Weiherkopf (1665 m) - Bayern spart!


Publiziert von 83_Stefan , 1. November 2022 um 21:46.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:27 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kostenpflichtiger Parkplatz an der Talstation der Hörnerbahn: Die OA 5 etwa 0,5 km nördlich von Bolsterlang verlassen und auf der Hörnerstraße zum Parkplatz hinauf fahren. Einbahnregelung: Die Rückfahrt erfolgt vom Parkplatz direkt in den Ort hinunter.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung - UK 50/47 - Allgäuer Alpen

Sparen ist in diesen Zeiten oberste Bürgerpflicht und dafür eignet sich der Weiherkopf ganz besonders. Durch den kurzen Aufstieg spart man sich Kraft für die nächste Tour, wegen den Bäumen am Gipfel spart man sich den Ausblick nach Westen und mitten im Skigebiet spart man an landschaftlichen Höhepunkten. Wer es besonders ernst nimmt und auf der Asphaltstraße wieder ins Tal joggt, der schnürt gleich noch ein Effizienzpaket oben drauf - so macht man das in Bayern! Ob die zahlreichen Schneekanonen, die beleuchtete Seilbahntrasse oder die überdimensionierten Gebäude diesem Zwecke dienlich sind, steht allerdings auf einem ganz anderen Blatt. Aber am besten denkt man gar nicht darüber nach, dann spart man sich nämlich den Ärger...

Die Wanderung zum Weiherkopf beginnt an der Talstation der Hörnerbahn etwas oberhalb von Bolsterlang. Man wandert durch den Parkplatz bis zu seinem oberen, südlichen Ende, wo die Straße in einen Schotterweg übergeht. Wo sich dieser teilt, folgt man der Beschilderung zum Weiherkopf nach rechts. Der Weg erreicht schließlich ein Wäldchen und man zweigt nach links auf einen Steig ab. Nachdem ein Bächlein gequert wurde, hält man sich rechts und verlässt den Wald wieder.

Der Weg leitet zunächst in südwestlicher, dann in südlicher Richtung mit tollen Blicken über das Illertal entlang, bis man an einer Verzweigung der Beschilderung zum Weiherkopf nach rechts folgt. Deutlich steiler gelangt man nun auf einem begrünten Rücken hinauf zu einem Aussichtsplatz mit Kreuz und Sitzbänken, der gute Ausblick rechtfertigt hier durchaus eine kurze Pause. Ebenso aussichtsreich geht es weiter zur nächsten Verzweigung, wo es nach rechts in den Wald geht. Man trifft schließlich auf einen Fahrweg, der einen in nördlicher Richtung ins Skigebiet führt und dort in eine asphaltierte Straße mündet.

Jetzt beginnt der wenig erquickliche Abschnitt entlang der Seilbahn. Man wandert von Schneekanone zu Schneekanone, passiert die Ornachalpe sowie ein riesiges Gebäude mit Restaurant und gewinnt auf der Straße rasch an Höhe. Den Abzweig zum Hörnerhaus lässt man links, einen weiteren Abzweig rechts liegen und erreicht schließlich den Sattel zwischen Weiherkopf und Bolsterlanger Horn. Hier ist das Schlimmste geschafft und es geht wieder beschaulicher zur Sache. Den Blick nach Westen zum Riedberger Horn sollte man genießen, denn auf der restlichen Wanderung ist die Richtung verdeckt.

Am Sattel zweigt der Gipfelanstieg ab. Auf breit ausgetretenem Wanderweg  wandert man am bewaldeten Kamm recht steil bergauf, ab und zu helfen ein paar Stufen. Kurz nach einer Verzweigung erreicht man dann den höchsten Punkt des Weiherkopfs, der wegen der Bäume leider keine Sicht nach Westen ermöglicht. Dafür hat man aber eine überdimensionierte Bergstation in direkter Nachbarschaft. Am Weiherkopf befindet sich ein hölzernes Gipfelkreuz mit Christusfigur, auch einige Sitzgelegenheiten gibt es. Immerhin: Der Blick über das Illertal zur Daumengruppe und zum Allgäuer Hauptkamm kann sich durchaus sehen lassen und entschädigt etwas.

Der Rückmarsch zur Talstation der Hörnerbahn ist schnell beschrieben: Am Aufstiegsweg geht es wieder runter ins Skigebiet, dann folgt man der teils grimmig steilen Straße parallel zur Lifttrasse hinunter zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Von Bolsterlang zum Weiherkopf: T2 (harmlos, nur abschnittsweise unteres T2, meist T1).

Fazit:
Eine kurze Gipfeltour, die leider ganz im Schatten des Skigebiets und der damit einhergehenden Naturverschandelung steht. Wäre der hübsche Blick über das Illertal in die Daumengruppe nicht, könnte man sich diese 2*-Wanderung auch gut und gerne sparen.

Kategorien: Allgäuer Alpen, Sonnenuntergangstour, 2*-Tour, 1600er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (6)


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Schubi hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2022 um 09:21
Hallo Stefan.
Sehr amüsantes Intro. Der Ziviisations-Ödness solcher Orte begegnt man halt am besten mit Süffisanz.
Beste Grüße
Frank

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. November 2022 um 20:29
Hallo Frank, vielen Dank! Ödnis trifft es ganz gut. Mein Fall eigentlich eher nicht, aber es musste halt eine schnelle Feierabend-Tour her mit problemlosem Abstiegsweg. Viele Grüße!

F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 2. November 2022 um 09:27
Lieber it am Tourenpotential sparen und eine länger, ausgedehntere Tour angehen am Berghaus Schwaben vorbei über Riedberger Horn und Wannenkopf zurück ins Tal. Lohnt sich :)

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. November 2022 um 20:32
Ja eigentlich hast du schon Recht, aber wenn man halt zu spät aus der Arbeit raus kommt, bleibt halt nur das kleine Zeitfenster ;-). Das Riedberger Horn ist natürlich wesentlich schöner. Beste Grüße!

F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 3. November 2022 um 10:33
Stimmt, Riedberger Horn ist natürlich immer wieder schön zum Sonnenauf- oder untergang und schnell von Grasgehren aus zu erreichen.

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. November 2022 um 18:36


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