Nach zwei Tagen Vergnügen auf der Skipiste, mache ich mich heute wieder auf eine Tour. Im Laufe des Tages soll uns eine Front erreichen, hoffentlich habe ich noch etwas Wetterglück und es ist länger schön. Aufgrund eines Tips habe ich das Güner Horn, die Güner Lücke ins Auge gefasst. Um noch etwas vom sonnigen Wetter profitieren zu können bin ich früh aufgebrochen.
Die ersten Meter von der Rainmatte/Rinmatta P1269 sind echt steil, dafür gewinnt man rasch an Höhe. Ich folgte der R370 bis P1740. Es war windstill und im Schatten recht frisch. Mittlerweile blinzelte die Sonne auch bereits hinter den Berggipfeln hervor – wie lange noch? Ich wählte nun den direkten Weg zu den Güner Hütta P1995. Mittlerweile bekam ich wie bereits auf den letzten Touren ein stürmischer Föhn zu spüren, angenehm ist anders. Doch bereits zogen dicke Wolken auf und liessen das Ganze recht unangenehm wirken – diffuses Licht, starker Wind, die Aufstiegsspur war kaum auszumachen. Ich stieg weiter dem winzigen Alphüttli P2258 entgegen. Der Wegweiser bei P2328 ist auch schon zu erkennen. Unmittelbar dahinter der Grat mit seiner grossen Wächte. Auf einer Höhe von ca 2370 verliess ich die R370 und bog nach rechts/nordwestlicher Richtung P2495 ein. Als es flacher wurde stieg ich wieder westwärts dem Grat entgegen. Ich suchte mir eine Stelle, da ich keine Lust hatte mich durch die Gratwächte zu graben. So erreichte ich den Güner Grat P2470 ca 200m (ca 2500müM) nördlich der tiefsten Einsattelung.
Oben angelangt war es alles andere als gemütlich. Ein stürmischer Föhn/Südwestwind empfing mich nicht gerade einladend. Zum Glück war es relativ warm. Für eine ausgedehnte Pause war es dann doch zu kalt. So machte ich mich bereit zur Abfahrt (der Aufstiegsroute folgend). Bis auf ca 2250m herrschten super Verhältnisse (Pulver pur). Anschliessend suchte ich zwischen den windgepressten Stellen windgeschützte Bereiche und auch da, etwas ruppig, aber gut zu befahren. Weiter unten dann die bekannten Verhältnisse; windgepresst, vereist, ruppig.
Fazit: Ein steiler Anstieg, vor den Augen die Signina-Gruppe, erinnert mich an die 4000er der Mischabel-Gruppe. Schnell gewinnt man an Höhe. Leider hat das Wetter nicht wie geplant mitgespielt, sonst wäre die Besteigung des Günerhorn drin gelegen.
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