Da warens nur noch zwei - Piz Brit (Erstbeschreibung)


Publiziert von PStraub , 22. August 2022 um 21:20.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:22 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m

Anfang Jahr hatte ich vier Projekte in petto (Abschluss Glarner Alpen, SOB-Berge II, Kantonshöhepunkte, "unbeschriebene" Berge zwischen Surselva und Val Cavardiras).
Die Glarner Alpen sind mit der Besteigung des Porphyr abgeschlossen, bei den übrigen fehlte mir nach dem Gitschen jeweils noch je ein Gipfel.
Mit dem Piz Brit ist auch das Projekt der (in HIKR) unbestiegenen/unbeschriebenen Surselva-Berge erledigt. Dabei handelte es sich um Piz Alpetta, Pit Lumpegna, Piz Run und eben den Piz Brit.


Erst fuhr ich per Bahn nach Disentis, dann mit dem Bike zu P. 1845 (Truaisch). Dann gings per pedes zum Lag Brit. Angesagt war Sonnenschein, doch so ab 2000 m drückte ständig Nebel herein und alle Gipfel waren "zu". Nicht optimal für eine Erstbegehung ..

Schon bald lichtete sich der Nebel, erst kurz, beim Lag Brit dann doch so, dass ein Versuch gewagt werden konnte.
Geplant hatte ich einen Aufstieg durch eine vermutete Rinne im Osten, doch der Hang oberhalb des Sees sah begehbar aus. Wenn man erst mal die Grathöhe hat, müsste sich der Grat oder die Nordflanke doch irgendwie begehen lassen - so meine Spekulation.
Tatsächlich kommt man an mehreren Stellen recht einfach auf den Grat (T5-). Ich meine sogar, ich hätte die Fuorcla Brit bestiegen. Die ist zwar in der Karte eingetragen, aber an einem Ort, wo man kaum hochkommt und die bei weitem nicht die tiefste Stelle des Grates ist.

Ab hier ging es meist im Nordhang quer durch Blockschutt Richtung Gipfel. Ich habe drei Mal die Grathöhe erreicht, und jedesmal festgestellt, dass ich noch bei weitem nicht beim vermuteten Einstieg war.
Doch schliesslich war ich im entsprechenden Sattel, und die Fortsetzung sah gar nicht so schlimm aus. Dort zeigte sich übrigens, dass der ursprünglich geplante Aufstieg recht einfach wäre: Schutt halt, aber durchaus im grünen Bereich.

Im Schlussaufstieg folgte ich meist dem Grat. Es ist, wie schon der ganze Zustieg, zwar steil. Aber meist gibt es guten Fels zum Anpacken.

Abgestiegen bin ich durch eine Schuttrinne beim grossen Gendarmen (siehe Skizze). Oben hatte es Kratzdisteln, ein Zeichen, dass es Schafe dort hinauf schaffen. Das war für mich für einmal ein gutes Signal.

Wie schwierig ist das? Schwer zu beurteilen - wer mit steilem Blockschutt umgehen kann, für den ist es gut machbar. Natürlich bewegt man sich in steilem Gelände - die ganze Umgebung ist violett (= Hangneigung 45° oder mehr), aber vergleichsweise gut gegliedert, sodass man sich meist recht sicher fühlt. Man könnte auch fast überall ins Val Cavardiras absteigen. Ich denke T5+/WS/II wird dem Gelände gerecht.

Wenn es oben heisst, das sei eine HIKR-Erstbeschreibung, so müsste man ergänzen: Es ist auch eine SAC-Premiere. Die einzige im Führer/Tourenportal aufgeführte Route ist die über den Südgrat (aus dem Jahr 1914), Bewertung 3a.
Ich habe diese Route aus der Nähe und ziemlich genau angeschaut: Ob von "hinten" wie ich oder über die vorderen Zacken macht kaum einen Unterschied: Überall ist es Blockschutt, geklettert werden muss da kaum.

Tourengänger: PStraub
Communities: ÖV - Bike - Hike


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