Kinhorn 3750m
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Westlich des Täschhorns befindet sich ein 3750 Meter hoher Berg namens Kinhorn, welcher selten bestiegen wird. Entsprechend wenige Informationen lassen sich darüber finden. Wer sich überlegt, dort hochzugehen, stösst schnell auf den Bericht (https://www.hikr.org/tour/post85072.html) von WoPo1961 und wird sich dann wahrscheinlich einem anderen Tourenziel widmen. Da ich aber schon mehr als einmal im Sommer auf dem Altels (viel Schotter und dachziegelartige Platten) war, dachte ich mir, dass das Kinhorn nicht so übel sein sollte, zumindest für mich. Dennoch machte ich mich auf das Schlimmste gefasst.
Kurz vor 9 Uhr starte ich am Bahnhof in Randa und nehme den direkten Weg Richtung Kinhütte, folge dann aber dem Europaweg nach Wildikin und weiter zu P2704. Hier lassen sich keine Wegspuren mehr finden, nur noch eine lange Geröllhalde ins Chessi hinein. Die Steine haben eine angenehme Grösse, jedoch muss man sich daran gewöhnen, dass sich die meisten unter den Füssen leicht bewegen. Dies wird mit zunehmender Höhe immer schlimmer und erfordert ein gutes Gleichgewicht. Bei 3050m drehe ich nach Norden und erreiche die Felsen bei 3100m, wo eine Rippe nach oben führt. Hier montiere ich den Helm und sehe wenig später tatsächlich einen Steinbock genau ober mir. Ich folge der wenig steilen Rippe, welche aus plattigen Felsen und Geröll besteht. Im oberen Teil verliert sie sich und ich entscheide mich, leicht rechts haltend über solide Platten auf den Grat zu gelangen, welchen ich auf 3230m erreiche.
Der WNW-Grat ist zu Beginn gut ausgeprägt und einfach, da man über wenig geneigte Platten aufsteigt. Man folgt immer der Gratkante (oder etwas rechts davon) bis zu einem etwa zehn Meter hohen Aufschwung auf 3300m. Dieser besteht aus einigermassen soliden, dachziegelartigen Platten und muss direkt erklettert werden (III). Danach folgen einige weitere Türme, die jedoch problemlos über Geröll umgangen werden können. Die nächste steilere Stelle folgt auf 3450m. Man steigt zuerst auf der wenig ausgeprägten Gratkante über Platten hoch, gegen Ende der Stufe links auf flacheres Gelände (II). Nun folgt ein 100 Höhenmeter langes Geröllfeld, welches an Instabilität kaum zu überbieten ist. Ich gehe möglichst auf den grösseren Steinen und nehme die Hände dazu. Trotzdem kommt es vor, dass ich mitsamt allen Steinen unter mir einen halben Meter hinunterrutsche. Nach dieser Qual bin ich froh, endlich wieder festen Fels unter den Füssen zu haben. Über erstaunlich einfache Platten gelange ich zur Scharte auf 3620m.
Von der Scharte geht es am Grat entlang über zweifelhafte Platten (II) bis direkt unter die Steilstufe (3680m) empor. Dort quert man nach links. Bei der ersten Stelle, die mir machbar erscheint, überwinde ich die Steilstufe (III). Für mich ist dies die Schlüsselstelle der Tour. Es ist jedoch gut möglich, dass es weiter links eine einfachere Stelle gibt. Dazu müsste man aber weiter über ausgesetzte, sandige Platten queren. Oberhalb der Steilstufe wartet ein weiteres sehr mühsames Geröllfeld. Ich gehe wieder nach rechts an die Kante und folge dieser zum Gipfel (II).
Für den Abstieg wähle ich den gleichen Weg. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, um die Steilstufe (3680m) abzuklettern. Dafür sind die instabilen Geröllfelder im Abstieg schnell und angenehm. Bei Wildikin folge ich dem Europaweg nach Springelboden und von dort nach Randa, um nicht alles auf dem gleichen Weg zu gehen.
