Dom über den Festigrat
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Im Rahmen einer Tourenwoche der JO Piz Sol im Wallis bestiegen wir vor vielen Jahren als Abschlusstour auch den Dom, den höchsten Berg der Mischabelgruppe. Nach dem Monte Rosa ist dieses Bergmassiv das zweithöchste Gebirgsmassiv der Schweiz. Zum ersten Mal wurde der Dom am 11. September 1858 vom anglikanischen Geistlichen Reverend John Llewelyn Davies (1826 - 1916) mit den beiden Führern Johannes Zumtaugwald, Johann Kronig und dem damaligen Studenten Hieronymous Brantschen als Träger über den Nordwestgrat bestiegen. Man staune über die Durchgangszeiten ihrer Monstertour: Sie starteten um 2.10 Uhr in Randa, erreichten den Gipfel über den Festigrat um 11.00 Uhr und waren um 16.20 Uhr wiederum zurück in Randa! Nach der 14-stündigen Tour schrieb Davies ins Gästebuch des Hotels Mont Cervin in Zermatt, dass er mit den Bergführern und dem Träger sehr zufrieden war, den Aufstieg als lang und anstrengend, die Aussicht hingegen als äusserst lohnend empfunden habe (siehe: An ascent of one of the Mischabel-Hörner, called the Dom, in: John Ball: Peaks, passes and glaciers, London, 1859, S. 135 - 142). PS: Vier Jahre später bestieg Davies auch das benachbarte Täschhorn als Erster.
Beschreibung der Tour
Im Gegensatz zu den äusserst fitten Erstbegehern unternahmen wir die Tour wie heute üblich bequem in 2 Tagen mit Übernachtung in der Domhütte. Von der Täschhütte herkommend stiegen wir bei teilweisem Regen mit unserem Bergführer Peter Schori und dem späteren JO-Leiter Hans Saxer in 2 Std. 11 Min. von Randa zur Domhütte, wie ich in meinem Tourenbuch minuziös festhielt (und heute schmunzelnd zur Kenntnis nehme). Der im oberen Teil Klettersteig-ähnliche Weg war schon damals mit vielen Drahtseilen, Leitern, Ketten usw. bestens versichert. Als Selbstversorger hatten wir auch einige Zweipfünder Brot, Spaghettis sowie weitere Lebensmittel hochgetragen. Der architektonisch überzeugende, polygonale Bau des Architekten Jakob Eschenmoser von 1957, wo wir in der vollen Hütte übernachteten, erinnert an einen Bergkristall und hat mir schon damals Eindruck gemacht, dies im Gegensatz zu den funktionalen "Kisten", wie man sie heute häufig bei neueren Berghütten antrifft.
Etwa um halb vier Uhr morgens begannen wir unseren Aufstieg bei sternenklarem Nachthimmel. Auf dem Normalweg, zuerst über die Moräne dann über den Festigletscher, erreichten wir nach kurzer Kletterei das Festijoch. Auf griffigem Firn, abwechselnd mit kurzen Felszwischenstücken, stiegen wir dann bei kaltem, starkem Wind den Festigrat hinauf. Das letzte Stück führte uns über einen schmalen, ausgesetzten Firngrat nach rund 5 Stunden Aufstieg zum Gipfel. Da wir uns die ganze Woche auf grossen Höhen aufhielten und gut aklimatisiert waren, machte uns die Höhe nicht allzu stark zu schaffen. Infolge des starken Winds blieben wir nicht lange auf dem Gipfel, und stiegen über den noch gut zugeschneiten Normalweg am Hohbärggletscher zurück zur Hütte, wo wir unsere leichten "Erfrierungserscheinungen" pflegten. Gleichentags stiegen wir dann noch runter nach Randa und nach einer tollen JO-Tourenwoche mit Skis (im Juli!) mit dem Zug zurück nach Hause.
Fotos der Tour zum Dom aus der Zeitschrift "Terra plana", Heft 4/1975
Beschreibung der Tour
Im Gegensatz zu den äusserst fitten Erstbegehern unternahmen wir die Tour wie heute üblich bequem in 2 Tagen mit Übernachtung in der Domhütte. Von der Täschhütte herkommend stiegen wir bei teilweisem Regen mit unserem Bergführer Peter Schori und dem späteren JO-Leiter Hans Saxer in 2 Std. 11 Min. von Randa zur Domhütte, wie ich in meinem Tourenbuch minuziös festhielt (und heute schmunzelnd zur Kenntnis nehme). Der im oberen Teil Klettersteig-ähnliche Weg war schon damals mit vielen Drahtseilen, Leitern, Ketten usw. bestens versichert. Als Selbstversorger hatten wir auch einige Zweipfünder Brot, Spaghettis sowie weitere Lebensmittel hochgetragen. Der architektonisch überzeugende, polygonale Bau des Architekten Jakob Eschenmoser von 1957, wo wir in der vollen Hütte übernachteten, erinnert an einen Bergkristall und hat mir schon damals Eindruck gemacht, dies im Gegensatz zu den funktionalen "Kisten", wie man sie heute häufig bei neueren Berghütten antrifft.
Etwa um halb vier Uhr morgens begannen wir unseren Aufstieg bei sternenklarem Nachthimmel. Auf dem Normalweg, zuerst über die Moräne dann über den Festigletscher, erreichten wir nach kurzer Kletterei das Festijoch. Auf griffigem Firn, abwechselnd mit kurzen Felszwischenstücken, stiegen wir dann bei kaltem, starkem Wind den Festigrat hinauf. Das letzte Stück führte uns über einen schmalen, ausgesetzten Firngrat nach rund 5 Stunden Aufstieg zum Gipfel. Da wir uns die ganze Woche auf grossen Höhen aufhielten und gut aklimatisiert waren, machte uns die Höhe nicht allzu stark zu schaffen. Infolge des starken Winds blieben wir nicht lange auf dem Gipfel, und stiegen über den noch gut zugeschneiten Normalweg am Hohbärggletscher zurück zur Hütte, wo wir unsere leichten "Erfrierungserscheinungen" pflegten. Gleichentags stiegen wir dann noch runter nach Randa und nach einer tollen JO-Tourenwoche mit Skis (im Juli!) mit dem Zug zurück nach Hause.
Fotos der Tour zum Dom aus der Zeitschrift "Terra plana", Heft 4/1975
Hike partners:
rhenus
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