Ruhe und Einsamkeit im Minstigertal
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Münster VS ist ein idealer Ort für Sommerferien. Zum einen sind die Temperaturen auf knapp 1400 m auch während Hitzephasen wie jener im Sommer 2022 noch erträglich, und vor allem kühlt es in der Nacht gut ab, sodass der Schlaf viel angenehmer ist als bei den Tropennächten zuhause. Zum andern ist diese Gegend primär eine Winterdestination und im Sommer nicht allzu stark frequentiert. Die Ferienwohnung «Angela», im obersten Stockwerk eines typischen Walliserhauses gelegen, ist sehr gemütlich eingerichtet und liegt abseits der stark befahrenen Hauptstrasse in ruhiger Lage am oberen Dorfrand. Alles was ich des Nachts durch das offene Fenster hören kann, ist der rauschende Minstigerbach, der direkt beim Haus vorbeifliesst. Diesem wollen wir heute folgen.
Der Aufstieg beginnt somit vor der Haustüre und verläuft anfänglich in Blickrichtung links des Baches durch schönen Wald, den Abzweig zur Galmihornhütte passierend. Diese werden wir an einem anderen Tag aufsuchen. Dort wo der Wald endet und allmählich in Gebüsch und Grasland übergeht, verlassen wir den Hauptweg und steigen zum Bach ab, den wir auf einer Metallbrücke queren. Gegenüber liegt der Pt. 1630, wo wir linkerhand auf eine undeutliche Spur einbiegen. Dieser Weg war einst markiert, wurde inzwischen aber aus dem Netz der Walliser Wanderwege gestrichen. Dennoch passieren wir in der Folge gelegentlich weiss-rot-weisse Farbmarkierungen. Der Verlauf ist nicht immer ausgeprägt und die Vegetation teilweise sehr üppig. Vor allem überrascht mich der zahlreich auftretende Rote Holunder, der mir bestens bekannt ist: Vor ca. einem Monat habe ich zuhause von den reifen Beeren eines Strauches in der Umgebung leckeren Gelée gekocht. Der Rote Holunder ist im Allgemeinen weniger bekannt als sein schwarzer Bruder. Er blüht relativ früh im Jahr und bildet meist schon Anfang Juli reife Beeren aus; hier in den Alpen aber natütlich später. Diese sind relativ klein und enthalten zahlreiche Kerne; es werden daher relativ viele der Beerentrauben benötigt, um eine vernünftige Menge Saft zu erhalten.
Es war schon die Rede davon, dass diese Gegend nicht überlaufen sei. Dies trifft im Besonderen natürlich auf nicht markierte Pfade wie diesen zu. Entsprechend sind wir völlig alleine in diesem wilden Tal unterwegs, allerdings begegnen wir von Zeit zu Zeit Rindern und Mutterkühen mit ihren Kälbern, die hier gesömmert werden. Alphütten gibt es hingegen keine, nur ein einziges Gebäude können wir ausmachen. Es liegt in Grossbode auf ca. 1840 m, wobei dort von einem Weg inmitten von Brennnesseln und anderem Grünzeugs keine Spur mehr auszumachen ist. Auch in der Folge bewegen wir uns mehrheitlich weglos fort, was aber keine Rolle spielt, wir brauchen ja bloss dem Bach zu folgen.
Oberhalb der Einmündung der Ruchlamme auf ca. 1960 m lassen wir uns zu einer längeren Rast nieder und beobachten Steinböcke, die wir weiter oben im Abhang entdeckt haben. An der Sonne ist es ziemlich heiss, aber das kalte Gletscherwasser neben uns sorgt für einen angenehm kühlenden Luftzug, sodass es auch ohne Schatten gut auszuhalten ist.
