Nomen est omen - Wildbach-Tour | ZweitälerLand in der alten Schwarzwald-Heimat


Publiziert von alpstein , 16. März 2019 um 19:01.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:16 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 686 m
Abstieg: 686 m
Strecke:11,4 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über die L173 in das Simonswälder Tal bis zum Wanderparkplatz beim Gasthaus Engel
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr: Hintereck (Öffnungszeiten auf Hompage beachten)
Kartennummer:outdooractive.com

Ein Wochenende stand wieder einmal vor der Tür. Lust auf Schnee hatten wir keine. Mein Opthalmologist hätte mir auch sicher davon abgeraten, da es mir am Montag im Sturm auf dem Feldberg wohl die Augen verblitzt hat. Mal wieder neue Pfade in der alten Schwarzwald-Heimat zu erkunden, war für heute der Plan. Das Simonswälder Tal hatte ich dabei schon länger im Visier. Tief eingeschnitten, wird das Tal von steilen, bis zu 900 m hohen Waldflanken gesäumt.  Bei Recherchen bin ich erst gestern auf die Wildbach-Tour gestoßen. Dass wir sie heute gemacht haben, können wir als Volltreffer verbuchen. Nach den ergiebigen Regenfällen der letzten beiden Tage und der Schneeschmelze im Einzugsgebiet, machte die Tour ihrem Namen alle Ehre. Dass wir dem schönen Wetter etwa zwei Stunden voraus waren, konnten wir verschmerzen.

Bei immer noch stark bewölktem Himmel und noch nassen Straßen trafen wir gegen 9.00 Uhr am Startpunkt der Rundwanderung in Obersimonswald (452 m) ein. Statt dem Routenvorschlag folgend, machten wir uns im Uhrzeigersinn auf den Weg. Dies hat den Vorteil, dass man den steilsten Abschnitt der ganzen Tour gleich am Anfang und im Aufstieg hat, was die Knie zu danken wissen. Vom rauschenden Kilpenbach waren wir gleich einmal beeindruckt. Nach ungefähr 1 km ging der Forstweg bei der Saulache in einen schönen Waldsteig über. Von grün bemoosten Felsen wurde die Aufstiegsroute gesäumt. An einem Aussichtspunkt mit Bank gönnten wir uns eine kurze Teepause. Serpentinen und Traversen führten die steile Waldflanke bergan. Der Untere Spitze Stein (873 m), ein keltischer Kultplatz, war ein schöner Blickfang.

Richtung Hintereck (950 m)  ging es im Auf und Ab mehr horizontal weiter. Ein weiterer Aussichtspunkt folgte. Bald kamen wir an die Berghütte Hintereck, welche aber erst morgen wieder, vorerst nur an Sonntagen, ihre Türen öffnet. Der Wind blies uns heftig um die Ohren, weshalb wir uns auch nicht lange aufhielten. Ansonsten hätten wir 100 m weiter oben bei den Windrädern noch einen Aussichtspunkt Richtung Norden mitnehmen können. Steil ging es erst wieder bergab, der Pfad von Wassermassen geflutet. Eine Forstwegpassage folgte und nach Überquerung der L173 kamen wir in den Bannwald oberhalb der Teichschlucht. Als wir den Wildbach erreichten, waren wir über die gewaltigen Wassermassen erstaunt, die sich in das Tal ergossen. Statt dem Lärm des Windes, waren die tosenden Bäche bis zum Schluss der Wanderung hörbarer Begleiter. 

Wir steigen entlang vom Teichbach hinab, bis er in die Wildgutach mündete. Dann folgte die Wanderroute etwa 4 km der "Wilde Gutach". Schließlich kamen wir in die schon ergrünte Talniederung hinaus. Die Wolken hatten schon länger der Sonne Platz gemacht. Etwa 4 Stunden nach dem Aufbruch kamen wir an den Ausgangspunkt zurück und kehrten noch in Simonswald zum Mittagessen ein.

Fazit: Sowohl die Route als auch das wildromantische Ambiente haben uns total und positiv überrascht. Eine der schönsten Schwarzwaldwanderungen, welche wir bisher absolviert haben. Dass wir genau nach dem Ende der Regenphase da waren, hat die Tour gerade in der Teichbachschlucht besonders reizvoll gemacht. Auf unserer Rundtour haben wir keine anderen Wanderer getroffen.

Route: Die Route ist bestens ausgeschildert. Wir würden sie bei einer Wiederholung wieder im Uhrzeigersinn angehen. Die Route liegt im Zweitälerland

Tourengänger: alpstein, Esther58
Communities: Water's songs


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Kommentare (11)


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Fraroe hat gesagt:
Gesendet am 16. März 2019 um 19:21
Lieber Hanspeter
Ich habe eine kleine Frage: Opthalmologist = Augenarzt?
Schöne Tour und liebä Gruess
Rösly

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. März 2019 um 19:36
Ja, Rösly

Bei uns sagt man das so ;-)

Lieber Gruss, Hanspeter

PS: Wegen der Verwendung dieses Fremdwortes habe ich vorhin schon weniger lieb verpackte Kritik erfahren

Felix hat gesagt:
Gesendet am 17. März 2019 um 07:37
wild-romantisch-schön!

