Auf dem Gommer Höhenweg


Publiziert von ABoehlen , 20. Dezember 2022 um 09:33.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 9 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 640 m
Abstieg: 640 m
Strecke:Münster VS – Ober Biine – Nessel – Hostette – Oberwald – Grossi Stüde – Münster VS, 21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Münster VS
Unterkunftmöglichkeiten:Ferienwohnung Angela, Münster VS
Kartennummer:LK1250 Ulrichen

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Frau Werlen, unsere Vermieterin, hat uns den «Gommer Höhenweg» empfohlen, der sei besonders schön zum Wandern. Er verläuft durch das gesamte Goms und Münster liegt ungefähr in der Mitte. Das heisst, man hat die Wahl, ihm talabwärts Richtung Bellwald, oder talaufwärts Richtung Oberwald zu folgen. Wir beherzigen den Tipp und entscheiden uns für letztere Variante.

Solche Höhenwege sind bei mir nicht unbedingt in bester Erinnerung. Oft sind sie überlaufen, aber das ist hier ganz und gar nicht der Fall. Es dauert lange, bis wir überhaupt mal jemandem begegnen! Und Frau Werlen hat nicht zuviel versprochen: Der Weg ist wirklich lohnend und verläuft überwiegend durch Lärchenwälder, was natürlich vor allem im Oktober oder November eine Begehung rechtfertigen würde. Aber grün sind die Bäume ja auch schön und vor allem spenden sie Schatten – nicht unerheblich hier auf der Sonnseite des Goms.

Für Abwechslung sorgen zahlreiche Seitentäler, die gequert werden. Diese sind kürzer und steiler als das Minstigertal, das wir gestern erkundet haben. Der Weg senkt sich jeweils, um den Bach zu erreichen und steigt anschliessend wieder an. So kommen auch ohne Gipfelziel einige Höhenmeter zusammen. Hoch über Ulrichen erblicken wir unter uns die Überreste des Bundeslagers der Pfadfinder (Bula), das in den beiden Vorwochen hier stattgefunden hat. Die eindrücklichen Dimensionen dieser Anlage auf dem ehemaligen Militärflugplatz lassen sich gut erkennen.

Kurz vor Oberwald begegnen uns immer mehr Wanderer, die den Höhenweg in der Gegenrichtung begehen und wohl eben erst gestartet sind. Allerdings ist es bereits Mittagszeit. Aber man kann ja in jedes Dorf absteigen und mit dem Zug wieder zurück, wenn man genug hat oder einem die Zeit davonläuft. Bei uns ist beides kein Thema, vielmehr schlage ich vor, dass wir den Rückweg nach Münster auch zu Fuss zurücklegen, allerdings auf dem Talweg. Dieser heisst Rottenweg, nach dem Oberwalliser Namen des Flusses Rhone. Ehe wir zum Bach gelangen geht es jedoch mehr als einen Kilometer schnurgerade durch topfebenes Land – eher ungewöhnlich mitten in den Alpen auf fast 1400 m Höhe! Später passieren wir den Golfplatz und folgen anschliessend ein Stück weit dem Vita Parcours (Trimm-dich-Pfad). Für Abwechslung ist also auch auf diesem flachen Abschnitt gesorgt. Zudem bekommen wir so das «Bula» Gelände nun auch noch von nahem zu sehen. Die Rückbauarbeiten sind in vollem Gange und das plattgedrückte Gras zeigt gut, wo überall Zelte gestanden sind.

In Geschinen queren wir Bach und Bahn und steigen gemächlich nach Münster hinauf, wo um diese Zeit die Papeterie geöffnet hat, die einen Besuch absolut verdient. Es gibt eine grosse Auswahl an Ansichtskarten (auch Nachdrucke historischer Aufnahmen) was längst nicht mehr überall der Fall ist. Aber die Nachfrage hat im Smartphone-Zeitalter deutlich nachgelassen, weil Feriengrüsse meist nur noch digital verschickt werden. Ich bevorzuge nach wie vor die handgeschriebene Variante und kann mich nun nach Lust und Laune eindecken.

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Tourengänger: ABoehlen


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