Piz Laviner / Piz Jenatsch


Publiziert von StefanP , 11. August 2024 um 14:35.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Albulatal
Tour Datum: 9 August 2024
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 1657 m
Abstieg: 1657 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz an der Albulastrasse beim Abzweiger Naz vor Preda
Kartennummer:1237 Albulapass / 1236 Savognin

Piz Laviner / Piz Jenatsch

Eine Geburtstagstour für Corinne der Sonderklasse! Das malerische Val Mulix in der Morgendämmerung ist einfach jedes Mal wieder herrlich und wunderschön. Der Zustieg via die Fuorcla Bever zum Piz Laviner zieht sich, insbesondere weil wir den Berg zuerst noch traversierten. um ihn auf dem Westgrat zu erreichen. Die Besteigung vom Gipfelgrat erfordert ein paar Handgriffe ist aber gut im L einzuordnen. Die Sicht vom Laviner lässt sich sehen und er ist allemal mehr, als ein Trostgipfel zum Piz Jenatsch. Der Ostgrat am Jenatsch ist dann anspruchsvoller, aber auch dieser ist im L gut eingestuft. Allerdings ist er schon luftiger als der Laviner Westgrat und es hat auch ein zwei ausgesetzte Stellen. Aber alles in allem ist er gut gestuft, geprüft werden müssen die Griffe schon, da der Berg etwas brüchig ist. Die Aussicht vom Jenatsch übertrifft dann die Aussicht vom Laviner schon noch, dies auch wegen der Höhe. Die Sicht in die Chefetage der Oberhalbsteiner Berge ist eindrücklich. Der Piz Jenatsch wird ca. 4 – 5 mal pro Jahr besucht und daher ist das Gipfelbuch aus dem 2004 wenig beschriftet und hat daher noch viel Platz.
Auf dem Rückweg kühlten wir uns an diesem sehr warmen Sommertag im kleinen Bergsee unterhalb vom Lai Negr auf ca. 2550 m ab. Der Rückweg durchs Val Mulix zieht sich dann in die Länge. Diese Tour sollte nur bei wirklich gewitterlosen Tagen geplant werden, waren wir doch schlussendlich mit der Gipfelpause 12 Std. unterwegs.
Wir begegneten nicht einer Person auf der ganzen Tour, also eine einsame Angelegenheit. Der Unterschied zum abends besuchten Promenadenfest mit Festbeizen und Livemusik in Davos hätte gegensätzlicher nicht sein können.

Route:

Naz 1747 m  – Sur la Crappa 2400 m
Auf dem gut markierten Wanderweg
2 Std. T1 - T2

Sur la Crappa 2400 – Fuorcla da Bever 2948 m
Wir stiegen die steile Geröllhalde auf, links vom Punkt 2804 m, statt über die Schneefelder bzw. die früheren Gletscherabbrüche rechts davon. Das ist etwas steil und oben etwas mühsam wegen der groben Geröllmulde. Anschliessend traversierten wir eine Geröllhalde und gelangten in die Mulde unterhalb der Fuorcla Bever auf ca. 2900 m. Die Fuorcla da Bever liessen wir dann links liegen und stiegen rechts über den Schutt und oben Schneefelder auf gut 3000 m auf und erreichten so den Ostausläufer vom Piz Laviner
1 ½ Std. T3

Fuorcla da Bever 2948 m – Westgrat Piz Laviner 3050 m
Durch ein Geröllfeld traversierten wir vom Ostausläufer zum Westgrat rüber
½ Std. T3

Westgrat Piz Laviner 3050 m – Gipfel Piz Laviner 3137 m
Der Westgrat ist gut gestuft und lässt sich einfach ersteigen, dem gelben Turm wichen wir in die Südflanke aus und auch weiter oben wichen wir mal noch in die Südflanke aus.
½ Std. T4

Gipfel Piz Laviner 3137 m – Fuorcla Laviner 3001 m
Abstieg auf dem gleichen Weg wie im Aufstieg
½ Std. T4

Fuorcla Laviner 3001 m – Piz Jenatsch
Dem Grat folgend, im unteren Teil ist er teilweise rutschig und teilweise sehr scharf, daher auch luftig. Die Felsqualität ist im unteren Bereich sehr brüchig daher etwas mühsam, da jeder Handgriff geprüft werden muss. Im mittleren Bereich ist der Grat technisch anspruchsvoller II, der Fels ist dafür wesentlich besser. Zwei luftige Stellen und eine davon auch ausgesetzt sind zu überwinden, mit soliden Griffen war das für mich gut machbar. Oben folgt noch ein flacher Schuttrücken bis zum sehr geräumigen Gipfel.
¾ Std. T5 II

Gleicher Weg zurück

Fuorcla Laviner 3001 – See unterhalb Lai Neger ca. 2450 m
Den Piz Laviner umgingen wir wie im Aufstieg, stiegen dann aber wegen Lexy und ihrer einen wunden Pfote dem Schnee nach runter. Dadurch wählten wir unterhalb der Fuorcla da Bever den Abstieg über das von oben betrachtet linke Tälchen mit den Schneeresten. Diese entpuppten sich im steilen unteren Teil als gletscherähnliche Schneebrücken mit tiefen Einschnitten, weshalb wir dann am Rand abstiegen und ganz unten wo sich das Schneefeld teilt wählten wir das linke weniger steile Schneefeld für den Ausstieg. Wegen der Steilheit und der «Schnee-Spalten» bewerte ich dieses Wegstück höher als dasjenige vom Aufstieg.
1 ½ Std. T4

See unterhalb Lai Negr ca. 2450 m – Naz 1747 m
Auf dem Wanderweg (ohne die Abkürzung bei Sur la Crappa) bis nach Naz
1 ½ Std. T2-T1

Fazit: Eine überaus lohnende Bergtour mit diversen Anforderungen an den Berggänger in grandioser Landschaft, traumhafter Aussicht und malerisch kühlenden Bergseen.

Tourengänger: Conny_71, StefanP


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