Hirschberg (Bregenzerwald)


Publiziert von Kauk0r , 27. Februar 2018 um 18:10.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:18 Februar 2013
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PKW bis Kirche Rehmen, dort kleiner, kostenloser Parkplatz mit Parkverbot zwischen 23 und 7 Uhr.

Auf den Hirschberg gibt es noch keine Beschreibung der Skitouren-Route, welche ich vor einigen Jahren begangen habe. Da ich diese damals als lohnend empfand, möchte ich sie hier jetzt auch noch eintragen.

Ausgangspunkt ist ein Parkplatz bei der Kirche in Rehmen (825 m), einem Auer Ortsteil. Zunächst folgt man der Beschilderung Richtung Berngat auf einem Sträßchen. Kurz darauf ist rechter Hand ein Bauernhof mit Stall, hinter dem man rechts eine freie Fläche hinaufziehen sieht. Diese am Besten empor, immer nach Norden. Man hält sich eher rechts und zielt auf eine schmale Schneise im Waldgürtel. Am Ende der Schneise hat man die erste Kehre der Straße erreicht. Nun weiter über die freien Flächen hinauf, ein Sträßchen queren und über das freie Gelände mit vielen kleinen Heuhütten nach Nordosten. Unterhalb der bewaldeten Steilhängen von Auf der Platte trifft man auf einen Fahrweg, der an zwei Alpen vorbei zum Stoggersattel führt.

Kurz nach den Alpen hat sich der Rehmer Bach tief eingeschnitten, die Hänge sind hier sehr steil, auf Grund der Trasse aber unproblematisch. Dort wo der Fahrweg nach rechts zu den Stoggenalpen wegknickt, hält man sich geradeaus unterhalb der markanten Felswände. Sind sie passiert wird die Schneise im Wald wieder breiter und man erreicht bald den Stoggersattel (1415 m). Man behält die Richtung bei und folgt dem groben Verlauf des Alpwegs hinab in Richtung Osterguntenalpe, abfellen ist nicht nötig. Bevor man diese erreicht, sieht man links den bewaldeten Ostrücken neben der Südostflanke des Hirschbergs.

Zunächst bleibt man so lange im freien Gelände, bis man die obere Ecke erricht hat. Hier in den eher lichten Wald, die Orientierung ist ohne Spur nicht leicht. Am Beginn mit etwas auf und ab noch nach Norden, später Nordwesten/Westen um hinauf zum Hirschbergsattel (1627 m) zu kommen. Vom Sattel über die im Mittelteil steile Südflanke zum Gipfel, wobei man sich am besten am Ostrand hält, um die Spur nicht in die Abfahrt zu legen.

In der Abfahrt zunächst über die Südflanke hinab, dann hält man sich eher links um in die Ostflanke zu kommen, die sich besser und sicherer fahren lässt als der bewaldete Rücken oder die extrem steile Südostflanke. In einem Bogen folgt man ungefähr dem Verlauf des Sommerwegs hinauf zur Osterguntenalpe (1326 m). Jetzt kommt man am Auffellen nicht vorbei, sofern man nicht zum Vorsäß Schönenbach hinabfährt.

Da man sowieso am steigen ist, bietet es sich an noch vor dem Stoggersattel in die Westflanke des Diedamskopfs zu queren. Die Querung fortsetzen bis beispielsweise etwas oberhalb der Oberen Stoggenalpe (ca. 1480 m). Von hier wird über die freien Flächen immer über dem Rehmer Bach abgefahren, Zielpunkt wäre der erwähnte Knick des Alpwegs vor dem schmalen Abschnitt. Diese Variante der Abfahrt ist in diesem Abschnitt mit Sicherheit der Aufstiegsvariante vorzuziehen. Ein bisschen muss man aufpassen, dass man immer einen guten Weg über diverse Bachläufe findet, sollte der Schnee nicht so hoch liegen. Ab hier geht es in ungefähr der Aufstiegsroute zurück zum Ausgangspunkt.

Gefahrenpotential: Diese Tour auf den Hirschberg gilt als relativ sicher (vgl. Panico Skitourenführer Bregenzerwald). Bei schlechten Verhältnissen gilt es die bewaldete Steilflanke von Auf der Platte im Auge zu haben, hier hat man genug Ausweichmöglichkeiten. In der Waldpassage am Ostrücken sind immer wieder sehr steile Hangpartien zu begehen, hier muss man wohl abwägen, ob innerhalb des Waldes Gefahr besteht. Je näher man dem Hirschbergsattel kommt gilt es die Ostflanke zu achten, hier kann man mit etwas Gespür für die richtige Route das Gefahrenpotential minimieren. Die Südflanke ist im Mittelteil steil. Weiter westlich bis extrem steil, hier spielte heute zumindest Gleitschnee eine Rolle. In der Abfahrt über die Ostflanke, die teilweise kurz steil ist, bedroht vorallem die extremsteile Südostflanke oberhalb die Route, gleiches gilt für die Abfahrt in der Westflanke unterm Diedamskopf, hier sind es die Westwände.

Heutige Verhältnisse: Die kalte Nacht (-14,5°C am Morgen) hat in allen Höhenlagen Oberflächenreif entstehen lassen. Darunter lag ein 1-2cm dicker Harschdeckel, teilweise tragend. Je nach Exposition (Ost, West) und Schatten war auch noch Pulver zu finden. Dieser war zumeist schon gut gesetzt und bappig. Teilweise war in ca. 20cm Tiefe noch der Harschdeckel von letzter Woche zu finden. Die Schneedecke ließ sich bei der Abfahrt nicht stören. Oben raus hab ich lange genug gewartet und tatsächlich hatte sich der Deckel aufgeweicht und war gut zu fahren. Unten raus wars dafür schon recht schwer, mit etwas Mühe aber passabel fahrbar. Außerdem waren einige recht frische Oberflächenrutsche ringsumher zu sehen, frische Gleitschneelawinen (auch recht Große) aus den letzten Tagen ebenfalls.

Fazit: Schöne Skitour in wunderschöner Landschaft und bestem Skigelände, vor allem ab dem Berngat-Vorsäß. Abfahrtstechnisch durchaus lohnend, wenn die Verhältnisse meine Route zulassen. Bis zum Stoggersattel waren viele Spuren drin, am Gipfel waren nur drei Spuren. Wer den Hirschberggipfel ohne großen Aufwand besteigen will und Ruhe am Hirschberg sucht, dem sei diese Route empfohlen. Wer den Gipfel vom aufgelassenen Skigebiet besteigen will, dem würde ich nicht unbedingt den Grat raten (ziemliche Wechten), sondern über den Mittelhirschberg zu gehen.

(Erstmals publiziert habe ich diesen Bericht auf alpic.net: Hirschberg (Bregenzerwald))

Tourengänger: Kauk0r


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