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. März 2019 um 08:39
Danke, so haben wir das auch empfunden.

Die Erkundung unserer alten Heimat wird ihren Fortgang nehmen.

LG, Hanspeter

Nik Brückner hat gesagt:
Gesendet am 17. März 2019 um 17:45
Servus, Hanspeter!

Schöne Tour habtser da g'macht. Ich kenne die Gegend von früher (ganz früher) recht gut, ist schön da. Gibt's richtig felsige Ecken!

Gruß,

Nik

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. März 2019 um 18:08
Hallo Nik,

Danke für Deinen netten Kommentar. Obwohl es meine engere Heimatgegend ist, kannte ich die Tour nicht. Durchs Simonswäldertal bin ich schon x-Mal gefahren. Dass die hohen Waldflanken potentielles Wandergelände sein müssen, war mir auch klar. Allerdings haben mir die Infos gefehlt, dass es nicht nur Forstwege gibt, die rauf- und runterführen. Die Erkundung wird fortgesetzt. Informationen für interessante Steige werden dankbar entgegengenommen.

Gruß
Hanspeter

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. März 2019 um 15:17
Servus, Hanspeter!

Aber gern. Da gibt's viele schöne kleine Steige, die es sich zu erkunden lohnt. Oberhalb von Simonswald gibt es auch noch einige felsige Passagen, an dem Weglein hinauf zum Schultiskopf. Die Teichschlucht kennt Ihr ja schon, und da gibt's noch eine Schlucht, deren Name mir aber gerade nicht einfällt. Auch da hinten im Tal. Irgendwo in der Nähe vom Balzer Herrgott, sagt Euch das was? Auch 'ne schöne Stelle.

Die Zweribachfälle kennt Ihr vermutlich, schön sind auch die Wasserfälle im Gschwandersdobel (Hirschbach-Wasserfall). Und wenn Ihr schon dort oben auf der Platte seid, und Euch zufällig für Geschichte interessiert, könnt Ihr natürlich auch dem Urgraben folgen. Tourenbericht hier.

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. März 2019 um 18:27
Hallo Nik,

danke für Deine Tipps und den Link. An den interessanten Bericht konnte ich mich noch dunkel erinnern.

Der Schultiskopf steht schon auf der Agenda. Am Balzer Herrgott war ich vor ca. 50 Jahren das letzte Mal mit meinen Eltern ;-) Die Hexenlochmühle, Balzer Herrgott und Teichschlucht kann man auch zu einer Tour verbinden (Tour auf outdooractive.com). Da käme man noch am Unterfallengrundhof vorbei, wo "Die Fallers" gedreht werden. Zweribach und Plattenhof haben wir 2017 im Herbst gemacht, toll!

Weiterhin schöne Touren und beste Grüße
Hanspeter

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. März 2019 um 10:19
Die Urgraben-Tour kann ich nur empfehlen, die ist so spannend und interessant!

Ja, der Balzer Herrgott - das ist bei mir auch ewig her. Schöne Stelle. Wer weiß, wie zugewachsen er heute sein mag! Wir haben den damals in eine Runde mit der Teichschlucht eingebunden. Ich finde eh das ganze düstere Tal dort unterhalb von St. Märgen toll. Schade, dass das nur eine Straße reinpasst. Aber man kann dort schon auch schön wandern. Gibt's eigentlich das Café Märchengarten noch?

Gruß,

Nik

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. März 2019 um 18:15
Der Kopf vom Balzer Hergott schaut Fotos nach gerade noch aus dem Baum heraus. Die Straße von Wildgutach nach St. Märgen sind wir letzten Samstag gefahren. Ganz schön wild und gut, dass keiner entgegenkam. Südlich der Straße liegt auch das Wagnerstal, wo vor 175 Jahren die größte Lawinenkatastrophe Deutschlands war mit 16 Toten. Neulich wurde darüber groß in der Zeitung berichet.
Das Cafè Märchengarten existiert nach Herrn Google noch. Ich habe es letzte Woche wohl übersehen, als wir noch nach Simonswald zum Essen fuhren.

Gruß
Hanspeter

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. März 2019 um 10:03
Tja, dann müssen sie die Figur wohl bald mal wieder freischneiden. Ich erinnere mich, dass man das schonmal gemacht hatte. Ich weiß noch, dass ich fand, dass die Stelle einen hohen Symbolwert hat, ganz unabhängig davon, ob man nun ein gläubiger Christ ist, oder nicht.

Das Cafè Märchengarten! Ach ja, das mag nicht das tollste Café sein, aber es hat seinen (etwas skurrilen) nostalgischen Wert. Wir sind da immer ganz gern eingekehrt, wenn wir in der Gegend unterwegs waren.

Gruß,

Nik


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