Untere Fründenschnur


Publiziert von JoR , 2. August 2010 um 23:30.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:21 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 800 m
Kartennummer:1247/1248

Über die Untere Fründenschnur existieren nicht viele Hinweise, schon allein deswegen reizte mich die Tour. Vor dem Urlaub fand ich dann den Tourenbericht von gero und war begeistert. Wer wissen will, was auf ihn zu kommt, sollte sich geros Bilder ansehen, sie geben die Verhältnisse wesentlich besser wieder als meine.

Da wir eigentlich einen Ruhetag machen wollten, waren meine beiden Freunde und ich für eine größere Tour etwas spät, aber als wir das Wetter gesehen hatten, konnten wir einfach keinen Ruhetag machen. Ausserdem brannte uns die Fründenschnur in den Füßen. Also los. In Kandersteg Uhrzeit und Sonnenstand überprüft, kurz in Gedanken den Weg bis zur Schnur abgegangen und uns dann für die Gondel entschieden. Es war schon gegen 10 Uhr, ca 1h später hätte der Aufstieg Richtung Fründenhütte schon in der Sonne gelegen. Soweit die Vorgeschichte.

Unsere Route führte uns von der Bergstation Oeschinensee ca 80Hm abwärts zum See, von dort folgt man dem Weg zur Fründenhütte bis zu einem Abzweig auf ca 1950m. Nun geht es "I de Fründe" auf schmalen Pfaden zunächst noch über Wiesen mit vererinzeltem Geröll, später steigt man über mehrere steile und zum Teil recht ausgesetzte Geröllgrate zur Unteren Fründenschnur ab. Am Anfang war der Weg noch weiss-rot-weiss markiert (wenn überhaupt Markierungen vorhanden waren), im Geröll fielen diese weg, vereinzelt wurde der Weg durch Steinmannlis gezeichnet.
Einmal in der Schnur, war der Weg ziemlich eindeutig... Wenn es soetwas wie einen Hang gab, dann lag die Neigung bei geschätzten 45 Grad... Also entweder der trittbreiten Wegspur folgen, oder nach links den Abflug machen ;D Wir entschieden uns für die Wegspur und kamen nach gut 1h30min Richtung Unterbärgli wieder auf bequemes Marschgelände.
Zur Unteren Fründenschnur sei gesagt: Es sieht von unten weitaus schwieriger aus, als es wirklich ist. Trotzdem ist unbedingte Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit notwendig.
Der größte Teil der Schnur ist durch ein Drahtseil gesichert. Dieses Seil eignet sich allerdings weniger zur Sicherung durch Zugreifen von Hand als zur Sicherung durch Bandschlaufe und Klettergurt. Es ist vielleicht alle 10m am Fels gesichert und liegt dazwischen tief auf dem Weg. Wäre jemand von uns gestürzt, er hätte mehrere Meter unterhalb des Weges gehangen... Wir hatten keine Gurte dabei und benutzen das Seil daher "von Hand". Meiner Einschätzung nach handelt es sich um ein ausgedientes Zugseil einer Transportbahn, es ist jedenfalls vollkommen mit verharztem Öl verschmiert. Gurt und Bandschlaufe wären in jedem Fall angenehmer gewesen.

Am Unterbärgli angekommen gab es dann eine ausgiebige Mittagsrast und gemeinsam mit dem Rest der Family, die sich auf dem Rückweg vom Oberläger befand, ging es dann zurück nach Kandersteg.

Zeiten:
Oeschinensee - I de Fründe 50min
Fründenschnur 1h30min
Unterbärgli - Kandersteg 45min

Tourengänger: JoR


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Kommentare (3)


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gero hat gesagt: Gratulation
Gesendet am 3. August 2010 um 07:41
zu Deiner Tour und dem Bericht - inzwischen gibt es doch so einiges Informatives zur Unteren Schnur zu lesen.
Ein nettes Weglein, was? Knackig ausgesetzt und doch harmlos, wenn man sich erst mal getraut hat - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit allerdings sind grundlegende Voraussetzung, das haben wir beide ja gschrieben und dokumentiert.
Vielen Dank aber vor allem für Deinen Querverweis zu meinem Bericht ... Deine Fotos können sich aber auch sehen lassen!

Beste Berggrüße vom Georg alias gero

Wanderer82 hat gesagt:
Gesendet am 3. August 2010 um 12:05
Hab dieses hübsche Weglein auch mal gemacht. Ich finde nicht, dass man absolut schwindelfrei sein muss, denn der Weg ist eigentlich wirklich fast immer sehr gut begehbar. Die wirklich gefährlichste Stelle, wo auch ich etwas gebibbert hatte, war diese Hang-Querung auf einem deiner Fotos, wo es wirklich sehr feines und lockeres und feines Gestein hat. Dort wäre irgend eine Sicherungsmöglichkeit ziemlich angebracht. Die zwei Bäche zu überqueren raubte mir auch etwas Zeit, bis ich den optimalen Übergang gefunden hatte.

Gruss
Thomas

bergpfad73 hat gesagt:
Gesendet am 11. August 2010 um 19:20
Ich denke auch wie Thomas, total schwindelfrei muss man nicht sein. Ich ging ja auch mit einem Freund dort durch (mein Bericht ist leider auf Französisch: http://www.hikr.org/tour/post25095.html), der nicht schwindelfrei war; ich nahm einfach noch ein Seil mit als sicherheit (wir haben es zwar nicht gebraucht). Der weg soll aber möglist trocken sein.
In die andere Richtung ist der Weg weniger beeindrücklich; dh einfacher für die, die evtl Angst hätten.

LG
Dani


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