Alpstein: Altmann über das Schaffhauserkamin
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Als
ivo66 mit
Lena und
xaendi gleichzeitig im Schaffhauserkamin das Glück gesucht haben, bedeutete dies das Startzeichen, diesen schon 40 Jahre gehegten Wunsch umzusetzen. Die sehr gute Beschreibung von
ossi habe ich ausgedruckt und meine Siebensachen am Vorabend bereitgelegt.




Die Säntisbahn bringt mich gleichsam schwebend in die Höhe. Um 08 00 Uhr stehe ich auf dem Säntisgipfel 2501m, damit ich wieder einmal die einmalige 360° - Aussicht geniessen kann. Abstieg auf den Lysengrat (T3), welche ich seit Seeger-Gedenken nicht mehr besucht habe. Ich treffe Benny, Chef von der Rettungskolonne, welcher mit dem kantonalen Wegemacher und einer Journalistin die dieses Jahr noch durchgeführte Sanierung des Weges über den Lysengrat vor Ort bespricht. Im Berggasthaus Rotsteinpass 2110m werde ich sehr freundlich empfangen. Super Nussgipfel mit Café crème. Etwas steil geht’s zum Pt. 2334 (T3), wo sich die Wege trennen: südwestlich wbw-markiert zum Nädliger; nordöstlich wrw-markiert zum Altmannsattel und südöstlich wrw-markiert zur Zwinglipasshütte, welchen ich einschlagen muss, um bis ins Fleckli abzusteigen. Etwas mulmiges Gefühl: Lohnt es sich, den Abstieg und Gegenanstieg überhaupt anzutreten oder soll ich direkt zum Altmannsattel hinüber wechseln? Ich zweifle, ob ich das Schaffhauserkamin schaffe. Eine Schuhnummer zu gross? Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und steige ab.
So erreiche ich Fleckli 2140m ca., nachdem Jan und sein Vater einen Fotoschnappschuss von turtelnden Schneehühnern gelungen ist. Eine Störung genügt, denke ich mir. Die niedlichen Tierchen flüchten in panischer Angst und können deshalb von nachfolgenden Passanten nicht mehr gesehen werden. WER SCHNEEHÜHNER FOTOGRAPHIEREN WILL, SOLL SICH MIT EINEM TELEOBJEKTIV AUSRÜSTEN!
Nach einer kurzen Rast im Fleckli, einem tatsächlichen Fleckli Paradies unterhalb der Altmannwand, nehme ich den Anstieg auf den Rässeggsattel 2260m in Angriff. Schöne Weiden grenzen oben an die Geröllhalde. Das nütze ich aus und steige möglichst auf diesen empor. Plötzlich ein Weg und Steinmänner. Andere hatten offensichtlich die gleiche Idee. Aber irgendwann ist dies nicht mehr möglich und die Geröllstapferei geht los. Zum Glück finde ich in den letzten 40m rechterhand eine Naturstein-Treppe mit wohl etwas hohen Stufen, aber dennoch bequemer wie das lästige Zurückrutschen.
Nach einer kurzen Rast im Fleckli, einem tatsächlichen Fleckli Paradies unterhalb der Altmannwand, nehme ich den Anstieg auf den Rässeggsattel 2260m in Angriff. Schöne Weiden grenzen oben an die Geröllhalde. Das nütze ich aus und steige möglichst auf diesen empor. Plötzlich ein Weg und Steinmänner. Andere hatten offensichtlich die gleiche Idee. Aber irgendwann ist dies nicht mehr möglich und die Geröllstapferei geht los. Zum Glück finde ich in den letzten 40m rechterhand eine Naturstein-Treppe mit wohl etwas hohen Stufen, aber dennoch bequemer wie das lästige Zurückrutschen.
In Verlängerung des Kulminationspunktes des Sattels öffnet sich gegen Nordwesten tief eingeschnitten das Schaffhauserkamin. Soll rot angeschrieben sein. Auch ohne diesen Hinweis kann man sich unmöglich irren, weiter oben dann schon…
Überblick: Höhendifferenz 150m, Distanz 120m, Mittlere Steigung <120% (100% Steigung = 45°Steigung), Linksbogen Richtung Norden beginnend und oben nach Westen drehend (unterhalb des Ostgrates). Kaminsystem gegen oben verfächernd.
Routenbeschreibung:
Nach Eintreten in den Kamin sind zwei Stufen (III) (von
ossi sehr gut beschrieben) zu überwinden. Die erste rechtsherum angehen, die zweite linksherum mit unter einem Steinklotz hindurchrobben. (Ohne Rucksack)

Direkt folgt eine glatte Platte von etwa 3 m Höhe (Kratzspuren), welche rechts über ein kleines Couloir umgehen werden kann (II).
Das links sich öffnende gelbe Kamin ist wohl einladend, jedoch die falsche Richtung (
ossi sei Dank!). Das richtige Kamin ist parallel rechts davon zu suchen (unscheinbarer)

Nach der Traverse anschliessend dem winkelförmigen Richtungspfeil öffnet sich ein gegen oben verjüngendes Couloir (führt direkt auf den Gipfelaufbau), welches ich im oberen Drittel rechts verlasse.(Markanter etwa 1 dm2 grosser Tritt auf Brusthöhe)
Ein Tessin-Fan hat IMMER 15m Reepschnur dabei. Das hilft! Auch kann ich den Rucksack bei den Kletterstellen III nachziehen. Alleingang hat seine Gesetze.
Altmann 2435m Ich bin nach dem diffizilen Gestrampel fürbass erstaunt, direkt auf den flachen Gipfel zu kommen und bin noch so angespannt, dass ich mich im Moment über die Leistung nicht freuen kann. Dank der wenig exponierten Passagen habe ich mich jedoch immer im „Grünen Bereich“ bewegen können.
Vorsichtiger Abstieg auf den Altmannsattel 2368m. Die unterste „polierte“ Platte ist weggesprengt worden. Alles griffig. Eine Familie aus Feldkirch wundert sich über den „Alten Mann, welcher so steif hinuntersteigt“.
Das Schaffhauserkamin hat mich mehr geschafft, als wie ich es wahr haben will.
Tourengänger:
Seeger

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