Glatthorn 2134m - nette Nachmittagstour


Publiziert von Jackthepot , 4. September 2010 um 17:16.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum: 3 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:Faschinajoch - Guggernülli (Alm) - Westgrat - Gipfel - Ostgrat - Franz-Josef-Hütte - Faschina
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bregenzer Wald Bundesstrasse B200 bis Au - dort rechts abbiegen Richtung Damüls B193 - bei Damüls links halten (auf Hauptstrasse bleiben) - durch die markante Galerie hinauf aufs Faschinajoch - am höchsten Punkt auf der linken Seite großer Parkplatz
Kartennummer:Kompass-Karte Nr. 2 - Bregenzer Wald 7 Westallgäu

Das Glatthorn ist ein typischer Grasberg. Nur nach Süden zeigt es seine etwas wildere Seite und ragt isoliert mit schöner Dreiecksform über der Staffelalpe auf. Das Glatthorn ist mit seinen 2134m der höchste Berg  in der Region rund um Damüls.
Nun hat der vorausplanende Bergwanderer/-steiger immer ein paar Gipfel für die Nachsaison im petto (das Glatthorn ist so einer), die man in den kürzer werdenden Tagen einfach erklimmen kann, wenn die ersten Fröste das braune Gras mit Rauhreif  überziehen oder wenn der erste Schnee fällt....na gut - zumindest dieses Kriterium war schon erfüllt.
Eigentlich war Höheres, Steileres geplant, doch diese Ziele wurden aufgrund der tw. noch satten Schneeauflage aus sicherheitstechnischen Gründen vertagt.

Prolog: alle meine im Familienbesitz befindlichen DigiCams waren anderweitig unterwegs und so kramte ich meine alte Spiegelreflex heraus. Filme gab's nur noch im Supermarkt (nicht mehr im Elektronikdiscounter) und im Elektronikdiscounter ergatterte ich die letzte Batterie des benötigten Typs.
Die 30min  Wartezeit an der Baustellenampel zwischen Au und Damüls nutzte ich um die Kamera für die Tour fertig zu machen und stellte mit "Freuden" fest, dass meine 5Jahre alte Batterie noch mehr Strom hergab, als die Neugekaufte - nämlich für ein (1) Foto. Der Sparladen in Damüls hatte diesen Batterietyp auch nicht.
So startete ich also erst um 13:30h am Parkplatz am Faschinajoch (statt wie geplant gegen 10:00h) Richtung Glatthorn in dem Bewußtsein nur einen verbalen Bericht liefern zu können. Aber nach 15min des Ärgerns beim Aufstieg , löste ich, ja löste sich quasi von alleine eine der elementaren Grundfragen des Lebens, nämlich " warum müssen moderne Handies soviel können - außer Telefonieren?... Email/SMS/Wecker/Rechner/Internet/Terminplaner/Spiele/Musik
....und FOTOGRAPHIEREN...
(Fotos daher mit etwas eingeschränkter Qualität - vor allem gezoomte Aufnahmen)

Der Aufstieg:

Man folgt einfach den Schildern (Glatthorn 2:30h) links neben der Talstation des Sessellifts: Richtung Mittelstation Doppelsesselbahn Staffelalpe/Glatthorngipfel (Achtung: NICHT dem Fahrweg gleich oberhalb der Talstation benutzen - der führt nur um den Berg herum auf die Nordflanke).
Nach 10min erreicht man einen weiteren Wegweiser, der nach links zur Mittelstation' und nach rechts zur Bergstation verweist. Im Frühsommer ist die Variante Mittelstation sicherlich reizvoller, da man ab Hahnenköpfle (1780m) den Blumen-Wander-Lehrpfad entlang des Grates bis zur Bergstation (1865m) mitnehmen kann. Da die Blumensaison im September eigentlich beendet ist, ich entschied mich folglich für die rechte Variante, was mir einen guten, breiten, tw. ziemlich matschigen, aber nur flach ansteigenden Almweg in die Nordflanke bescherte, der in langen Wegabschnitten auch noch von allerlei Sträuchern beschattet wurde und schließlich bei einem weithin sichtbaren, aussichtsreichen Holzhüttchen endete.
Der Wegweiser 'Wanderweg' oberhalb zeigte unmissverständlich in 2 Richtungen nach "halblinks" und "halbrechts" (nur nicht in Wegrichtung) - ich wählte die richtige Alternative, den deutlicheren Pfad, der scharflinks die nördliche Bergflanke hochzieht und bei 1890m an dem westwärts ziehenden "Blumengrat" herauskam. (Anm.: die rechte Wegvariante führt nur auf die Nachbaralm bzw. hinüber zum Kl. Damülser Horn).
Der Weiterweg ist simpel: einfach diesem Grat folgen bis zum Gipfel ( Glatthorn f. Geübte 1h). Bis zum Schluchtensattel (hier zweigt der Weg zum Kl. Damülser Horn ab) gibts dann nur noch ein paar einfache Felsstufen zu überkraxeln. Ab hier wird der Pfad steiler, aber immer "wanderbar" - einige Drahtseilsichterungen sind angebracht (für die "Weniger Geübten"). Man erklimmt einen ' Vorgipfel' , von dem aus der weitere Wegverlauf bis zum Kreuz ersichtlich ist. Wenig später steht man oben (ab Parkplatz ca. 1:45h).

Der Gipfel bietet einen sehr guten Rundblick über alle benachbarten Berggruppen des Bregenzerwaldes und des Lechquellengebirges und auch in westlicher Richtung zur Verwall/Silvretta/Rätikon und Alpstein.

Der Abstieg: Der Ostgrat  führt im ersten Abschnitt ab Gipfel sehr steil nach unten. Dieser Abschnitt ist bedingt durch das Gros der Gipfelbesucher, komplett mit Drahtseilen gesichert. (lt. Wanderschilderwald übrigens nicht: "Nur für Geübte", wie der Westgrat - was, wie dem Gipfelbuch wiederholt zu entnehmen ist, bei manchem Familienausflug bzw."Turnschuh"wanderern zu einigem Nervenflattern geführt hat). Aufgrund der Schneeauflage und des überall fließenden Schmelzwassers habe auch ich gerne diese Hilfe in Anspruch genommen.
Weiter unten wird's flacher. An einem Wegweiser zweigt der Pfad links ab und man steigt auf einer Grasrampe soweit ab, bis man eine eifrig sprudelnde Viehtränke erreicht. Dort scharflinks um die Ecke und ein bequemer, breiter Vieh- und Wanderweg quert die dortige Felsstufe, durchquert das dichte Buschwerk und führt in großen Bogen über viele plätschernde Bächlein hinüber zur Franz-Josefs-Hütte (45min ab Gipfel, wegen der übel-rutschigen Schneeverhältnisse - sonst schneller).
Von dort bis zur Staffelalpe auf breitem Almweg, ab Staffelalpe wieder auf Wanderweg, nach einem wahren Hürdenlauf über stromführende Viehzäune links haltend (nicht dem Fahrweg folgen) an der Bergflanke entlang zurück zum Faschinajoch (ab F.-J.-Hütte ca. 20-25min).

Tourengänger: Jackthepot


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt: je länger ...
Gesendet am 17. Oktober 2010 um 19:25
ich deinen Bericht "studiert" habe - desto klarer wurde mir: da war ich doch auch schon oben ...

Lieben Dank, Harald, für das Erinnern an eine der vielen schönen Wanderungen im nahen Österreich!

Ich werde wohl bald einmal (d.h. im 2011) diese Gegend besuchen ...

Lieber Gruss: Felix


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