Ein "Überraschungsgrat" vom Haneburger zum Malgrüber

Die Tuxer-Alpen sind weniger fürs Klettern als "normale" Bergtouren und vor allem Skitouren bekannt. Einen Urgesteinsklettergrat würde man eher tiefer in den Zillertaler Hochalpen erwarten, doch ein solcher überrascht einen schon zwischen dem schneidigen Haneburger und dem behäbigen Malgrüber.

Die Begehungsrichtung vom Haneburger - den man gut markiert über (im Herbst morgens leider lange schattige) markierte Weg vom PP Voldertal - erreichen kann, zum Malgrüber bietet sich an, auch wenn dann die nominell schwierigste Stelle (ca. III-) im Abstieg zu bewältigen ist. Der Spaß beginnt direkt am Haneburger-Kreuzgipfel: der erste Gratteil ist an einigen Stellen durchaus ausgesetzt und bietet einige zwingende Kletterstellen in gutem Fels im 2. Grad im Auf- wie auch Abstieg. Eine schöne Platte im 3. Grad kann optional abkletternd eingebaut werden. Teilweise fragt man sich, ob man auf der Rückseite der "Türmchen" auch von diesen abklettern kann, es löst sich aber durchweg entspannt auf. Der erste Gratteil läuft am "Hauptgipfel" des Haneburger aus, ein einfacher Abstieg im Wiesengelände bringt einem zum zweiten Gratteil, der mehr ein von Blockgelände umgebener Gratrücken in der weitläufigen Ebene zwischen Malgrüber und Haneburger ist. Während man im ersten Gratteil diverse Kletterstellen zwingend klettern muss und nur den ganzen Teil über einen weitläufigen Umweg (Abstieg zum Wanderweg) umgehen kann, lassen sich am zweiten Gratteil viele Gratteile einfach umgehen - oder man entscheidet sich fürs Kraxeln, ausgesetzt ist es selten. Auch eine schöne Abkletterstelle im unteren 3. Grad entlang eines gestuften Körperriss ist wenig ausgesetzt und daher eine gute Übung.

Irgendwann endet der Spaß im Blockgelände unterhalb des Malgrüber, den man über den schnell erreichten Wanderweg bald erstiegen hat. Auf markierten Wanderwegen geht es von dort dann wieder hinab zum PP Voldertal.