Zafernhorn Nordrippe und Blasenka / Hochlicht


Publiziert von quacamozza , 19. August 2020 um 18:08.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:11 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1050 m
Kartennummer:freytag&berndt WK 5364 1:35 000

Das Zafernhorn ist ein viel besuchter Wandergipfel, der sich unmittelbar östlich über dem Faschinajoch erhebt. Der Berg ist leicht und auf kurzen Zustiegen erreichbar, ideal für wettertechnisch etwas unsicherere Tage wie den heutigen.

Der Gipfel bietet allerdings nicht nur den Bergwanderern, sondern auch den Steilgrasgehern ein kleines Betätigungsfeld. Sogar zwei Anstiege stehen dabei zur Auswahl: der Nordwestgrat, der sich mit einer scharfen Kante zum Gipfel zieht, allerdings erst ab einer Höhe von ca. 1900m als Grat bezeichnet werden kann, da sich die Schneide unterhalb in äußerst steilen, mit Lawinenverbauungen zum Schutz der Faschinajochstraße abgesicherten und stark bewucherten Hängen verliert. Diese Hänge sind leider ungangbar, so dass es für den Zugang zum Grat eines Tricks bedarf.

Eine weitere Aufstiegsmöglichkeit ist die Nordrippe, die man vom Gumpener Grätle über den P.1890 und den stark bewaldeten, teils extrem schmalen Verbindungsgrat ("Gumpengrat") zum Sattel am Beginn der Nordrippe erreicht. Leichter und deutlich weniger mühsam geht es direkt vom Zafern-Rundweg, da dieser unterhalb des Sattels entlangläuft. Auch die Nordrippe hat nur einen "kurzen Atem" und verläuft sich nach gut 50 Höhenmetern in der Gipfelwand des Zafernhorns. Diese 50 Höhenmeter stellen allerdings eine recht lohnende Steilgraskletterei dar, während der weitere Aufstieg neben einem brüchigen Felsgürtel fast nur noch steiles Moos zu bieten hat.

Vom Sattel am Beginn der Nordrippe ist auch der Nordwestgrat mittels einer ansteigenden Querung zu erreichen. Es ist die beste Möglichkeit des Gratzugangs.

Aufgrund der Gewittergefahr plane ich zunächst, über den Westgrat abzusteigen, um schnell zurück zum Faschinajoch zu gelangen. Da das Wetter dann doch stabiler bleibt als vorhergesagt, mache ich aus der Kurztour eine Speedhiking-Tour und wechsle am Gipfel die Schuhe. Da es mir in letzter Zeit immer mehr Spaß macht, in Trailschuhen flott unterwegs zu sein, ist auch das Hochlicht heute noch locker drin.



Zur Schwierigkeit:

bis zum Gumpener Grätle leichte Bergwege T 3
Verbindungsgrat P.1890 sehr mühsam wegen vieler Bäume, besser auf dem Wanderweg umgehen
Nordrippe und Nordflanke T 6 und I
Abstieg zur Zaferafurka T 2-3
Kühgrat T 4 und eine Stelle I
Hochlicht T 3-4
Blasenka leichter Wanderweg
Zafernrundweg in der Nordostseite des Zafernhorns seilversichert, schmierige Felsen T 3-4, ansonsten leichter


Zum Zeitbedarf:

Faschinajoch-Bartholomäusalpe: 15 min
Bartholomäusalpe-Gumpener Grätle: 15 min
Verbindungsgrat: 20 min
Zafernhorn Nordrippe und Nordflanke: 40 min
Zafernhorn-Zaferafurka: 10 min
Zaferafurka-Hochlicht: 35-40 min
Hochlicht-Blasenka: 6 min
Blasenka-Zaferafurka: 30 min
Zaferafurka-Bartholomäusalpe: 40 min
Bartholomäusalpe-Faschinajoch: 10 min



Vom großen Parkplatz auf dem Faschinajoch (Hauptwegweiser) zwischen den Häusern hindurch der Beschilderung "Bartholomäusalpe" folgen. Ohne großes Warmlaufen führt der steile, steinige Alpweg an der Nordwestflanke des Zafernhorns bergauf. Erst an der Bartholomäusalpe (Einkehrmöglichkeit) wird es flacher. In zügiger Wanderung führt ein Bergweg unter das Gumpener Grätle, dessen First nach einigen Kehren in der heute noch feuchten Nordseite angesteuert wird. 

