Endlich mal aufs Glishorn 2525m


Publiziert von Bergamotte , 20. September 2022 um 10:42.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:18 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 2350 m
Abstieg: 1025 m
Strecke:18.5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Brig
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Simplon Pass, Simplonblick
Kartennummer:1289 Brig

Das Glishorn hatte ich als Schlechtwetter-Joker schon länger auf dem Radar. Heute, mit dem Neuschnee auf der Alpennordseite, hat dann seine Stunde geschlagen. Dank Start direkt ab Bahnhof Brig ergibt sich eine überaus praktische ÖV-Tour und bis zum weitläufigen Gipfelplateau kommen schön Höhenmeter zusammen. Für den Abstieg empfiehlt sich eine der Varianten zum Simplonpass: So können weitere Gipfel besucht und / oder die Knie geschont werden.

Bewusst wähle ich für die Anfahrt ab Bern die Bergstrecke, so bleibt genug Zeit für ein gemütliches Frühstück im Zug und der Blick auf die zahlreichen Tunnels und Viadukte lohnt alleweil. Und das Gipfelziel lässt sich von der Lötschberg Südrampe bestens einsehen. Um 8:30 marschiere ich los vom Bahnhofplatz in Brig (678m). Die Orientierung fällt leicht heute und ich kann mich auf ein regelmässiges Tempo fokussieren. Kurzer Marsch durchs Städtchen, um alsbald in sanfter Neigung zu den Hütten von Schratt (1239m) zu queren. Und dort - peng! - steilt die Route schlagartig auf. Auf meinen zahlreichen Touren habe ich selten einen durchgehend so steilen Wanderweg gesehen. Kommt mir natürlich gelegen und die Höhenmeter fliegen nur so dahin. Derart scheint das auch eine beliebte Trainingsstrecke für hiesige Bergläufer zu sein.

Auch wenn ich diesen Aufstieg nicht unbedingt im Hochsommer absolvieren möchte, böte der Wald doch bis weit hinauf etwas Abkühlung. Das ist heute nicht nötig, im Gegenteil. Oben raus bläst ein giftiger Wind, Handschuhe und Kappe leisten gute Dienste trotz Sonne satt. So pausiere ich nur kurz auf dem Glishorn (2525m) und erspare mir auch den Abstecher zum vorgelagerten Kreuz. Stattdessen geht's nach einem Riegel direkt weiter über den Nordgrat zum Fülhorn (2678m). Das geht ohne Schwierigkeiten und erfordert bloss etwas Kraxelei (T4). Es sind verblasste (blaue) Markierungen vorhanden, aber auch andere Linien möglich.

Im Übergang zum Spitzhoreli hält man sich hingegen mit Vorteil an die Wegspur und Markierungen, man erspart sich so unliebsame Überraschungen. So stehe ich plötzlich vor mehreren Spalten, die sich nicht vernünftig überwinden lassen - also kurz retour und rüber zum Weg. Das Spitzhoreli (2737m) besteht faktisch aus mehren Gipfelkoten, das Kreuz steht auf der südlichen. Und hier trifft mich beinahe der Schlag. Auf und am Berg sind gegen Hundert Italiener unterwegs, die Szenerie nimmt fast schon groteske Züge an. Schnell ziehe ich weiter und lasse den Trubel hinter mir. Die Rückkehr über die Üsseri Nanzlicke (2601m) zum Simplonpass zieht sich. Angesichts des sanften Gefälles wäre das perfektes Trailrunning-Gelände. Aber mit meinen Knie steht so was nicht zur Debatte; so marschiere (bzw. humple) ich halt wie in alten Zeiten und erreiche dennoch pünktlich die erste Nachmittagsfahrt zurück nach Brig. Retour geht's dann durch den Basistunnel im 390 Meter (!) langen Intercity.


Zeiten (kum)
2:25  Glishorn
3:35  Spitzhoreli
4:55  Simplonpass

Tourengänger: Bergamotte


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