Schilthorn, 2970m ab Kiental


Publiziert von Linard03 , 25. Oktober 2023 um 08:18.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:27 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 2077 m
Abstieg: 113 m
Strecke:Kiental - Spiggegrund - Glütschnessli - Alp Hohkien - Rote Härd - Schilthorn (18.65 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Kiental, Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Stechelberg

Auf dem Schilthorn war ich mutmasslich das letzte Mal in den 70er-Jahren … - Grund genug, diesem Berg wieder mal einen Besuch abzustatten.
 
Das Frühstück wurde ab 7 Uhr serviert; das war mir jedoch zu spät. Im Wissen, dass die heutige Tour lang werden wird, wollte ich losziehen, sobald es hell wurde – also kurz nach 7 Uhr.
 
Während das Dorf noch mehrheitlich schlief, schlenderte ich gemütlich los in Richtung Spiggegrund. Überraschenderweise herrschten auch in Kiental bereits um 7 Uhr ca. 12 Grad. Schon bald führt der Weg in den Wald, oberhalb des Spiggebach. Dieser Bach schlängelt sich durch eine kleine Schlucht.
 
Beim ersten, etwas steileren Aufstieg kamen erste Zweifel auf: würde ich den weiten Weg aufs Schilthorn schaffen? Die gestrige Tour hat jedenfalls mehr an den Reserven gezehrt als mir lieb war und ich dachte «das wird zäh» …
 
Kurzzeitig ging ein etwas giftiger Wind, dieser liess jedoch bald wieder nach. Nach P.1187 folgte ein längeres Flachstück; teilweise auf Forstweg. Erst bei P.1301 stieg der Weg wieder steil an, bevor man erneut auf eine Forststrasse gelangt.
 
Nach dem Glütschnessli (P.1635) wurde es richtig steil. Die sehr steile Alpstrasse liess mich mehrmals stehenbleiben und war eher unangenehm zu gehen. Zudem stand plötzlich ein Schild «Achtung Sprengarbeiten» … - aber wann? Nähere Angaben waren nicht zu finden; also erst mal weiter … Der Grund war weiter oben zu finden: auf ca. 1800m wurde die Strasse ausgebaut; vermutlich soll sie dereinst bis zu den oberen Höfen führen.
 
Kurz vor P.2026 gelangt man auf eine wunderschöne Hochebene (Hochie). Und hier traf ich denn auch die einzigen Menschen während des ganzen Aufstiegs: zwei Frauen, welche ebenfalls das Schilthorn als Ziel auserkoren hatten.
 
Nach einer längeren Rast überquerte ich die Hochebene, danach folgte wieder ein steilerer Aufstieg. Die Landschaft wurde karger, alpiner. Eine kurze Stelle ist mit Bügeln und Drahtseil versichert. Der Aufstieg durch die Geröllhalde hinauf zum Rota Härd (P.2684) wurde dann richtig zäh. Wäre ich ca. 40 Min. früher da gewesen, hätte ich vermutlich Nik Brückner getroffen … ;-).
 
Jedenfalls benötigte ich dringend nochmals eine Rast und musste Energie tanken, um den restlichen Aufstieg noch zu schaffen. Hinauf zum Sattel (P.2798) und weiter auf dem Grat, welcher zum Schilthorn überleitet.
Ein paar seilversicherte Passagen, eine Leiter und die letzten Höhenmeter, dann war’s geschafft: Schilthorn, 2970m. Glücklich und auch etwas stolz, die über 2000 Hm geschafft zu haben, genoss ich das schöne Panorama, auch wenn die Sicht auf EMJ vom Baukran verunstaltet wurde (derzeit finden erhebliche Bauarbeiten auf dem Gipfel statt).
 
Eigentlich hatte ich mich schon auf ein grosses Touri-Gewussel auf der Aussichtsplattform eingestellt. Aber überraschenderweise waren nur wenig Gäste anwesend; ev. hatte ich gerade ein günstiges Zeitfenster erwischt.
Da ich noch eine ÖV-Rundreise vor mir hatte, liess ich das Bond-Kino bzw. –Ausstellung aus und nahm die Seilbahn. Diese war jetzt proppenvoll (woher kamen all’ die Leute plötzlich?) und es folgte ein munteres Umsteigen (3x), bis ich endlich Stechelberg erreicht hatte.
 
Der übervolle Bus brachte uns mit Verspätung nach Lauterbrunnen, wo ich nach kurzem Sprint dann doch noch den Zug nach Interlaken erreichte. Im voll besetzten Zug ging’s nach Bern und nach erneutem Umsteigen im ebenso vollen Zug weiter nach Zürich.
 
Fazit:
ein sehr langer, aber schöner Aufstieg zum Schilthorn. Ab Rota Härd hat man immer die Jungfrau im Blickfeld; genial! Wiederum Kaiserwetter, auch wenn sich über dem Schilthorn einige Cirruswolken zeigten.
Zwei lange Aufstiege, zweimal runter mit der Bahn, da haben meine Knie gejubelt ;-). Auf diese Weise gingen zwei wunderschöne Tage im Berner Oberland zu Ende.

Tourengänger: Linard03


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Geodaten
 61419.gpx Schilthorn

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