Der Rückweg verläuft auf derselben Strecke, wobei der Überblick von oben besser ist und wir den idealen Verlauf einfacher finden als im Aufstieg. Hingegen ist im hohen Gras und auf den lockeren Steinen vorsichtiges Gehen angebracht, was bergab immer eine grössere Herausforderung ist als bergauf. Zudem macht sich allmählich die Müdigkeit bemerkbar, aber nach ca. 6 Stunden sind wir wieder zuhause und froh, jetzt nicht noch einen langen Rückweg in überfüllten und/oder überhitzten Verkehrsmitteln vor uns zu haben.
Link zum nächsten Tag
Der Aufstieg beginnt somit vor der Haustüre und verläuft anfänglich in Blickrichtung links des Baches durch schönen Wald, den Abzweig zur Galmihornhütte passierend. Diese werden wir an einem anderen Tag aufsuchen. Dort wo der Wald endet und allmählich in Gebüsch und Grasland übergeht, verlassen wir den Hauptweg und steigen zum Bach ab, den wir auf einer Metallbrücke queren. Gegenüber liegt der Pt. 1630, wo wir linkerhand auf eine undeutliche Spur einbiegen. Dieser Weg war einst markiert, wurde inzwischen aber aus dem Netz der Walliser Wanderwege gestrichen. Dennoch passieren wir in der Folge gelegentlich weiss-rot-weisse Farbmarkierungen. Der Verlauf ist nicht immer ausgeprägt und die Vegetation teilweise sehr üppig. Vor allem überrascht mich der zahlreich auftretende Rote Holunder, der mir bestens bekannt ist: Vor ca. einem Monat habe ich zuhause von den reifen Beeren eines Strauches in der Umgebung leckeren Gelée gekocht. Der Rote Holunder ist im Allgemeinen weniger bekannt als sein schwarzer Bruder. Er blüht relativ früh im Jahr und bildet meist schon Anfang Juli reife Beeren aus; hier in den Alpen aber natütlich später. Diese sind relativ klein und enthalten zahlreiche Kerne; es werden daher relativ viele der Beerentrauben benötigt, um eine vernünftige Menge Saft zu erhalten.
Es war schon die Rede davon, dass diese Gegend nicht überlaufen sei. Dies trifft im Besonderen natürlich auf nicht markierte Pfade wie diesen zu. Entsprechend sind wir völlig alleine in diesem wilden Tal unterwegs, allerdings begegnen wir von Zeit zu Zeit Rindern und Mutterkühen mit ihren Kälbern, die hier gesömmert werden. Alphütten gibt es hingegen keine, nur ein einziges Gebäude können wir ausmachen. Es liegt in Grossbode auf ca. 1840 m, wobei dort von einem Weg inmitten von Brennnesseln und anderem Grünzeugs keine Spur mehr auszumachen ist. Auch in der Folge bewegen wir uns mehrheitlich weglos fort, was aber keine Rolle spielt, wir brauchen ja bloss dem Bach zu folgen.
Oberhalb der Einmündung der Ruchlamme auf ca. 1960 m lassen wir uns zu einer längeren Rast nieder und beobachten Steinböcke, die wir weiter oben im Abhang entdeckt haben. An der Sonne ist es ziemlich heiss, aber das kalte Gletscherwasser neben uns sorgt für einen angenehm kühlenden Luftzug, sodass es auch ohne Schatten gut auszuhalten ist.
Der Rückweg verläuft auf derselben Strecke, wobei der Überblick von oben besser ist und wir den idealen Verlauf einfacher finden als im Aufstieg. Hingegen ist im hohen Gras und auf den lockeren Steinen vorsichtiges Gehen angebracht, was bergab immer eine grössere Herausforderung ist als bergauf. Zudem macht sich allmählich die Müdigkeit bemerkbar, aber nach ca. 6 Stunden sind wir wieder zuhause und froh, jetzt nicht noch einen langen Rückweg in überfüllten und/oder überhitzten Verkehrsmitteln vor uns zu haben.
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Tourengänger:
ABoehlen

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