Rund um die Löuwene


Publiziert von ABoehlen , 16. Dezember 2022 um 08:57.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:10 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Münster VS – Holzegg – Galehitte – Pt. 2499 – Löuwenestock – Birchwald – Münster VS, 11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Münster VS
Unterkunftmöglichkeiten:Ferienwohnung Angela, Münster VS
Kartennummer:LK1250 Ulrichen

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Münster liegt auf einem gewaltigen Schuttkegel, der aus einem wilden Graben, Löuwene genannt, aufgeschüttet wurde. Gut möglich, dass sich hier in grauer Vorzeit ein riesiger Bergsturz ereignet hat, aber davon ist nichts mehr zu sehen, alles ist bewachsen. Dem Namen nach zu urteilen, donnern aber winters «Löuwene» dort hinunter Richtung Dorf, daher gibt es am Ausgang des «Trichters» auch einen Schutzdamm. Unser Plan ist, einmal um diesen Graben herumzuwandern.

Für einmal starten wir heute unter einem bewölkten Himmel. Mehr oder weniger parallel zum Skilift steigen wir den gleichmässig ansteigenden Schuttkegel hinauf, der wie erwähnt von der Vegetation zurückerobert wurde und gutes Gras- und Weideland bietet. Im Winter lässt sich hier, dank dem besagten Skilift und einem weiteren von Geschinen her, sogar bescheidener alpiner Skisport betreiben, ansonsten ist das Goms im Winter aber ein Paradies für Skilangläufer – mit stets sehr viel Schnee, wie uns versichert wurde.

Wir erreichen den Gommer Höhenweg, dem wir kurz folgen, ehe wir – fortan ohne Markierung – auf der Oberdorfstrasse in den Schutzwald eintauchen. Beim Pt. 1666 ist der Abzweig des Pfades, der über die Holzegg, die westliche Begrenzung der Löuwene, ansteigt. Bruchstückhaft ist er nur noch in der Landeskarte eingezeichnet, und in der Tat ist der Einstieg alles andere als deutlich. Sobald jedoch der sehr markante Grat erreicht ist, stellt die Wegsuche kein Problem mehr dar. Allerdings ist das Gelände unerhört steil und oft muss ich mich auf allen Vieren voranbewegen. Rechts und links geht es in tiefe Abgründe hinunter, anfänglich noch von dichtem Wald bedeckt, später zunehmend grasig werdend. Am Wegrand wuchern Heidelbeersträucher, üppig behangen mit reifen Beeren, die mir frische Kraft spenden.

Ab dem Pt. 1887 ist der Grat baumlos und somit ohne Schatten. Dies ist heute kein Problem, denn die Sonne verbirgt sich weiterhin hinter den Wolken. Noch folgt ein anstrengender Abschnitt, aber nach etwas über 2 Stunden erreichen wir das Holzkreuz an der höchsten Stelle der Abbruchkante auf ca. 2320 m (ohne Höhenangabe in der Karte). Wir legen eine Pause ein, ehe wir den Weg nordwärts fortsetzen. Es beginnt nun eine vollkommen andere Landschaft; ein breiter, sanfter Grasrücken, teilweise von Schafen beweidet. Vorbei an der einsam gelegenen Galehitte folgen wir Wegspuren, wobei sich steilere und flachere Partien abwechseln. Dort, wo sich die letzten Reste des Weges verlieren, befindet sich ein temporärer See, der bei den gegenwärtigen Bedingungen natürlich ausgetrocknet ist. Es ist der Pt. 2499, wo wir uns für längere Zeit niederlassen. Niemand stört uns.

Der Rückweg ist bis zum Kreuz derselbe, dann aber folgen wir der östlichen Begrenzung der Löuwene. Dieser Weg ist offiziell markiert und tatsächlich finden sich einige Farbmarkierungen. Im Bereich des vom Dorf gut erkennbaren Löuwenestock ist der Verlauf ähnlich steil und ausgesetzt wie gegenüber, diese Stelle liesse sich jedoch umgehen. Bei einem weiteren Kreuz münden wir in die Waldstrasse, die in unzähligen Kehren von Geschinen heraufkommt und hier endet. Es gibt jedoch sehr viele Abkürzungen, sodass es steil bleibt und wir relativ bald wieder unten ankommen, wo sich der Kreis schliesst. Wiederum entlang des Skilifts gelangen wir zurück ins Dorf und zu unserem temporären Zuhause, wo ich mich nach dem Duschen und etwas Ausruhen daran mache, das Abendessen zu kochen. Eine warme Mahlzeit mit ganz viel Gemüse und regionalem Käse ist genau das Richtige nach dieser anspruchsvollen Runde.

P.S. johnny68 hat fast dieselbe Tour beschrieben, allerdings in der Gegenrichtung. Unsere Variante ist vermutlich etwas einfacher, da der Abstieg über die sehr steile Holzegg recht heikel ist.

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Tourengänger: ABoehlen


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