Güner Horn 2851m und Piz Signina 2848m


Publiziert von pizflora , 26. August 2010 um 22:10.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum:25 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Signina   CH-GR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Safien - Zalön - Zalöner Hütta

Von Zalöner Hütta im Nebel losgelaufen richtung Güner Lückli. Da wir nicht recht wissen, wie wir uns den Grat richtung Güner Horn vorstellen müssen (betreff Ausgesetztheit), sind wir uns nicht recht einig, ob ausgesetzte Grate nicht vielleicht einfacher zu begehen sind, wenn man nicht sieht wie weit es runter geht. Verlaufen kann man sich ja schlecht.

Nun ist der Grat aber alles andere als ausgesetzt, sondern sieht auf Fotos nur so aus, da die meisten Berggänger versuchen, die festgehaltene Szenen möglichst dramatisch aussehen zu lassen. Vielleicht ist er nicht sonderlich dramatisch, aber wunderschön, ob wir nun in den Nebelschwaden drin oder draussen waren.

Es gibt durchgehend eine Wegspur bis zum Vorgipfel (T3). Um auf den Gipfel zu kommen, braucht es dann eine ca. 15m lange Klettereinlage, welche zwar nicht sehr schwierig, aber doch recht ausgesetzt und vor allem in etwas bröseligem Gestein stattfindet (ca. T5). Die Steine, an denen man sich hält und auf denen man steht, sind zwar fest, aber das Zeug rundherum nicht, weshalb alles von ziemlich viel Schiefergschmäus bedeckt und rutschig war.

Momentan hängt ein Fixseil drin, welches verlässlich und noch nicht sehr alt aussieht, und welches die ganze Sache sehr erleichtert (aber 8ung, falls ihr dies in 2-3 Jahren liest!). Wir haben uns mit einem langen Prusik dran gesichert, was aber wegen einiger Knoten im Seil (welche nicht wirklich nötig wären) auch etwas Gebastel war. Wir haben auch Wegspuren Höhenparallel zum Vorgipfel bemerkt, aber ob diese um den Gipfel herum und von hinten auf ihn rauf führen, habe ich nicht gesehen.

Die N-Seite des Gipfels ist dann rel. flach, und man kann entlang des Grates, mal auf Wegspuren, mal ohne, an der feingerölligen Flanke oder oben auf dem Grat unschwierig auf den Piz Signina rüberlaufen (T4- ?). Die vielen Erosionsstellen unterhalb des Gipfels haben wir übrigens, laut eines lokalen Experten, den freilaufenden Schafen zu verdanken. Wenn ich solche Bilder sehe, wünsche ich mir jeweils noch ein paar Wölfe mehr und ein paar unbeaufsichtigte Schafherden oder Sömmerungszulagen weniger...

Leider machte die Batterie meiner Kamera schlapp, deshalb gibts von dieser Tour nur wunderschöne Bilder in meinem Kopf.

Auf den beiden Gipfeln Pflanzenaufnahmen als Wiederholung der historischen Artenlisten von J. Braun(-Blanquet), damit wir die Vegetationsveränderung über die letzten >100Jahre analysieren können (Gün: SG, Signina: SW).

Wunderschöne Tour! Man könnte wahrscheinlich in einem (langen) Tag die hier beschriebene Tour, die Tour http://www.hikr.org/tour/post26516.html und die Tour http://www.hikr.org/tour/post27237.html zu einer langen Gratwanderung zusammenfügen. Der Camaner Grat, welcher auf Hikr noch nicht beschrieben ist und drum eine Lücke zwischen Tour 1 und 2 darstellt, sieht einfach, aber seehr lang aus. Mein einziges Fragezeichen wäre der Aufstieg via Planggenhorn Ostgrat, aber vielleicht weiss Alpine_Rise, der da oben war, darüber Bescheid. Der Grat würde eigentlich auf dem Piz Fess anfangen, aber für den Uebergang von kl. Fess zu Signina ist definitiv Bergsteigermontur gefragt.

Ps. und dass ich mit dem Piz Signina nun auch mal ein Hikr-First geschafft habe, wäre mir fast entgangen!


Tourengänger: pizflora


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