Teichschlucht | Wäldersteig | Wildsau Weg | Hintereck

Es ist noch nicht lange her, dass wir das Zweitälerland im Schwarzwald als Wanderregion entdeckt haben. Zwar war ich schon als kleiner Bub in Gütenbach bei meiner Tante im Urlaub, aber sonst sind wir hier immer nur auf dem Weg Richtung Simonswäldertal durchgefahren. Die Topografie und das Kartenstudium haben mich animiert, drei Tage nach der letzten Wanderung abermals hierher zu kommen, um die Gegend noch besser zu erkunden.  Dabei konnten wir dem Nebel entfliehen und Schneekontakt in höheren Lagen vermeiden. Gute Freunde haben uns auf dem Ausflug begleitet, der unsere Erwartungen an schönes Wandervergnügen noch übertraf. Wildbäche, aussichtsreiche Felskanzeln und attraktive Waldpfade in den Steilflanken bei angenehmen äußeren Verhältnissen stellten uns vollkommen zufrieden.

Am felsigen Durchlass Richtung Simonswäldertal, wo gerade mal eine Straße und ein Bach Platz finden, sind wir beim Felsenkeller (816 m) gestartet. Das Rauschen des Teichbachs begleitete uns talabwärts in die Schlucht, wo wir nach kurzer Gehzeit in den Bannwald kamen. Am Wegweiser P. 705 verließen wir den Wildbach aber schon. Richtung Vitenhof stiegen wir leicht bergauf durch die Flanke. Der Pfad wurde an einem Sporn zum breiteren Weg, über den wir zur Serpentine beim ehemaligen Sternen an der Landstraße kamen. Nach wenigen Metern auf dem Asphalt erreichten wir den tiefsten Punkt der Wanderung "Beim Sternen" (610 m). Links runter ging es zum Talboden, wir mussten nach Überquerung der Landstraße wieder bergauf.

Am Herrengarten (650 m) setzte dann der Wäldersteig ein, wo wir unsere Kondition testen konnten. Wirklich sehr steil führt der Pfad in vielen Serpentinen zum Wanderheim Hintereck (950 m) hinauf. Es täuscht sich wer meint, dass es halt bloß eine Waldflanke ist. Blockhalden und Felsrippen im Mischwald prägen das Bild. Manch fast senkrecht wirkende Abschnitte werden durch die geschickt angelegte Spur umgangen, bis man aus dem Wald heraustritt und das Wanderheim über sich sieht. Seit Anfang November bis zum Frühjahr hat es leider geschlossen. Für eine Pause war es uns jetzt noch zu früh.

Auf der Wildbach-Tour kamen wir schon mal am Wanderheim vorbei. Den Abschnitt vom Spitzen Stein (910 m) bis hierher begingen wir nun auf dem Wildsau Weg in der Gegenrichtung. Einigen Höhenverlust mussten wir dabei bis zum Wendepunkt zunächst hinnehmen. Für den Rückweg zum Wanderheim nahmen wir die Route über den höchsten Punkt der Tour auf 1016 m. Zunächst wagten wir uns aber zu einem Aussichtspunkt in das Simonswälder- und Kilpental hinaus. Ganz im Hintergrund sahen wir die Nebeldecke über dem Rheintal und dahinter die Vogesen. Nach dem einstündigen "Umweg" trafen wir wieder an der Hintereck (950 m) ein. Wie bestellt, setzte sich die Sonne durch und wir konnten das Vesper auf Bänken an der Hauswand genießen. Der in weiß verhüllte Feldberg zeigte uns, dass in höheren Lagen schon der Winter eingekehrt ist.

Für den Rückweg nahmen wir den direkten Weg. Auf dem gut begehbaren Forstweg kamen wir rasch voran. Am Rabenfelsen blickten wir runter in die Teichschlucht und das Wildgutachtal. Nach einem Zwischenaufstieg erreichten wir das Oskar-Nitz-Wegle, welches uns in das felsige Gelände am Ortsrand und zum Ausgangspunkt zurückbrachte. Im Dorfcafé konnten sich meine Mitwanderer anschließend von der ausgezeichneten Konditorware, welche ich erst am Donnerstag genießen durfte, überzeugen.

Fazit: Ein rundum gelungener Tag im Schwarzwald. Das Risiko, bekannte und unbekannte Routenabschnitte zu einer Tour zusammenzufügen, hat sich gelohnt. Zu gut 80% waren wir auf teils rustikalen Bergpfaden unterwegs.

Route: Felsenkeller - Teichschlucht -Wegweiser Vitenhof - Beim Sternen (P.610) -Herrengarten - Hintereck - (Oberer) Spitzer Stein - P. 1016 - Hintereck - Rabenfelsen - Oskar-Nitz-Wegle - Felsenkeller

unterwegs mit Gabi und Hubi