Vom Tiergarten zum Freudenberg


Publiziert von PStraub , 6. November 2023 um 16:10.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 6 November 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Aufstieg: 125 m
Abstieg: 125 m

Nach ein paar Tagen mit Stürmen aus allen Richtungen und Schnee bis in tiefe Lagen endlich wieder etwas Sonne. Das muss genutzt werden.
Zudem zirkuliert gerade ein Crowdfunding-Aufruf für ein Kunst- und Buchprojekt unter dem Titel «Oh, Darling, du zerfällst mir sehr». Das müsste sich doch verbinden lassen ..

So fuhr ich mit dem Bike via Walenstadt nach Flums, wo ich dem historischen Zinkhaus (siehe hier) einen Besuch abstattete. Dieses wurde in den letzten Jahren aufwändig restauriert, dieser Tage wurden die Gerüste entfernt.

Dann fuhr ich weiter zum Hügel bei Plons, der eigentlich Tiergarten heisst, aber auf der Karte jetzt zu Tierget (!) verhunzt wurde.

Als der Rheingletscher-Seitenarm die Schneise des Seeztals aushobelte, blieb dieser Hügel aus nicht nachvollziehbaren Ursachen verschont. Am Ende der Vergletscherung dürfte er viele hundert Meter aus der Umgebung aufgeragt sein, jetzt sind es noch etwa fünfzig.

Wie viele Berge und Hügel in der Gegend, ist er völlig von ex-Armee-Stollen durchlöchert, schliesslich sind wir im Umfeld des Anfangs der Reduit-Verteidigungslinie bei Sargans/Magletsch.
In der Westecke des Hügels ist auf der Karte eine merkwürdige runde Signatur eingetragen - ob sie Käselager (siehe Foto) jetzt so markieren?

Der Hügel ist oben zugewachsen, die Wegspuren zum höchsten Punkt sind "dank" Brombeeren und Totholz nicht besonders attraktiv zu begehen (ca. 100 m T3). Und Aussicht gibts ebenfalls keine.

Auf der Nordostseite ist ein Steinbruch, in welchem immer noch Verrucano abgebaut wird. Da der Stein gebankt ist, kann hier sowohl plattig-schiefriger als auch kompakter Stein gewonnen werden.
Das schäbigste Gebäude des Areals hat es zu literarischen Ehren gebracht. Und zwar so: Im September 2022 nahmen wir in Bad Ragaz an der «Rahmenhandlung»-Performance teil.
Eine der Stationen war eine Lesung von Andrea Keller, bei welcher sie eine Geschichte vortrug, welche sich in einem verfallenden Schuppen im Steinbruch Tiergarten abspielt. Der Titel «Oh, Darling, du zerfällst mir sehr» nimmt Bezug auf den Zustand des Baus.

Dann fuhr ich weiter nach Bad Ragaz. Der eher noch zunehmende Gegenwind und die Sonne gerade voraus machten die Fahrerei etwas mühsam. Dort besuchte ich die Ruine Freudenberg.
Grundsätzlich könnte man bis ganz oben fahren, ich ging jedoch ab P. 500 auf dem Fussweg hinauf.
Die Anlage ist für ihre Zeit gewaltig. Der Hof (Vorburg) misst 80 x 60 m, es wird angenommen, einst sei geplant gewesen, dort eine "Burgstadt" einzurichten, also Leute anzusiedeln. Soweit scheint es nach bisherigen Befunden jedoch nie gekommen zu sein.

Wie viele Burgen der Gegend wurde sie im frühen 13. Jhd. errichtet und wechselte anschliessend öfter Mal den Besitzer. Im Alten Zürichkrieg wurde sie abgefackelt und kurz darauf völlig dem Verfall überlassen.

Ich habe zu Freudenberg eine besondere Beziehung. Die Piste des Flugplatzes Bad Ragaz ist eher kurz, ein Anflug muss einigermassen sauber geplant sein. Wer im Final Freudenberg schräg neben sich hatte und beim Gasthaus auf dem Büelhügel praktisch die Speisekarte lesen konnte, dessen Anflug passte perfekt.

Bike: auf/ab ca. 150 Hm, total 52 km  


Tourengänger: PStraub


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