Zafernhorn (2107m) mit "Doppel-Flat"


Publiziert von Jackthepot , 18. November 2010 um 20:11.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:14 November 2010
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:Faschina - Zafern Fürkle - Zafernhorn - Fürkle - Gumnpener Höhe - Gumpener Grätle - Faschina
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bregenzer Wald Bundesstrasse B200 bis Au - dort rechts abbiegen Richtung Damüls B193 - bei Damüls links halten (auf Hauptstrasse bleiben) - durch die markante Galerie hinauf aufs Faschinajoch - am höchsten Punkt auf der linken Seite großer Parkplatz
Kartennummer:Kompass Nr. 2 Bregenzer Wald; Kompass Nr. 32 Blundenz, Schruns, Klostertal, Kompass Nr. 33 Nördl. Verwallgruppe

Das Zafernhorn ist das 'direkte' gegenüber des *Glatthorns 2134m und auch fast gleich hoch - getrennt nur durch die Passhöhe des Faschinajochs. Aus einiger Entfernung betrachtet, bildet das Zafernhorn eine trapezformige Spitze, die mit steilen Graten in fast alle Himmelsrichtungen abfällt. Die Steilflanke gegen Westen zum Faschinajoch hin ist mit massiven Lawinenverbauungen versehen, ansonsten ist das Zafernhorn ein typischer Grasberg.

Der Aufstieg: Vom öffentlichen Parkplatz am Faschinajoch, dem Wegweiser folgend nach rechts (Süden), auf breitem Wanderweg zuerst leicht bergab. Dann, um nicht unnötig Höhe zu verlieren, querfeldein über steile Almwiesen, über sumpfiges Areal hinüber zu einem grünen Fahrweg, der nach wenigen 100m am Waldrand endet. Ein schmaler Pfad führt in den Wald hinein. Nach kurzer Strecke wird ein tiefer liegender , rauschender  Bach gequert - der Stutztobel. Der Höhenverlust wird steil aufwärts wieder wettgemacht und alsbald steht man in der Nähe der Oberen Waldalpe (1510m) auf der breiten Almstrasse. Auf dieser nun steil bergauf. Zwei Kehren und ein paar 100m später zweigt (ohne Schild) von dem geteerten Weg links ein erdiger "Abkürzer" ab, der sich jedoch alsbald der korrekte, markierte Weg herausstellt. Der Pfad führt über Almwiesen mehr oder minder deutlich in einem weiten Bogen ostwärts nur wenig ansteigend unterhalb der Alpe Zafernmaisäß vorbei, an die südseitige Gipfelflanke hin. Man quert den Almweg ostwärts und steigt nun steiler höher bis der Pfad am Zafernfürkele bei einer kleinen Kapelle wieder auf den Fahrweg zur Zafern-Alpe trifft. Von dort führt ein Steiglein steil immer in der Nähe der SO-seitigen Schulter hinauf auf den Gipfelgrat und dann ca. 200m recht flach auf den grasigen Gipfel. Ab Fürkele waren wir auch erstmals dem starken Föhnsturm ausgesetzt, der mit zunehmender Höhe an Stärke zulegte und der am Gipfel für einige kräftige Böen, bei mir für einiges an fröstelnder Gänsehaut und bei meinen beiden treuen Begleitern für fliegende Ohren sorgte.

Der Gipfelblick reicht weit: im Norden und Nordwesten Bregenzer Wald und Westallgäu; Nordwest - West vom Bodenseeraum bis Alpstein, Südwest - Süd dominiert die gesamte Prominenz des Rätikon, sowie von Süden-Osten fast das gesamte Lechquellengebirge.

Der Abstieg: wie beim Aufstieg, auf gleichem Steiglein  hinunter bis zum Zafernfürkele. Von dort nun nach Norden auf gutem, teils matschigen aber kaum an Höhe verlierend/gewinnend bis zur Gumpener Höhe (1910m). Ab hier beginnt das Abenteuer, die trockenen, sonnigen, süd- und ostseitigen Grashänge des bisherigen Bergtages, wechseln auf der Gratkante in eine reichlich verschneite, schattig kühle Winterszenerie. 
Der Weg durch die sehr steile Nordostflanke ist im Sommer schon ein T3er, denn der schmale, erdige Steig ist in den sehr sehr steilen, mit reichlich Büschen überwachsenen Hangpassagen mit einem dicken Stahlseil gesichert - wohl wegen der vielen (Normal-)Wanderer, die die Zafernrunde wagen. Bis weit in den Früsommer hinein und auch bereits nach den ersten herbstlichen Schneefällen des Jahres ist und bleibt es auf dieser schattigen Seite des Zafernshorns winterlich.  Teilweise knietiefer Altschnee bedeckte bündig zum Steilhang die ohne hin schon sehr schmale Spur des Steigleins. Das verschneite und festgefrorene Stahlseil war nur stückweise sichtbar und nur hin und wieder nutzbar. Die blanken eisüberzogenen Felsen die in den scharfen Kehren des Steiges sichtbar waren, boten ein gefährliche Tritt"hilfe" - Stockarbeit war gefragt. Die kleinen Schneelawinchen, die man mit jedem Schritt lostrat,  kullerten haltlos weit in die Tiefe der Hangflanke.
Diese 50mH und ca. 200-300m Wegstrecke verdienen bei den vorgefundenen Verhältnissen eine dickschwarze T4+.
Hat man dieses etwas kritische Stück des Weges hinter sich gebracht, geht's eben weiter durch das lange Rund - zwar immer noch mit geschlossener Schneedecke, bei der man hin und wieder mehr als knietief einbrach, jedoch trotz der Steilheit des NO-Hanges deutlich einfacher und bequemer und zügiger. Am Ende des Talkessels zieht der Weg wieder leicht nach oben und endet am Drehkreuz bei einem doppelten Ruhebänkle am Gumpener Grätle  (1820m).
Von dort gehts nun westwärts weiter; in einigen weiten Kehren die steile Nordflanke des Berges hinunter bis zu einer Kuhtränke und Wegweiser. Dann auf relativ flachenem Weg hinüber zur Bartholomäusalpe und dann wieder sehr steil auf gutem Schotterweg zurück nach Faschina.

Alles in allem ein rundum herrlicher Sommertourenabschluss mit "Beinahe Hikr-Zufallstreffen" mit goppa.

Tourengänger: Jackthepot


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt: und wieder erinnert es mich an Vertrautes ...
Gesendet am 25. November 2010 um 00:24
in dieser hübschen, w¦a¦underbaren Gegend ...

Sehr schön - und mit einem Dankeschön liebe Grüsse:

Felix


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