlich mit einer Verbauung gesichert ist - atemberaubend. Bald einmal führt eine sehr steile Grasrinne mit gesicherten Stellen aufwärts zum vorher gesichteten Wegweiser. Nun, nach diesen exklusiven Gipfel- und Bänderweg-Erlebnissen geht es nun definitiv aufwärts; doch Halt: da muss erst mit fenek und seiner Begleitung geplaudert werden - sie sind unterwegs vom Niederhorn - zur Bire ...

Abwechslungsweise durch Wald und über zum Teil schneebedeckte Wiesen gelangen wir rasch zur Hütte Underburgfeld. Hier stossen wir auf den breiten, planierten Winterwanderweg, welcher uns in weiten Kehren (auf guter, fester Schneeunterlage) zur Hütte Oberburgfeld führt: hier ist unser später Mittagshalt - und ein intensives Bestaunen des Panoramas - angesagt.
Mit Fortdauer unserer Rast ziehen von Westen her immer mehr Wolken auf - die Prognosen werden bestätigt; und weil uns bergler72 mitteilt, dass er eben von der Beatenbucht her auf dem Niederhorn angekommen sei, ziehen wir los, um mit ihm dort etwas zu trinken und zu plaudern - noch ein Treffen mit einem "Nachbarn"! Auf dem bis zum Niederhorn führenden breiten "Trampelpfad" treffen wir viele Wanderer an; wir nehmen kurz vor Erreichen des Bergrestaurants selbstverständlich noch den höchsten Punkt des Niederhorns mit. Thomas wartet auf uns auf der gut besetzten Sonnenterrasse; nach dem Gedankenaustausch machen wir uns gemeinsam über die letzten spärlichen Schneefelder, dann auf trockenem Gras, direkt am Skilift entlang, auf den Abstieg nach Vorsess. Kurz unterhalb des Restaurants teilen sich dann unsere Wege: wir wollen noch durch den Chüngwald zum Chüelauigrabe - er direkt hinunter nach Beatenberg. Einen letzten Kaffeehalt schalten wir oberhalb dieser wilden Runse ein - und schlendern schliesslich gemütlich zurück zu unserem Ausgangspunkt; das Westwindwetter hat nun die Alpensicht bereits stark getrübt - doch: es war eine fantastische Rundwanderung mit einer überraschenden Bire!

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (18)


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bidi35 hat gesagt: wunderbare Fotos...
Gesendet am 21. Februar 2011 um 14:05
...begleitet von einem sehr interessanten und informativen Bericht. Scheint ein sehr lohnendes Ziel zu sein. Danke Ursula und Felix.
(Bis jetzt kannte ich nur die Bire ob Kandersteg!!).
Liebi Grüess. Heinz

Felix hat gesagt: RE: wunderbare Fotos...
Gesendet am 21. Februar 2011 um 14:15
Ja, so Wanderungen bereichern doch enorm!
Da "muss" man auch zu Hause noch einmal intensiv nacherleben, beschreiben - und weiterempfehlen!
Lohnt sich wirklich sehr, lieber Heinz - liegt ja quasi vor deiner Haustüre ...

lg Felix

bidi35 hat gesagt: RE: diese Bire...
Gesendet am 21. Februar 2011 um 14:29
...wird sicher mal den Besuch von mir erhalten!! Danke für den Tipp.
LG. Hz

Ursula hat gesagt: RE:wunderbare Fotos...
Gesendet am 21. Februar 2011 um 22:02
hallo Heinz
ja ja, Deine genannte Bire ist ja dann ein ganz kleinwenig anspruchsvoller, gell?! ;-) Da war ich einmal bei Graupelschauer droben.., habe wohl selten so gefroren in den Finken, wie damals!
Beste Grüsse,
Ursi

bidi35 hat gesagt: RE: du sagst es...
Gesendet am 22. Februar 2011 um 11:17
...nichts mehr für mein Alter.
So wie dir ist es mir "näbedra" auf dem Ärmighorn einmal gegangen:-( aber im Winter.
LG. Heinz

Mel hat gesagt:
Gesendet am 21. Februar 2011 um 17:40
lustig, ich hatte an diesem tag auch vor - inspiriert durch die berichte von alpinbachi und axi - diese tour unter die füsse zu nehmen! hätte mir nicht eine migräne einen strich durch die rechnung gemacht, hätten wir uns vielleicht getroffen :-)

Felix hat gesagt: RE: ein Zusammentreffen
Gesendet am 21. Februar 2011 um 22:30
sollte dann doch mal stattfinden - wir haben ja gelegentlich sehr vergleichbare Ziele!

lg Felix

monigau hat gesagt: eine interessante Tour...
Gesendet am 21. Februar 2011 um 18:55
... mit tollen Passagen habt Ihr da gemacht!
Gratuliere!

Herzliche Grüße,
Monika

Willem hat gesagt: Danke Felix!
Gesendet am 21. Februar 2011 um 23:53
Schöne Beschreibung und wirklich sehr stimmungsvolle und abwechslungsreiche Bilder! LG Willem

MaeNi hat gesagt:
Gesendet am 22. Februar 2011 um 09:43
Diese Bire werden wir uns vormerken - als Ziel bei einem nächsten Besuch im Oberland..

Ganz toller Bericht und Bilder!

LG usum Muotithal

Fraroe hat gesagt:
Gesendet am 22. Februar 2011 um 19:46
Hallo Felix, du hast wieder einmal mehr eine herliche Bildreportage zusammengestellt.

LG vo Schwyz

alpinbachi hat gesagt:
Gesendet am 28. Februar 2011 um 21:40
Tja, die Bire wird zum Treffpunkt wie das Sunnighorn... Und sonst sehen wir uns dann alle in der Guggihütte (-: im Sommer. Ob es in der Gegend noch mehrere solche Steige hat? Seit fast 20 Jahren unterwegs im BEO, aber nie auf diese Bire gekommen bis >hikr > Axi (-: LG Bachi

Gelöschter Kommentar

Felix hat gesagt: RE: Ärmighore
Gesendet am 1. März 2011 um 19:31
das steht bei uns diesen Sommer weit oben auf der Liste!!

lg Felix

alpinbachi hat gesagt: RE: Ärmighore
Gesendet am 8. März 2011 um 17:15
@ Axi, Felix und andere Interessierte

Gute Idee, Das Aermighorn haben viele auf der Liste. Wäre schön, wenn der ganze „Bire“- Trupp gemeinsam aufs Ae-Horn steigen würde!

alpstein hat gesagt: Interessante Bire
Gesendet am 1. März 2011 um 18:52
und ein erfrischender Bericht mit schönen Fotos.

Grüße vom Bodensee
Hanspeter

jobe451 hat gesagt: Tolle Tour
Gesendet am 8. Juli 2012 um 22:53
Danke für die Inspiration. Wir haben die Tour heute nachgewandert, war wunderschön. Die Streckendaten sind zu finden unter: http://www.endomondo.com/routes/69959645

Felix hat gesagt: RE: Tolle Tour
Gesendet am 9. Juli 2012 um 08:18
gern geschehen - und Dank meinserseits für den interessanten Link!
lg Felix


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