Hirschberg (1834)


Publiziert von cardamine , 8. Juni 2023 um 22:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 3 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1060 m
Abstieg: 1060 m
Strecke:16 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schnepfau. Entweder im Dorf parken und anfangs die Strasse hochlaufen oder am Schnepfegg gegenüber des Beginns der Forstrasse zu den Hirschbergalpen parken, da gibt es aber nur Platz für 1-2 Autos.

Die Berichte über einen T5 mit Strickleiter zum Hirschberg von *Nyn und *boerscht hatten uns "gluschtig" gemacht, diesen eher unbekannten Bregenzerwaldgipfel zu besuchen. Eigentlich ist der Hirschberg für ein Bike & Hike prädestiniert, bis 200 Höhenmeter unter dem Gipfel kann man auf einer nicht allzu steilen Schotterstrasse auffahren. Am Westgrat sollte es aber eine Strickleiter geben, also musste die ausgetestet werden, wo gibt es sowas sonst?

Wir starteten am Schnepfegg mit für meinen Geschmack etwas zu langem Warmlaufen auf einer Forstrasse. Nach unzähligen Kurven ist endlich die Mittelhirschbergalpe erreicht und es gibt einen schönen Ausblick auf die Kanisfluh. Noch ein paar Kurven zur Oberhirschbergalpe, dann soll es auf den Westgrat gehen. Wie sich herausstellen sollte, war es keine besonders gute Idee, schon bei der Oberhirschbergalpe auf den Grat zu steigen, der erste Teil ist absolut nicht lohnenswert. Man kann nicht direkt auf dem Grat gehen, da dort entweder Bäume oder Stacheldraht den Weg versperren und muss in steilen (feuchten) Gras auf der Nordseite queren. Besser, man folgt dem blau-weiss markierten Weg unterhalb des Grates und steigt dann erst bei der Einsattelung mit dem Jägerstand auf den Grat auf. Ich habe diese Variante als gpx track hinzugefügt. Ab der Einsattelung gibt es eine deutliche Spur, offensichtlich wird der Weg von locals doch begangen. Schnell ist die Schlüsselstelle des Grates erreicht, die man anscheinend Zahnlücke nennt. In diese Lücke geht es nun mittels einer Strickleiter hinab. Die Leiter ist so schmal, dass man keine zwei Füsse auf einer Stufe platzieren kann und dient mehr zum Festhalten. Am besten trägt man Handschuhe, sonst ruiniert man sich die Finger, da die Leiter oben eng auf dem Fels aufliegt. Das schwierigste an der Strickleiter ist, sich erstmal über die Kante hinaus zu hängen. Dann kann man auf ein paar Grasstufen bis zum Überhang absteigen. Der ist zum Glück kurz und nicht ausgesetzt. Über schiefe Platten geht es weiter zum Felsaufschwung mit dem Fixseil. Erst habe ich mich gefragt, warum das Seil gerade über die mega ausgesetzte Nordseite geführt wurde, dann entdeckte ich aber, dass es dort breite Grassoden als Tritthilfen gibt, sodass diese Stelle einfacher war als gedacht. Etwas Überwindungen braucht es aber schon, sich diesem dynamischen Seil anzuvertrauen…. Der folgende Teil ist eine schöne T4-Gratwanderung, zwar keine Kletterstellen mehr, aber manchmal schmal. Erinnerte mich sehr an die Überschreitung vom Bockmattli zum Tierberg. Am Gipfel waren erstaunlicherweise keine Leute, die waren wohl alle am gegenüberliegenden Diedamskopf...

Für den Abstieg folgten wir dem offiziellen Wanderweg. Zunächst über einen steilen Wiesenpfad zum Hirschbergsattel und dann über den Schotterweg zur Unteren Hirschbergalpe. Für diesen Teil wäre ein MTB echt angenehm gewesen, aber immerhin ist der Ausblick schön. Der Weiterweg zur Untergiblen-Alpe ist etwas schwer zu finden, scheinbar wird er nicht oft benutzt. Achtung, in der Wiese hinter dem Wäldchen teilt sich der Weg, der Abstieg nach Schnepfau ist erstmal nicht zu erkennen, erst im Wald gibt es wieder eine Spur! Der Pfad endet auf dem Alpweg bei der Untergiblen-Alpe. Kurz folgt man dem Weg, dann geht es über einen ebenfalls wenig begangenen Waldpfad zu den Sonnenbergalpen und dann am Höllbach entlang nach Schnepfau. Zum Schluss kommt man leider nicht an den 100 Hm Gegenanstieg zum Schnepfegg vorbei, ausser man hat in Schnepfau geparkt. Als Belohnung dafür steht am Pass zum Glück das Berghaus Kanisfluh bereit ;-)

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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Kommentare (1)


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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 9. Juni 2023 um 19:03
Schön, dass der "zahnige" Hirschberg-Westgrat erneut einen Besuch erhielt!
Würde man über die Hirschberg-Alpen an -und absteigen, würde sich ein MTB ganz sicher lohnen. Mir war der Weg dort hinab auch gehörig lang, dafür knieschonend.

VG, Nyn


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