Gesellig über den Karlsruher Grat
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Wenn Freunde aus der Schweiz zu Besuch in die Ortenau kommen ... ja dann ... stellt man natürlich ein besonders schönes Ausflugsprogramm zusammen. Zum Beispiel eine Tour über den Karlsruher Grat bei Ottenhöfen. Dieser bringt erstaunlich alpines Flair in den Nordschwarzwald und besteht aus kleinkantig verwittertem Quarzporphyr. Seine magmatische Genese ist eine der tollsten Launen der hiesigen Erdgeschichte.
Für gutgelaunte Kraxeleien über metamorphes Magma einer Spalteneruption ist Volcanic Ash von I Love Math grad der rechte Soundtrack.
Wimpy (Rüedu) und
Faxe (Esther) kommen zu Besuch! Allerlei täten Amelie und ich ihnen gern in unserem Landkreis zeigen, aber Niederschläge am Samstag würden ob der nassen Botanik eine Kraxel-Tour der unterholzigen Art am Sonntag nicht genussreich machen. Für Samstag haben wir dann bissel
improvisiert. Und Sonntag soll es über den nicht allzu zugewachsenen und rasch abtrocknenden Karlsruher Grat gehen. Während ich bei meinem
letzten Besuch am Grat bergseitig von Osten herankam, starten wir diesmal von unten (ab Steinbruch), denn so steigen wir auch durch die wildromantische Schlucht im unteren Gottschlägtal. Ein tolles Pfädle ist hier angelegt entlang des Gottschlägbachs, der mit den Edelfrauengrab-Wasserfällen einige zwar nicht allzu hohe, aber hübsche Fallstufen aufzuweisen hat. Alles wird gerahmt von bemoosten Granit- und Porphyrwänden – ein uriges Ambiente. Bald kommen wir auch am namengebenden Edelfrauengrab vorbei, mit einem acht Meter hohen Fall und einer grottenartigen Auskolkung daneben. Um diese entspannt sich eine düstere Sage, nach der hier eine Edelfrau wegen versuchter Kindstötung lebendig eingemauert und dann ertränkt worden war – gruselig! Wir steigen weiter hoch, nach und nach kommt nun auch die Sonne in die enge Schlucht herunter. Noch so einige Bachschleifen und Fallstufen folgen. Beschildert dann weiter in die Höhe, vorbei auch am Etappenziel Herrenschrofen (635 m). Hier dürfen zum ersten mal die Hände kurz zum Einsatz kommen und eine erste Aussicht genossen werden.
Dem Pfad weiter herauf gefolgt und bald schon gelangen wir ans westliche Ende des Karlsruher Grats (753 m). Zunächst nur leicht felsig, folgen bald die ersten höheren Aufschwünge und die Hände können wieder ran. Meine Mitgänger sind begeistert vom soliden, griff- und trittfreundlich strukturierten Porphyr. Es gilt das Motto "immer oben lang und alles mitnehmen", so wie es ja auch andere Hikr hier empfohlen haben. Vieles kann man auch balancierend auf der oft gangbar breiten Gratschneide absolvieren – es ist ein rechter Spaß. Mitunter ist der Spaß tiefer ausgesetzt, mal nur mitteltief. Trittsicherheit und Vorsicht ist allweil geboten. Wissenswertes zur Geologie des Grats findet man hier. Im ersten Drittel geht rechterhand ein Seitengrat ab, der Eichhaldenfirst. Der ist noch ein Eck schmaler. Amelie und ich kraxeln vor bis auf seine höchste Stelle, hier wird's dann eher T5 mit superschönem Tiefblick.
Wieder zurück zum Hauptgrat und weiter auf ihm. Eine lustige Kraxelei wechselt die Nächste ab – herrlich. Weiter hinten folgt ein Wändle, das nicht umgangen, jedoch variantenreich (I bis II) erobert werden kann. Erwähnenswert ist auch der sehr vielfältige Bewuchs des Grats, es ist schon eine eigenen Welt hier. Sogar eine Kreuzotter treffen wir an. Nochmals wechseln sich Gratform, schattige Bäume und Offenheit ab, bis schliesslich der Grat breiter wird und im Westhang des Melkereikopfs ausläuft. Schliesslich wieder in Wald eingetaucht und ostwärts auf dem Pfad, der die ganze Zeit parallel nördlich zur Gratlinie lief (und btw. auch als Umgehung genutzt werden kann).
Es folgt bald ein weiter Nordostbogen, dafür an der nächsten Wegspinne links halten. Nach dem Bogen und einem kurzen Abschnitt auf Asphalt in Höhe Bosensteiner Eck und wieder pfadig durch offenes Gelände mit schönem Blick nordwärts zur Hornisgrinde (1164 m) sowie den Bergkuppen im Süden. Wir erreichen den Aussichtsfelsen Brennte Schrofen (758 m). Sein Name rührt daher, dass er vom Tal aus gesehen rot leuchtet („brennt“), wenn er von der Abendsonne angestrahlt wird. Danach der Beschilderung runter gen Ottenhöfen gefolgt, zunächst auf einem ruppigen Pfad, später forstwegig durch Fichten-Mono, dann wieder pfadig. Vorbei auch am Hubersloch-Hof (hier erneut ein Getränke-Schrank), den Flautzbach gequert und nach einem kurzen Gegenanstieg runter auf einer Streuobstwiese am Bromberg. Hier verlassen wir den markierten Pfad nach links und gehen um die Nordwestnase des Brombergs rum, vorbei an einem Hof und anschliessend auf schmalen Pfaden (auf die Abzweigungen achten!) zurück gen Steinbruch, wo das Auto auf uns wartet.
Hier geht es zu
Wimpys Bericht.
Mit auf Tour: Amelie,
Faxe,
Wimpy
Fazit: abwechslungsreich, lustig und gesellig war's! Unsere Gäste aus der Schweiz waren recht angetan und fühlten sich an ihre Grate im Jura erinnert :o) Erwähnenswert auch der Stimmungskontrast zwischen der dunkel-engen, wasserreichen Schlucht unten und dem kraxelig-luftigen Grat oben.
Für gutgelaunte Kraxeleien über metamorphes Magma einer Spalteneruption ist Volcanic Ash von I Love Math grad der rechte Soundtrack.




