Hikr-Treffen 2022 am Dilitschchopf: beste Laune trotz durchwachsenem Wetter


Publiziert von Schubi , 2. Januar 2023 um 12:46.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:30 Dezember 2022
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 552 m
Abstieg: 552 m
Strecke:6,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Östlich von Gänsbrunnen kann man an der Abzweigung von der Weissensteinstraße zum Rüschgrabenweg den Wagen dezent schräg auf den Bordstein stellen.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Dank Wimpys Initiative fand mal wieder ein Hikr-Treffen statt. Eingeladen wurde zum Gipfelfeuer auf dem Dilitschchopf im Schweizer Jura. Gut gewählt war dieser Berg, denn er bot verschiedene Aufstiegs-Möglichkeiten, eine Einkehrmöglichkeit nicht weit unterhalb des Gipfels und (theoretisch) Blicke zu allerlei fernen Schönheiten, diese wurden uns jedoch vom durchwachsenen Wetter des Tages verwehrt. Wurscht, denn das Wichtigste am Treffen war ja das Gesellige.

Als Berichts-Soundtrack für die Lagerfeuer-Hikrs läuft Forest Fire von Wintersleep.


Ich wählte für den Aufstieg die Variante über den Nordwestgrat. Start ab der Weissenstein-Passstraße bei Gänsbrunnen. Dort treffe ich schon mal Felix und Ursula, an einer Wegkreuzung kurz nach dem Start holen wir noch Sputnik Andi ab. Zusammen stiefeln wir auf dem Schmelziweg erstmal um die Rundung des Grat-Ausläufers herum. Wie in den früheren Hikr-Berichten bereits beschrieben dann in der Linkskurve links hoch auf einen Pfad, und diesen etwas weiter oben erneut links verlassend, und zwar den Trittspuren folgend (nicht kartenverzeichnet), die uns zum Highlight des Aufstiegs führen: der Dilitschchopf-Zustieg via des NW-Grats. Dieser ist hier unten zunächst noch ein breiter Buckel, der sich aufsteigend zu einem wunderbar felsigen Terrain verengt. Die besagte Trittspur verzweigt sich hier und da und bietet so offenbar auch Umgehungs-Möglichkeiten der Felsaufschwünge, aber schöner ist's natürlich in möglichst direkter Linie auf der Gratmitte entlang zu kraxeln, oft helfen Bäume und Wurzeln als Griffe. In der gewählten Route T4-/I. Das Gestein ist meist fest, nur hier und sind Tritte mal lose. Leider frischt der Wind nun böig auf. Dichte Wolke werden in schneller Folge an den Berg geschoben. Das sieht einerseits dramatisch schön aus, andererseits verwehrt es uns auch die Tief- und Fernblicke (die hier, wie ich mir mehrfach versichern lasse, besonders eindrücklich sein sollen). Eine weitere Begleiterscheinung des hereingewehten Wolkennebels ist, dass seine Feuchtigkeit an den Baumästen kondensiert und bei jedem Windstoss herabtropft :-/ Diese Nässe macht auch den Fels des hiesigen Jurakalks nicht unbedingt trittfreundlicher. Sehr pittoresk auf jeden Fall sind die vielen Blicke entlang und herab des Felsabbruchs rechts runter, in dem sich zahlreich knorrige Kiefern festkrallen. Gehgelände und kurze Kraxelstellen wechseln sich hier in der Dilitschflüe wunderbarst ab. Schliesslich legt sich das Gelände zurück, der Grat wird wieder zum breiteren Buckel, leitet über in den Gipfelbereich und zum höchsten Punkt des Dilitschchopf (1330 m), wo Andi schon vor mir angekommen war. Wir sind deutlich zu früh oben und mutmassen, wo genau auf dem weitläufigen, aber baumbewachsenen Gipfelbuckel wir uns mit den anderen treffen würden, da kommen auch schon Felix und Ursula nach.

Andi findet etwas nordwestlich herab eine durch den Hang windgeschützte Feuerstelle. Sonst ist hier aber noch niemand. Wir stossen deshalb schonmal mit Sekt auf den Gipfel-Erfolg an :o) Bald darauf stöbert uns jedoch Lemon Franzi auf und holt uns ab zu einer weiteren Feuerstelle, wo bereits die restliche "Bagage" auf uns wartet, nämlich eiv,mTn Dani und das Organisationsteam mit Wimpy Rüedu und Faxe Esther: grosses Hallo, Salüt und Willkommen! Bald danach stossen noch Uli_CH, WolfgangM, Mo6451 Monika sowie Hudyx Edy dazu. So wird es dann gesellig und es ist schön, mal mit den "echten" Leuten zu sprechen, die sich hinter diesen Hikr-Profilen verbergen. Man wärmt sich am Feuer und stösst mit noch so einigen Getränken an. Leider wird das Wetter zunehmend schlimmer: stürmische Böen, tropfende Bäume sowie einsetzender Nieselregen bewegen uns, die Geselligkeit zu verlegen, und zwar in die nicht weit unterhalb gelegene Beiz Hinter Weissenstein. Nicht nehmen lassen wir uns dafür den Abstieg durch ein nahebei westlich liegendes Couloir, das eine herrliche Kraxel-Abkürzung durch die Abbruchkante bietet (T3+, Einstieg mit Steinmann markiert). Rüedu lotst mich unterhalb noch zu einem Abstecher zum Eingang des Nidlen-Lochs, erreichbar über einen Stichweg am Wandfuss. Ich erfahre von ihm, dass das Nidlen-Loch ein Höhlensystem ist, das sich mehrere Kilometer quer unterm Dillitschopf bis herunter nahe Gänsbrunnen zieht. Er hat es mal in einer 3-tägigen Expedition durchklettert, vieles geht dabei nur mit Abseilen. Schliesslich noch die wenigen Meter herab zur Beiz, die uns mit Wärme, reichhaltiger Karte sowie süffigem Wyssestei-Bier empfängt. Wir rücken zwei Tische zusammen und es wird nochmals gesellig (sowie natürlich deutlich gemütlicher als oben am Gipfel).

Monika verabschiedet sich als Erste, denn die von Oberdorf heraufführende Seilbahn hat wegen der Windböen den Betrieb eingestellt. Etwas später tut es Uli ihr gleich, alle anderen Hikr starten zurück in Richung Gänsbrunnen und wählen dafür den Pfad, der parallel unterhalb des Grats gen Westen zum Schmelziweg führt. Am Pfad-Abzweig nach Gänsbrunnen schliesslich verabschieden Felix, Ursula und ich uns von der Gruppe und stiefeln dann noch zu unseren Autos herab. Dort holt Ursula zum Abschied schmackhaftes Selbstgebackenes heraus und damit gestärkt trete ich die Rückfahrt nach Offenburg an. Schön war's!

Fazit: wie's der Titel des Berichts schon verrät – Geselligkeit toppt Wetterlaunen. Die Möglichkeit, andere Hikr mal persönlich kennenlernen zu dürfen, habe ich sehr geschätzt. Deswegen an dieser Stelle: ein herzliches Merci and Wimpy und Faxe für Idee, Vorbereiten und Brennholz-Hochschleppen sowie an die anderen Hikr, die sich an diesem Tag bei nasskaltem Wetter auf den Weg zum Dilitschchopf gemacht haben!



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Kommentare (2)


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Wimpy hat gesagt: Tolle Bilder.
Gesendet am 2. Januar 2023 um 13:42
Merci Schubi für die tollen Bilder.

Felix hat gesagt:
Gesendet am 2. Januar 2023 um 20:41
fantastischer Bericht und Dokumentation; Danke Frank!

lg Felix


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