Hirzli-Planggenstock-Gratlauf


Publiziert von fuemm63 , 12. Juni 2010 um 17:51.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:11 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe   Zürcher Hausberge 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit SBB bis cff logo Ziegelbrücke. Bus bis Niederurnen Ochsenplatz. Fussweg 500 m bis Talstation Seilbahn Niederurner Täli.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Dito.

Der erste Berglauf 2010 von sursass58 und mir soll eher leicht sein und geht ins Niederurner Täli: Wegen der Föhnprognose sind wir vom ursprünglichen Ziel (Rophaien UR) auf die hier bei hikr.org schon mehrfach beschriebene Tour (z. B. Schlumpf oder tenzing24) über den Hirzli und den Planggenstock ausgewichen. Knapp 700 Höhenmeter, 11 km Distanz und kaum Aussicht erwarten uns.

Mit der Seilbahn lassen wir uns von Niederurnen (460 m) über den mit vielen Betonriegeln eingezwängten Dorfbach hoch nach Morgenholz (983 m) hieven. Die Seilbahn fährt zu jeder vollen und halben Stunde – ausser es steht grad eine elektrische Revision an. Dann muss man 45 Minuten extra einberechnen… Eine Retourfahrt kostet 14 Franken (keine Ermässigung).

Von Morgenholz aus steigen wir dem Wanderweg entlang gleich steil über Schwinfärch und Forsthaus in Richtung Hirzli. Bei Schwinfärch (1174 m) wird das Profil des Weges flacher, was unserer Debatte über Naturwissen vs. Kulturwissen Auftrieb gibt. Inbrünstig debattierend erreichen wir bereits in einer knappen Stunde das Hirzli (1641 m). Leider ist von der anscheinend fantastischen Aussicht (siehe Thomas Widmer, Zu Fuss – 2Echtzeit Verlag, Tour 24, S. 49  ff., oder Remo Kundert / Marco Volken, SAC Alpinwandern Zentralschweiz, S. 158 f.), nichts zu sehen, da wir in eine Wolkensuppe eingetaucht sind. Somit können wir auch nicht überprüfen, ob Hans Conrad Escher Anfang des 19. Jahrhunderts die Korrekturmassnahmen an der Linth richtig ausgeführt hat ;) - Was wohl die "korrigierte" Linth zur ganzen Sache meint?

Vielleicht haben wir auf unserem Hauptziel, dem Planggenstock, mehr Glück. Aber eine Viertelstunde später und 1 km weiter westlich auf dem Planggenstock (1675 m) sieht es nicht besser aus: keine Aussicht. Auch die anscheinend schwindelerregenden Tiefen rechts und links vom Grat sind eher zu erraten als zu erkennen. Auf der wunderschönen Grat-Passage zwischen Hirzli und Planggenstock sind zwei, drei ausgesetzte Stellen (T4, z. T. Stahlseile) zu überwinden - für annähernd Schwindelfreie kein Problem. Mangels Aussicht wechseln wir von der Vogel- in die Froschperspektive: 
sursass58 bestimmt am Gratweg häufige, aber auch seltene Vertreter der Blumenwelt (siehe Fotos).

Wir rennen auf dem Grat westwärts weiter, über das Chämmli bis zum P. 1470. Dort verlassen wir den Gratweg und steigen an einer schönen alten Fichte vorbei über die Muesalp (1394 m) hinunter ins Tal. Nach Traversion des Talbaches wechseln wir vom Nagelfluh ins Kalksteingebiet. Der Weg führt durch den verwunschen wirkenden Flüewald (ein Waldreservat), in dem eine in einem Transporter rücksichtslos an uns vorbeipreschende Einheimische unseren romantischen Gedanken ein jähes Ende bereitet. Über einen gewöhnlichen Schotterweg erreichen wir über Bodenberg (1060 m), während sich die Wolkensuppe fast aufgelöst hat, das 12-Uhr-Bähnli und lassen uns wieder nach Niederurnen herunterhieven. 

Im Interregio ab Ziegelbrücke nach Zürich sehen wir dann endlich unsere beiden Ziele ganz deutlich: sie sehen von hier, aus der Linthebene, viel steiler aus, als wir gedacht haben.


Tourengänger: fuemm63, sursass58
Communities: Mountain running


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