Von Libingen SG nach Steg ZH: Schnebelhorn - Hirzegg - Roten

Bei der Ankunft in Libingen um 9 Uhr empfängt mich ein kalter Wind. Also Jacke anbehalten und losmarschieren. Allgemeine Richtung nordwärts den Hang hinauf. Es liegen für den Beginn etwas über 300 Hm vor mir, da müsste ich mich ja warm laufen können. Aber der Wind aus westlicher Richtung hat freie Zufahrt. Dafür entschädigt mich das Rauschen in den Baumkronen. So herrlich. Und die Sonne scheint durch den leicht trüben Himmel. Heute wähle ich in Under Stein nicht die Abzweigung nach rechts in Richtung Ober Stein. Den Kammweg kenne ich schon von verschiedenen Wanderungen auf das Schnebelhorn. Ich wähle also den unteren Weg im Hang, den kenne ich noch nicht. Es geht gemächlich vorwärts, drei Hütten liegen geschlossen am Weg. Nach einiger Zeit stehe ich schliesslich bei P1147, wo von rechts der Kammweg einmündet. Für mich steht fest, das nächste Mal gehe ich wieder den Weg über den Laubberg, das ist viel interessanter  und bietet mehr Abwechslung. Beim Meiersalp Sattel wird es etwas steiler und das Schnebelhorn ist schon fast zum Greifen nahe. Aber der letzte Aufschwung muss verdient werden, Nagelfluh und unzählige Wurzeln erzwingen eine Gangart mit Blickkontakt zum Boden. Oben empfängt mich der kräftige Westwind. Wohl nichts mit einer gemütlichen Gipfelrast.
 
Ein paar Schlucke aus der Flasche und weiter geht’s nordwärts Richtung Schwamm. Die wuchtige Föhre steht immer noch gesund und Ehrfurcht einflössend am Weg. Ich wandere weiter, es geht bergab. Der Wind pfeift durch die Bäume. Ich bin mir nicht sicher, aus welcher Richtung er wirklich bläst. Ist es Westen oder eher Süden? Mal von vorne, mal von hinten. Das bessert erst, als ich den Hang zur Hirzegg hochsteige, da bin ich im Windschatten. Zwischendurch muss ich anhalten, rechts hinten in der Ostflanke sehe ich nämlich zwei Gämsen, sehr auffällig mit ihrem weissen Hinterteil. Sie verschwinden im Wald und ich steige zum Gipfelchen auf. Blicke in die Runde, ein paar Fotos. Hinunter in den Sattel, wo es erst fast flach auf erdigem Weg nordwärts geht. Bald steigt es an, einige künstliche Stufen, später Nagelfluh-Pfad, bis ich beim Wegweiser Roten-Süd 1094m bei der Wegverzweigung ankomme. Meine Absicht ist, den Roten zu überschreiten. Dazu wandere ich nun nordwestwärts bis zum P.1099. Dort nehme ich den Aufstieg südwestwärts zum Roten in Angriff, eine lockere Sache ohne viele Höhenmeter. Auf dem Gipfel angekommen, nehme ich mir nun wirklich Zeit für die Mittagspause. Es ist angenehm, weil der Wind auch gerade Pause macht und mich in Ruhe lässt.
 
Der Abstieg ist eher steil und etwas unangenehm, weil es mit Laub bedeckte Wurzeln hat, die kaum zu sehen sind. Es ist also Vorsicht angesagt. Aber man kennt die Problematik von den vielen Abstiegen hier. Sobald man auf den Südwandweg trifft, wird es lockerer und leichten Schrittes geht es abwärts. Bei Rütiwis kann ich endlich meine Jacke im Rucksack verstauen, denn der Weg führt nun oft im Windschatten von Hügelchen durch. Auf der Alpstrasse gehe ich nun einige Zeit, bis nach Vorderegg nochmal eine steilere Passage mit gerölligem Grund ansteht. Doch dann stehe ich an der Tösstalstrasse, die mich mit einem Abzweiger an den Bahnhof Steg führt. Das Gebäude des Restaurant Bahnhöfli wird umgebaut. Ob man da nach der Tour wieder einmal einkehren kann? Wäre schön.
 
 
Libingen – Schnebelhorn:  1^h 54'
Schnebelhorn – Hirzegg – Roten:  1^h 10'
Roten – Steg: 1^h