Zafernhorn (2107m) - über die Grashalden der Südflanke zum Gipfel


Publiziert von dulac , 10. Dezember 2020 um 11:12.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:15 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m

Eigentlich sollte an diesemTag mit Blasenka und Zafernhorn eine Lücke geschlossen werden:

Dazu also zunächst von Faschina über Bartholomäus-Alpe, Gumpener Höhe und Gumpen Grätle zur Zaferafurka. Von hier dann weiter auf dem Verbindungsgrat hinüber zur Blasenka.

 

Ein zumeist schmaler Grat und stellenweise auch recht ausgesetzt. Und letzteres vor allem an schmierigen Stellen. Diese allerdings mit etwas Vorsicht gut machbar und weil es immer etwas gab, an dem man sich zur Sicherheit festhalten konnte.

 

Über rund 2 Drittel dieser Strecke soweit alles ok. Doch dann hatte ich ein Problem: ein kleines Wändchen, nur wenige Meter wäre es nach unten gegangen. Allerdings arg brüchig und bröckelig, so wirkte es zumindest. Und von oben konnte ich nicht recht erkennen, wie man hier sicher runterkommen könnte. Seitlich umgehen liess sich die Stelle leider auch nicht, zu schmierig und ohne Haltemöglichkeiten.

 

Drum heute schweren Herzens umgekehrt, aber mit dem Vorsatz, es ein ander Mal erneut zu versuchen, dann allerdings von der Gegenseite und von unten, von wo die Gegebenheiten besser zu überblicken sein sollten.

 

Zurück an der Zaferafurka musste ich feststellen, dass der Wind mittlerweile stark aufgefrischt hatte. Jetzt auf dem offenen Grat hinauf zum Gipfel des Zafernhorn – keine reizvolle Vorstellung. Daher besser erstmal Brotzeit. Leichter gesagt als getan: ein einigermassen geschütztes Plätzchen dafür war nicht einfach zu finden.

 

Als der Wind auch danach unvermindert anhielt, begrub ich den Plan mit dem Gipfel und setzte stattdessen auf Umrundung des Zafernhorns.

 

Etwas oberhalb des Zafernmaisesses, wohin ich über eine Grasflanke zunächst abgestiegen war, legte ich - die Sonne war herausgekommen und der Wind war hier nur abgeschwächt spürbar - eine kleine Pause ein.

 

Die Südflanke des Zafernhorns liess sich von hier gut überblicken. Und bald kam mir der Gedanke, ob sich nicht nahe des Grats im Westen über die Grasflanken zum Gipfel hochsteigen liesse. Zu steil? Möglicherweise ja, aber aus der Ferne schwer zu sagen. Doch einen Versuch könnte es wert sein.

 

Und so folgte ich dem fast eben verlaufenden Güterweg nach Westen. Dort war dann sogar eine bergwärts führende Wegspur zu erkennen. Auch im weiteren Aufstieg hatte es zunächst immer wieder Spuren, vermutlich von Alphirten oder Jägern.

 

Auch weiter oben war das Gelände so beschaffen, daß ich mich nicht unwohl gefühlt habe. Die Hände zur Absicherung hat‘s erst auf den letzten Metern zum Gipfeln gebraucht, wo es etwas aufsteilte.

 

Die letzten Besucher hatten eben mit dem Abstieg begonnen, als ich den Gipfel erreichte. Gutes Gefühl nun, heute doch noch etwas zustandegebracht zu haben.

 

Nach kurzer Rast dann auf dem Normalweg über den Grat hinunter zur Zaferafurka. Der Weg nicht eben in bestem Zustand, die Spur stellenweise so tief eingegraben, dass man fast schon von einem Hohlweg sprechen könnte. Gut, ich übertreibe ein wenig, doch die vielen Begeher haben ihm schon deutlich sichtbar zugesetzt.

 

Der weitere Rückweg nach Faschina dann auf gleicher Route wie am Morgen zuvor.

 

Nach Rückkehr durfte ich feststellen, dass die von mir gewählte Route hier noch nicht beschrieben ist. Vor allem wohl, weil sie durch Gelände führt, das in den Sommermonaten Weidegebiet der Kühe ist und dann besser nicht betreten wird.


 

Meine Route lässt sich bildlich am besten anhand dieses [https://www.hikr.org/gallery/photo3270939.html?post_id=158948#1 Fotos] erläutern, zweckmässigerweise in Originalgrösse:


Der Güterweg im Abstieg von der Zaferafurka ist deutlich zu sehen. Ungefähr an dem Punkt, bevor er kurz danach einen Bogen hin zu einer etwas unterhalb liegenden Gruppe von Hütten macht, habe ich den Aufstieg begonnen.
 

Bei dem Wäldchen oberhalb ist links unweit des Grats ein Durchgang erkennbar. Später wenn es keine Pfadspuren mehr hat, dann nach eigenem Gusto auf der individuell am besten gangbarern Route (im Hinblick auf Untergrund und Hangneigung) weiter, zuletzt etwas rechts vom Gipfel zusteuernd


Tourengänger: dulac


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Kommentare (4)


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boerscht hat gesagt:
Gesendet am 10. Dezember 2020 um 11:44
Das Wändchen ist in der Tat etwas brüchig, man muss sich da die richtigen, stabilen Rippen raussuchen, was auch mir im Abklettern doch meist etwas schwer fällt.
Naja, so hast du einen Grund nochmals in die schöne Ecke zu kommen und in umgekehrter Richtung wird dir das Wändchen bestimmt einfach fallen :)

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. Dezember 2020 um 20:56
Den ~"Südgrat" des Zafernhorn, so ähnlich wie Du ihn nun gegangen bist, hatte ich auch schon in der Planung. Im AVF ist diese Möglichkeit genannt, jedoch nicht detailliert beschrieben - was auch nicht unbedingt notwendig ist - da recht offensichtlich.
Wie Du sagst, solange Weidevieh dort ist, nicht so geschickt.
Ev lässt sich dieser "Grat" auch schon weiter "unten" von mehr südlich angehn, ohne von Südosten her einzuqueren.

dulac hat gesagt:
Gesendet am 10. Dezember 2020 um 23:03
Hab‘s mir mal auf der SLK (map.geo.admin.ch) angesehen: demnach gibt es von der Säge (P.1166) bis Brüche einen direkten, steilen Steig. Das Stück von dort bis zu meinem Einstieg könnte, soweit nach Karte und Foto vom Kellaspitz beurteilbar, ebenfalls machbar sein. Und der Rest bis zum Gipfel dürfte für Dich eh nur noch ein Klacks sein.

dulac hat gesagt:
Gesendet am 10. Dezember 2020 um 22:29
Wäre nicht das erste Mal, daß ich zwei Versuche brauche bis es dann doch noch klappt. Drum werd' ich in jedem Fall dran bleiben.
Dir besten Dank für die Ermutigung!


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