Bike & Hike zum Ofenloch


Publiziert von cardamine , 25. April 2023 um 22:35.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:22 April 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:37 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnhof Wattwil
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahnhof Brunnadern
Kartennummer:40 km

Zwischen Hochalp und Hinderfallenchopf hat sich die Necker tief in die Nagelfluh eingegraben, was dem engen Tal den Beinamen «Grand Canyon der Ostschweiz» einbrachte. Am Ende der Schlucht entspringt die Necker in mehreren Wasserfällen. Besonders schön ist die «Wasserfallarena» nach Regen oder bei Schneeschmelze, was aber auch den Zugang, der durch das Flussbett verläuft, erschwert. Daher: Entweder Gummistiefel mitbringen oder nasse Füsse in Kauf nehmen! Am besten kommt man mit dem MTB – der Zugang vom letzten Parkplatz zum Beginn des «Neckiwegs» besteht aus 5 km nicht sonderlich spannendem Schotterweg.

Wir starteten vom Bahnhof Wattwil und fuhren über die Veloroute Nr. 4 nach Hemberg (350 Hm Aufstieg). Von Hemberg nach kurzer rasanter Abfahrt zum Abzweig Mistelegg. Bis zum Fahrverbot/Parkplatz Vordernecker bei P.985 ist die Strasse asphaltiert. Dann folgen nochmal 200 Höhenmeter Anstieg über einen Schotterweg bis zum Ampferenboden. Dort beginnt die Schluchtwanderung. Eine Warntafel an der Brücke weist darauf hin, dass der so genannte «Neckiweg» nur bei niedrigem Wasserstand begehbar ist. Das war bei uns sicher nicht der Fall, da es die vorangegangen Tage viel geregnet hatte und in den Bergen noch Schnee lag. Begehbar war die Schlucht trotzdem, jedoch war es unmöglich mit Wanderstiefeln trockene Füsse zu behalten. Zudem mussten wir ein paar Engstellen mit starker Strömung und kleinere Wasserfälle auf der glitschigen Nagelfluhböschung umgehen. Eisige Lawinenschneereste erschwerten den Durchgang zusätzlich. Daher heute eher eine T4-Unternehmung. An einigen Stellen gab es zum Glück alte Seile, die bei den Kraxelstellen halfen.

Als Belohnung für die nassen Füsse wartete am Ende des Tals eine bezaubernde einsame Wasserfallarena. Neben den beiden grossen Wasserfällen, die vom Spicher und Pfingstboden herunterkommen, gab es auch zwei über der Ofenloch Grotte, die es im Sommer nicht gibt (man kann die Grotte vom Bergwanderweg oben sehen). Zur Grotte kann man vom hintersten Wasserfall auf einem sandigen Pfad hinaufsteigen. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht auf zwei weitere Wasserfälle weiter unten im Neckertal.

Rückweg: Das Mitbringen von Bikes zahlt sich bei der Rückfahrt voll aus, bis zum Mistelegg gibt es eine gegenanstiegsfreie Abfahrt. Von dort fuhren wir zum Bahnhof Brunnadern, um den Gegenanstieg nach Hemberg zu vermeiden.

MTB: 34 km, 600 Hm
Fussweg: 3 km, 100 Hm

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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Kommentare (12)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 26. April 2023 um 21:28
super - schwebt mir auch schon längst vor ...

denkst du, dass bei niedrigerem Wasserstand die Begehung etwas einfacher ist?

cardamine hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. April 2023 um 21:46
Ja definitiv, dann kann man wahrscheinlich die meiste Zeit einfach im Flussbett gehen. T3 wegen den gesicherten Kraxelstellen würde ich sagen.

Viel Spass bei dieser schönen Tour!

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. April 2023 um 08:48
besten Dank!

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. April 2023 um 10:41
Aus meiner Erfahrung sind Fluss-/Bachwanderungen im Sommer am angenehmsten, wenn ich mit leichten gut wasserdurchlässigen Turn- oder Wasserschuhen einfach mitten im Bachbett wandern kann, denn dort sind die Steine wesentlich weniger glitschig sind als im Uferbereich.

