Gamsberg via Fauler Gang, Scheffloch Sichelchamm

Schon lange stand der Gamsberg auf meiner Liste. Ein Begehungsversuch vor einem Jahr scheiterte am Wetter, welches mich gemerinerweise daran hinderte, übers Doppelgleis hochzusteigen.
Die letzten Wochen ging mir der Gamsberg nicht mehr aus dem Kopf und als die Sehnsucht zu gross wurde, packte ich Pickel und Rucksack und fuhr nach Berschis.

Ich stand um 4:30Uhr auf, einfach weil die Morgenstimmung so schön ist. Geplant war der "Faule Gang"; für das Goldloch fühlte ich mich noch nicht bereit, zumal ich alleine unterwegs war und mich das abdrängende Band schon noch abschreckt.
Detaillierter Bericht zum faulen Gang: https://www.hikr.org/tour/post16005.html

Zustieg in Richtung Grossplangg zur Südwestflanke des Gamsbergs war mühsam. Bei Sennis war das Gras noch nass und dann weiter hoch wurde es langsam trocken. Ich fluchte vor mich hin, weil ich die ganze Zeit mit den Schuhen am hohen Gras abrutschte und fragte mich warum ich mir die Scheisse eigentlich antue... Gedanklich fand ich zu diesem Zeitpunkt mein Vorhaben sowieso unnötig; extra mit Auto anzufahren, nur um dann fluchend eine Grashalde aufzusteigen. Ich liess meinen Frust am Pickel aus, den ich extra tief ins Gras rammte.

Weiter oben wurde dann meine Laune besser und das Gras kürzer. Die Querung in Richtung Fauler Gang war recht gut machbar. Im Faulen Gang dachte ich kurz an möglich Hinterbliebene und daran, dass ich zum Glück keine Familie habe. War aber alles gut machbar und wurde nie wirklich heikel. Dann auf der Südostflanke des Gamsbergs, hatte ich mich mittlerweile wieder ans Gelände gewöhnt (ist meine erste T6 Tour dieses Jahr) und ging dann ohne Probleme über Platten und Gras, am Ausstieg des Westcouloirs vorbei, auf den Gipfel hoch.

Ich stieg über die Nordflanke nach unten (T4+ oder T5-) und auf den Schiffberg und schaute mir den Abstieg an. Ich entschied aber, dass ich noch ein paar Järchen länger leben will.
Abstieg dann ins Scheffloch und Aufstieg über eine steinschlaggefährdete Rinne, bei welcher ich hoffte, dass ich sie nicht wieder runter musste und dass es oben irgendeine Möglichkeit auf den Sichelchamm gibt. Ich hatte Glück und ab Ausstieg der Rinne, war der Weiterweg relativ einfach auf den Sichler. Von da über den Chnorren an feinen Heidelbeeren vorbei wieder auf Sennis.

Eine extrem schöne und lohnenswerte Tour. Der Abstieg über den Chnorren natürlich noch das Sahnehäubchen.

Tour im Alleingang