Fazit: Für sehr ausdauernde Alpinwanderer, die sich an losem Geröll nicht stören und der Reibung der Wanderschuhe völlig vertrauen, ist das Kinhorn ein lohnendes Ziel. Der Aufstieg führt durch ein naturbelassenes Tal, wo Steinböcke anzutreffen sind und vom Gipfel hat man wegen der beeindruckenden Höhe eine hervorragende Aussicht auf Gletscher und die umliegenden Viertausender.
Kurz vor 9 Uhr starte ich am Bahnhof in Randa und nehme den direkten Weg Richtung Kinhütte, folge dann aber dem Europaweg nach Wildikin und weiter zu P2704. Hier lassen sich keine Wegspuren mehr finden, nur noch eine lange Geröllhalde ins Chessi hinein. Die Steine haben eine angenehme Grösse, jedoch muss man sich daran gewöhnen, dass sich die meisten unter den Füssen leicht bewegen. Dies wird mit zunehmender Höhe immer schlimmer und erfordert ein gutes Gleichgewicht. Bei 3050m drehe ich nach Norden und erreiche die Felsen bei 3100m, wo eine Rippe nach oben führt. Hier montiere ich den Helm und sehe wenig später tatsächlich einen Steinbock genau ober mir. Ich folge der wenig steilen Rippe, welche aus plattigen Felsen und Geröll besteht. Im oberen Teil verliert sie sich und ich entscheide mich, leicht rechts haltend über solide Platten auf den Grat zu gelangen, welchen ich auf 3230m erreiche.
Der WNW-Grat ist zu Beginn gut ausgeprägt und einfach, da man über wenig geneigte Platten aufsteigt. Man folgt immer der Gratkante (oder etwas rechts davon) bis zu einem etwa zehn Meter hohen Aufschwung auf 3300m. Dieser besteht aus einigermassen soliden, dachziegelartigen Platten und muss direkt erklettert werden (III). Danach folgen einige weitere Türme, die jedoch problemlos über Geröll umgangen werden können. Die nächste steilere Stelle folgt auf 3450m. Man steigt zuerst auf der wenig ausgeprägten Gratkante über Platten hoch, gegen Ende der Stufe links auf flacheres Gelände (II). Nun folgt ein 100 Höhenmeter langes Geröllfeld, welches an Instabilität kaum zu überbieten ist. Ich gehe möglichst auf den grösseren Steinen und nehme die Hände dazu. Trotzdem kommt es vor, dass ich mitsamt allen Steinen unter mir einen halben Meter hinunterrutsche. Nach dieser Qual bin ich froh, endlich wieder festen Fels unter den Füssen zu haben. Über erstaunlich einfache Platten gelange ich zur Scharte auf 3620m.
Von der Scharte geht es am Grat entlang über zweifelhafte Platten (II) bis direkt unter die Steilstufe (3680m) empor. Dort quert man nach links. Bei der ersten Stelle, die mir machbar erscheint, überwinde ich die Steilstufe (III). Für mich ist dies die Schlüsselstelle der Tour. Es ist jedoch gut möglich, dass es weiter links eine einfachere Stelle gibt. Dazu müsste man aber weiter über ausgesetzte, sandige Platten queren. Oberhalb der Steilstufe wartet ein weiteres sehr mühsames Geröllfeld. Ich gehe wieder nach rechts an die Kante und folge dieser zum Gipfel (II).
Für den Abstieg wähle ich den gleichen Weg. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, um die Steilstufe (3680m) abzuklettern. Dafür sind die instabilen Geröllfelder im Abstieg schnell und angenehm. Bei Wildikin folge ich dem Europaweg nach Springelboden und von dort nach Randa, um nicht alles auf dem gleichen Weg zu gehen.
Fazit: Für sehr ausdauernde Alpinwanderer, die sich an losem Geröll nicht stören und der Reibung der Wanderschuhe völlig vertrauen, ist das Kinhorn ein lohnendes Ziel. Der Aufstieg führt durch ein naturbelassenes Tal, wo Steinböcke anzutreffen sind und vom Gipfel hat man wegen der beeindruckenden Höhe eine hervorragende Aussicht auf Gletscher und die umliegenden Viertausender.
Tourengänger:
Serac_
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