In den Tiefen vom NIDLELOCH.


Publiziert von Wimpy , 8. Januar 2024 um 06:04. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 6 Januar 2024
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 1 Tage

Abtauchen ins Karst vom Nidleloch.

Am Hausberg der Solothurner, befindet sich eine Karsthöhle mit ca. 8 Kilometer verzweigter Gänge. Der tiefste Punkt dieser Unterwelt ist bei -417 Meter ab Eingang. Diese Höhle gilt als fertig erforscht. Wer mehr über die Geschichte erfahren möchte, kann die Seite der AGN besuchen(agn-solothurn.ch).

Unsere Reise in die Unterwelt beginnt morgens um halb neun bei der Talstation der Gondelbahn zum Weissenstein. Das Wetter ist so das wir heute sonnenmässig nichts verpassen werden. Eigentlich ein perfekter Tag um in eine Höhle abzutauchen. Mit einem verhangenen Himmel, kurz vor dem einsetzen des nächsten Regen. Unser Aufstieg startet mit der Gondelfahrt, durch den Nebel hoch zum Weissenstein. Nun gibt es eine Wanderung auf der vereisten Naturstrasse rüber zur Beiz hinterer Weissenstein. Unser Gepäck ist recht schwer, mit der ganzen Ausrüstung. Die Gruppe umfasst sechs Personen. So ist es auch eine beschlossene Sache das wir in 2 dreier Gruppen in die tiefe vorstossen wollen.
Nach dem einschreiben mit diversen Angaben zu unserer Tourenziele, sowie der wichtigen Ausstiegszeit, kann unser Abenteuer starten. Nach einem Espresso verziehen wir uns in die Höhlengarderobe im Keller vom Restaurant. Hier wechseln wir die Kleider und machen uns bereit um in die Höhle abzusteigen. Der Aufstieg zur Felswand hoch, wo das Törli ins Nidleloch ist, stampfen wir mühsam durch den aufgeweichten Schnee. Hierbei ist es ein Balanceakt um nicht schon jetzt nasse Socken zu kriegen. Oben an der Eisentüre zur Höhle entstand noch ein Gruppenphoto, zur späteren Erinnerung. Die schnelle Truppe mit Ziel, Biwak 1, steigt zuerst ein. Etwas später beginnt auch unser Abstieg in die Unterwelt. Unser Ziel ist es bis zur Forsterhalle zu kommen. Jedoch müssen wir schauen wie sich unser Höhlenneuling so anstellt. Es ist eine komplett andere Sache ohne Tageslicht zu kraxeln. Der Kalkfels ist auch ziemlich feucht und rutschig ,ob beim festhalten oder abstehen. Dabei spielt das schlechte Licht der Stinlampe auch noch seine Rolle. Es ist ein gutes Gefühl nach jahrzehnten wieder einmal in einer Höhle zu sein. Hier im Nidleloch bin ich zum 6. mal unterwegs. Viele Kletterstellen kommen wir beim Abklettern sofort wieder bekannt vor. Einige Stellen will ich meine Gäste gesicher abklettern lassen, deshalb brauchen wir für unseren Abstieg etwas mehr Zeit. Aber die haben wir ja zur Genüge. Nach Sichtung zweier Fledermäuse sitzen wir bei der Verzweigung zum Truggang, und verpflegen uns. Derweilen schaue ich mir den Weiterabstieg an. Wir entschliessen uns für einen kurzen Abstecher in den Beginn vom Truggang. Die witzige Rutschbahn zum Start macht uns allen Spass. Das glitschige zurücksteigen danach ebenfalls. So bekommen unsere Kleider dann auch die Höhlenfarbe braun verabreicht. Unser Aufstieg zum Eingang der Höhle ging abgesehn vom einfangen einiger  Beulen gut. Das verlassen der Höhle brauchte viel Einsatz von Muskelkraft. Ziemlich froh, feucht und müde treten wir ans düstere Tageslicht zurück. Ein recht stürmischer Weissenstein begrüsst uns, die zurückkehrende Höhlenforscher. Wir waren froh als wir in der Garderobe, unsere nassen Kleider gegen trockene tauschen konnten. 
Im Restaurant liessen wir uns dann mit warmen Speisen und kühlen Getränken verwöhnen. Ein grosser Dank geht hier ans hinter Weissenstein-Team. Merci für Bewirtung sowie Benützung der Garderobe.
Eine Stunde später sitzt auch die andere Gruppe mit am Tisch. Als die Dämmerung einsetzt machen wir uns an den Fussabstieg nach Oberdorf.
Ein abenteuerlicher Tag geht zu Ende, in unseren Köpfen wird er noch lange bleiben.



Zur Tour.
Die Begehung bis runter zur Forsterhalle, ist spartanisch mit Stricken, Leitern und Haken ausgerüstet.Es ist empfehlenswert ein Seil von etwa 30 Meter und dazu lange Schlingen mitzunehmen. Dieser Abstieg erfordert Klettern von kurzen ller Stellen. Ebenso ist etwas Erfahrung in der Seilhandhabung und Sicherungstechnik von Vorteil.
Das Problem vom fehlenden Licht ist nicht zu unterschätzen. Der Abstieg bis zur Forsterhalle hat eine Distanz von 560 Meter ab Eingang. Hier gilt es zu beachten, das zum Tourende immer ein Aufstieg folgt.

Tourengänger: Schubi, Wimpy, Faxe


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Kommentare (4)


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Nik Brückner hat gesagt:
Gesendet am 8. Januar 2024 um 11:24
Super Tour, Rüedu!

Nyn hat gesagt: Beneide euch!
Gesendet am 8. Januar 2024 um 16:42
So bekommen unsere Kleider dann auch die Höhlenfarbe braun verabreicht
Ja bitte schön ein Bild der Höhelnmenschen "danach"...

VG, Markus



Wimpy hat gesagt: RE:Beneide euch!
Gesendet am 8. Januar 2024 um 19:54
Das kommt auf kein Bild. Das muss man selber erfahren, das danach inkl. der Farbe. Nach der Tour ist bereits wieder vor der Tour.
Liebi Grüess vom Rüedu.

Nyn hat gesagt: RE: "Farbe"
Gesendet am 8. Januar 2024 um 22:51
Kenne das... :D
War früher auch hin und wieder mit Leuten der damaligen Alpenvereinsgruppe Höhlen schlufen auf der Schwäbischen Alb.
War dreckig und anstrengend, aber auch spassig.
Mal sehn ob ich noch paar Bilder davon finde


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