Von wasserdichten Schuhen kann ich nur abraten. Wenn das Wasser erst mal oben reinläuft, brauchen die ewig um zu trocknen.

Das einzige was vor der Tour unbedingt beachtet werden muss, sind eventuelle Gewitter oder Starkregen, da ein Rückzug meist nicht mehr möglich ist.

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. April 2023 um 16:18
alles richtig ;-) !

cardamine hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. April 2023 um 16:41
Angenehmer ist es bestimmt im Sommer, dafür sind dann die Wasserfälle weitaus weniger spektakulär bzw. nicht vorhanden ;)

Am besten geht man mit Gummistiefeln. Wer das kalte Nass nicht scheut, kann auch mit Crocs gehen, ich habe beobachtet, dass es ganz gut funktioniert.

Nach Gewitter könnte es dort in der Tat heikel werden, es gibt ein paar Engstellen, wo man nur schwer nach oben ausweichen kann.

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. April 2023 um 10:18
Zum Thema Einschätzung des Pegels/Pegelschwankungen: hilfreich sind da Daten von Ämtern wie diesem, vielleicht gibt es ja ähnliches für die Schweiz.
Die Meßstellen sind zwar nur an wichtigeren Flüßen und die Daten sind (logischerweise) rücblickend (Vier-Tages-Zeitraum). Aber wenn man in Regenperioden da immer mal reinschaut, parallel die Niedeschlagsmengen vom Wetterdienst betrachtet und die Graphen vergleicht, lassen sich auch gewisse Rückschlüsse auf zulaufende, nicht gemessene Bächen herstellen, z.B. hinsichtlich der Abflussgeschwindigkeit des Spitzenpegels nach Regenfällen.

cardamine hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. April 2023 um 11:32
Ja das gibt es für die Schweiz auch. Entweder vom Bund hier: /www.hydrodaten.admin.ch/de/2374.html
oder vom Kanton: /www.hydrodaten.sg.ch/#7401

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. April 2023 um 15:01
> lassen sich auch gewisse Rückschlüsse auf zulaufende, nicht gemessene Bächen herstellen,

Davor kann ich nur abraten. In "Chrachen" wie diesem, kann das Wasser innert Minuten sprunghaft ansteigen.

Saxetbach 1999

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. April 2023 um 15:58
Du meinst das in dem Sinne, dass ein Pegelanstieg auch ohne vorher stattgefundene Niederschläge möglich sei?

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. April 2023 um 18:09
Die Messstation in Mogelsberg ist so weit entfernt, dass man unmöglich Rückschlüsse auf die einzelnen Zuflüsse ziehen kann, über denen sich ein Gewitter möglicherweise entleert.

Oder mit anderen Worten im einen Chrachen gibts das Jahrhunderthochwasser und im Nachbar-Chrachen kommt nix runter.

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. April 2023 um 19:45
Schon klar. Ans Hingehen denk ich eh erst nach gehörigen zeitlichem Respekts-Abstand zum Niederschlagszeitpunkt. Wann die Climax/Scheitelwelle in einem bestimmten Gebiet war, sagen mir die 4-Tages-Rückblicks-Messkurven der Messtationen, in zeitlicher Nachlagerung zum Niederschlags-Zeitpunkt.
Dass man in der Zeit direkt nach einem Starkregen nicht in einen Tobel steigt, versteht sich von selbst. Aber Wasserfälle zB sind auch noch schön (und eben breiter als in trockenen Perioden) gefüllt teils mehrere Tage nach einem Regenfall. Je nach Gestein/Untergrund gibt der Boden das Wasser gleichmässig und mehr oder weniger schnell mindernd ab. Waldboden zB speichert Wasser ja wie ein Schwamm.
Falls der Zugang zum Wasserfall, wie hier, nur duch den engen Tobel unterhalb ginge, ist ein Abschätzen nach o.g. Methode/zeitnahes Besuchen – da geb ich dir Recht – nicht angebracht, da zu riskant. Oft erreicht man Wasserfälle aber auch von der Seite her, oder sogar von mehreren Seiten. *Bei diesem Projekt zB war das so. Bei der Entscheidung für den richtigen Zeitpunkt des (dritten) Besuchs hat mir da diese Messkurve der Hochwasserzentrale geholfen.


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