Dem Pfad weiter herauf gefolgt und bald schon gelangen wir ans westliche Ende des Karlsruher Grats (753 m). Zunächst nur leicht felsig, folgen bald die ersten höheren Aufschwünge und die Hände können wieder ran. Meine Mitgänger sind begeistert vom soliden, griff- und trittfreundlich strukturierten Porphyr. Es gilt das Motto "immer oben lang und alles mitnehmen", so wie es ja auch andere Hikr hier empfohlen haben. Vieles kann man auch balancierend auf der oft gangbar breiten Gratschneide absolvieren – es ist ein rechter Spaß. Mitunter ist der Spaß tiefer ausgesetzt, mal nur mitteltief. Trittsicherheit und Vorsicht ist allweil geboten. Wissenswertes zur Geologie des Grats findet man hier. Im ersten Drittel geht rechterhand ein Seitengrat ab, der Eichhaldenfirst. Der ist noch ein Eck schmaler. Amelie und ich kraxeln vor bis auf seine höchste Stelle, hier wird's dann eher T5 mit superschönem Tiefblick.
Wieder zurück zum Hauptgrat und weiter auf ihm. Eine lustige Kraxelei wechselt die Nächste ab – herrlich. Weiter hinten folgt ein Wändle, das nicht umgangen, jedoch variantenreich (I bis II) erobert werden kann. Erwähnenswert ist auch der sehr vielfältige Bewuchs des Grats, es ist schon eine eigenen Welt hier. Sogar eine Kreuzotter treffen wir an. Nochmals wechseln sich Gratform, schattige Bäume und Offenheit ab, bis schliesslich der Grat breiter wird und im Westhang des Melkereikopfs ausläuft. Schliesslich wieder in Wald eingetaucht und ostwärts auf dem Pfad, der die ganze Zeit parallel nördlich zur Gratlinie lief (und btw. auch als Umgehung genutzt werden kann).
Es folgt bald ein weiter Nordostbogen, dafür an der nächsten Wegspinne links halten. Nach dem Bogen und einem kurzen Abschnitt auf Asphalt in Höhe Bosensteiner Eck und wieder pfadig durch offenes Gelände mit schönem Blick nordwärts zur Hornisgrinde (1164 m) sowie den Bergkuppen im Süden. Wir erreichen den Aussichtsfelsen Brennte Schrofen (758 m). Sein Name rührt daher, dass er vom Tal aus gesehen rot leuchtet („brennt“), wenn er von der Abendsonne angestrahlt wird. Danach der Beschilderung runter gen Ottenhöfen gefolgt, zunächst auf einem ruppigen Pfad, später forstwegig durch Fichten-Mono, dann wieder pfadig. Vorbei auch am Hubersloch-Hof (hier erneut ein Getränke-Schrank), den Flautzbach gequert und nach einem kurzen Gegenanstieg runter auf einer Streuobstwiese am Bromberg. Hier verlassen wir den markierten Pfad nach links und gehen um die Nordwestnase des Brombergs rum, vorbei an einem Hof und anschliessend auf schmalen Pfaden (auf die Abzweigungen achten!) zurück gen Steinbruch, wo das Auto auf uns wartet.


Mit auf Tour: Amelie,


Fazit: abwechslungsreich, lustig und gesellig war's! Unsere Gäste aus der Schweiz waren recht angetan und fühlten sich an ihre Grate im Jura erinnert :o) Erwähnenswert auch der Stimmungskontrast zwischen der dunkel-engen, wasserreichen Schlucht unten und dem kraxelig-luftigen Grat oben.
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