Hier nun über den Grat und solange weiter, bis man den Fuß der Nordrippe über steiles Gras anvisieren kann (bessere, leichtere, schnellere und weniger mühsame Variante; ich folge dagegen oben konsequent dem Grat über den P.1890, dort hat man sich mit allerlei Bäumen und Gestrüpp zu plagen). Bergschuhe angezogen, weiter geht's über die Nordrippe in zunächst schöner Graskletterei, dann nach Belieben durch die steile Wand/Flanke. Wie erwähnt ist der gesamte obere Teil stark moosig, von Steilgras nicht viel zu spüren. Vom Gipfel des Zafernhorns, den ich recht früh erreiche, bietet sich eine schöne Rundumsicht, wobei leider das stark verschandelte Damülser Skigebiet das Panorama allzu sehr dominiert.

In der schon gut abgetrockneten Südseite ohne Probleme hinunter in die Zaferafurka ("Furkla"). In unmittelbarer Nähe steht die Hubertuskapelle. Von hier oben auf dem Verbindungsgrat (Kühgrat) bleiben, wobei man von einer Wegspur über den Kamm geleitet wird. Das Gelände ist nicht allzu anspruchsvoll. Mit einer guten Trittsicherheit kein Problem. Nach zwei Dritteln kommt die Schlüsselstelle des Kamms, ein zwar kurzer, aber steiler, bröseliger Abstieg, bei dem auch Hand an den Fels gelegt werden muss. Insgesamt ist dieser Kamm aber kürzer und leichter als zum Beispiel der *Heuberggrat.
Durch eine schöne Heidelandschaft komme ich bald an den Gipfelhang des Hochlichts, den ich direkt weglos und steil, aber einfach hochsteige. Am Gipfel fasziniert der Blick auf den nahen Zitterklapfen und den Annalper Grat. Aber auch der vorgestern bestiegene Feuerstein ist nahe herangerückt.  

In wenigen Minuten geht's sanft bergab zum Kreuz auf der Blasenka, wieder etwas zurück zur Weggabelung und unterhalb des Hochlichts auf dem Wanderweg zum Kühgrat. Das Wetter hält noch immer, daher lasse ich es nach und nach ruhiger angehen. Über den Verbindungsgrat erneut zur Zaferafurka und auf dem Zafern-Rundweg gegen den Uhrzeigersinn um das Zafernhorn. Hinter einer Gratschulter ist der steile Abstieg auf der Gegenseite seilversichert und auch zur Mittagszeit immer noch recht feucht. Da die Felsen speckig sind, heißt es hier etwas aufpassen. Kurz darauf trifft man am Gumpener Grätle auf den bekannten Hinweg. An der Bartholomäusalpe gönne ich mir eine kleine Pause, bevor es runter zum Parkplatz geht.


Tourengänger: quacamozza


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Kommentare (3)


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McGrozy hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2020 um 20:30
Sers Ulf,

Schaut nach ner schönen kleinen Tour aus. Ist leider auch ein wenig weit von mir weg. Schöne Bilder.

Gruß Stefan

quacamozza hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2020 um 14:42
Hi Stefan,

auch mal schön, in einer anderen Gegend unterwegs zu sein. Hätt Dir sicher gefallen.

Gruß zurück
Ulf

McGrozy hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. August 2020 um 09:40
Denk ich auch. Mal schauen vllt. lässt es sich ja mal einrichten dort hinzufahren.

Gruß Stefan


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