Den Maisacher Grat seitlich herauf (und auch wieder herunter)


Publiziert von Schubi , 19. November 2022 um 18:11.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 8 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 171 m
Abstieg: 171 m
Strecke:2,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz an der Ortsverwaltung Maisach
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Auf der Open Street Map habe ich irgendwann mal einen Aussichtspunkt namens Maisacher Grat entdeckt, nicht weit östlich von Oppenau. Beim Blick auf die entsprechende Stelle auf der topographischen Karte zeigte sich, dass das Terrain drumrum tatsächlich grat-artig aufgesteilt ist, speziell gen Südost. Das wollt ich mir mal anschauen. 

Als Tourenberichts-Soundtrack läuft diesmal In The Stone. Earth Wind And Fire haben es speziell für übersehene Grate wie den Maisacher geschrieben.


Oben rüber und vorbei an erwähntem Aussichtpunkt führt ein markierter Pfad, er ist Teilstück des "Maisacher Turmsteigs". Also scheint der Grat oben recht breit-gemütlich zu sein. Ich nehme mir ihn deswegen mal durch das steile Terrain von der Südost-Seite kommend vor, und schau, wo ich dort rauf (und wieder runter) komme.

Start an der Ortsverwaltung Maisach. Die Asphaltstraße nordöstlich ein Stück herauf und links ab zu den Häusern des Wohnplatzes Kuhbühl. Hinter den (westlichen) Gebäuden das Forstwege-Zickzack den Wald hoch, hier bin ich schon im Südosthang des Grats. Der Weg endet als Sackgasse. Supergut: nicht weit dahinter winkt bereits eine Rippe, die ich nun von links unten heraufsteige. Bereits hier merke ich, dass nicht alles fest ist und waldüblich viele gute Tritte leider moos-/laubbelegt sind. Es scheint Buntsandstein in einer kantig-brechenden Version zu sein. Das macht viele, zunächst verlockend sinnvoll erscheinende Aufstiegs-Versionen zunichte. Im obren Drittel der Rippe quere ich östlich rüber, denn dort hinter den Bäumen kündigt sich weiteres Felsiges an: eine stufenreich gegliederte Wand, deren oberes Kante wohl schon der eigentliche Grat sein dürfte. In ihrem linken Bereich scheint mir von unten eine guter, trittreicher Durchstieg möglich. Aber häufig gibt es wieder (oft nacht etwas Rüttelei) loses oder brechendes Gestein. Wiederum andere Stellen sind zu dick mit Moos undoder Laub belegt. Schade. Ich trete/rüttle jetzt alles mehrfach an und finde, nach wenigen Metern Abstieg, endlich rechts/östlich einen Aufstieg für das restliche Stück, um einen Absatz herum. Anschliessend noch etwas Kraxelei durch eine von Eichen bewachsene Stufe und ich erreiche den (oben tatsächlich recht breiten) Grat sowie den Pfad. Ihm folge ich nordöstlich in leichtem, aber felsigem Auf und Ab. 

Wenige hundert Meter östlich komme ich zum erwähnten Aussichtspunkt: Weitblick übers Tal sowie Bänkle, Infotafel, Fahnenstange und Gipfelbuch – echt schön. Laut Karte ist das die höchste Stelle (531 m) des Maisacher Grats. Ich trage mich pflichtgemäss ins Gipfelbuch ein und widme mich meiner Veschper. Weil der Abstieg gerne genauso kraxelig sein darf wie der Aufstieg schaue ich mich hier an der Abbruchkante nun etwas um. Halbrechts unterhalb zwischen den Bäumen offenbar das Ende einer Rippe, das wäre schonmal eine Option. Aber viel verlockender scheint mir ein Felsband direkt unterhalb der Abbruchkante, welches parallel zu ihr östlich führt. Mal schauen ... recht ausgesetzt, aber mit Tritten und Griffen an den kritischen Stellen, hangele ich mich darauf entlang, etwas Botanik lässt sich gut übersteigen oder ist hilfreich. Wun-der-bar. Auch ein kleiner Überhang wird solide umkraxelt. Das Band geht schliesslich in harmloseres Gelände über, der Abstieg erfolgt durch gut gestuftes Felsiges in schöner Kraxelei. 

Ab dem Sockel durch den weiterhin steilen Wald herab bis zum Forstweg, der mich vorhin auch herauf brachte. Er führt mich östlich heraus auf offenes Weidegelände. Dort setze ich mir nach ein paar Kurven einen Wendepunkt und stiefle über diverse Feldwege ganz herab ins Tal. Unten gesellt sich das laute Rauschen der (gar nicht so kleinen) Maisach dazu. Eine wirklich schöne Ecke hier.

Fazit: interessantes Fundstück im hiesigen Landkreis, an dem sich Kraxelei mit einer dann etwas weiter gefassten Rundwanderung sicherlich mal gut kombinieren liesse. Höhepunkt war das Felsband, welches für die teils frustrierende Turnerei im vorherigen Abschnitt perfekt entschädigte.

Eine Tour aus der Rubrik Unterholz-Preziosen

Tourengänger: Schubi
Communities: Photographie


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Kommentare (2)


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Nik Brückner hat gesagt:
Gesendet am 24. November 2022 um 19:46
Schöne Entdeckung! Grat-tour-liere!

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2022 um 20:38
Märci!


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