Raaberg und Mattstock - Der Verbindungsgrat weist ein paar Legföhren auf...
|
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Der Nordostgrat des Mattstocks hat mir bisher in meinem Palmarès noch gefehlt. Bekanntlicherweise (SAC Führer und auch hier auf hikr:
Mattstock NE-Grat) sollte man diesen jedoch nur angehen, wenn man leicht masochistisch veranlagt ist, oder Legföhren als seine Freunde und nicht Gegner bezeichnet. Der Legföhrendschungel hält sich hier im Vergleich zum Südwestgrad des Leistchamms (
Über den Südwestgrat auf den Amdener Leistchamm) aber einigermassen in Grenzen, allerdings sollte man dort trotzdem nicht hoch, wenn man eine gewisse Aversion gegen dieses Gemüse hat. Im Vergleich zum SW Grat des Leistchamms findet man am NE Grat des Mattstocks aber tatsächlich Zeichen von anderen Legföhrenfetischisten, die sich diesen angetan haben. Nicht umsonsts ist man dort dann auch an einem wunderbaren Herbstsonntag mit allergrösster Wahrscheinlichkeit alleine unterwegs. Ich habe der (Tor)Tour auch noch eine neue Route durch die Südflanke des Raabergs vorangestellt und somit den Grat zwischen Raaberg und Mattstock in seiner ganzen Länge überschritten. Durchaus empfehlenswert, wenn man sich schon zuvor seelisch, moralisch und körperlich auf Legföhren eingestellt hat.


Nach einer leichten Wanderung in der Umgebung von Amden am Morgen, "darf ich mich" am Nachmittag noch etwas austoben. Von der Bergstation des Sessellift Mattstock laufe ich direkt zu den Hütten bei Walau hoch und hinter den Hütten ebenfalls direkt zum P. 1526 (Schletteren), wo ich den Bärenfall Skilift überquere. Von hier nun laufe ich in der steilen Südflanke des westlichen Raabergs entlang dem linken Rand bis unter die Gipfelfelsen hoch. Etwas rechts der Gipfelfalllinie setzt eine zum Teil mit Legföhren ausgestattete Rinne an, die ich in einfacher Kletterei (II) und Legföhren-Turnerei im Plaisirbereich bis zum Gipfel begehe (T5-).
Nach kurzer Pause mache ich mich auf den Weg zum Mattstock, zuerst gehe ich in nördlicher Richtung zum tiefsten Punkt des Grates zwischen Raaberg und Mattstock. Schon hier kämpfe ich mit Legföhren, die sich mir immer wieder in den Weg stellen. Vom Sattel quere ich links des Grates, dem schlimmsten Legföhrendschungel ausweichend, unterhalb von P. 1785 durch und gelange alsbald zum Anfang des "offiziellen" NE Grates. Von hier kann man sich, je nachdem wie masochistisch man veranlagt ist, direkt auf dem Grat fortbewegen, oder wie ich auf der südlichen Seite in etwas lichterem Dschungel ansteigen. Irgendwann weiter oben treffe ich auf eine relativ flache Platte, die ich in einem Riss quere (II). Den grössten Abbruch im NE Grat und den darauffolgenden etwas kleineren, erklettere ich in gut gestufter, etwas ausgesetzter Genusskletterei (II) auf der Toggenburger Seite und folge dem Grat anschliessend wieder auf der Ammler Seite bis dorthin, wo der markierte Weg ebenfalls auf den Grat trifft. Von hier nun folge ich die letzten paar Meter dem Weg zum Gipfelkreuz.
Eine kurze Zeit lang überlege ich mir noch die gesamte Überschreitung über den Westgrat fortzusetzen, aber schlussendlich entscheide ich mich doch für den direkten Abstieg zurück nach Amden, denn schliesslich will ich ja nicht als derjenige in die Geschiche eingehen, der an einer Überdosis Legföhren das Zeitliche gesegnet hat.
Tourengänger:
360

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (5)