"Georunde Rindberg" und über Feuerstätter Kopf und Renkknie


Publiziert von Nyn , 11. Juli 2022 um 17:50.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 6 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:45
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:s. Karte

Die von mir vorgestellte Runde nahe Sibratsgefäll über einige teils bewaldete FastVoralpenGipfelchen ist tatsächlich meine erste "richtige" Bergtour dieses Jahr und lässt sich - ohne meine Varianten - auch einfacher begehen, dann wird maximal T2-3 gefordert.
Meist wird diese ziemlich abgeschiedene Ecke zwischen Allgäu und Bregenzer Wald eher von Norden her (Balderschwanger Tal/Riedbergpaßstraße) besucht oder im Winter - ich wähle für den bewölkten Zwischenhochtag den Zugang über die "Süd"seite.

Lustigerweise versüßt mir der an meinem Ausgangspunkt startende geologisch hochinteressante Lehrpfad "Georunde Rindberg" den Aufstieg zum eigentlichen Einstieg mehr als kurzweilig.

(Kurzer Auszug: "Auf dem Rundweg erleben, sehen, spüren und fühlen Sie die Kraft der Natur: Im Mai 1999 setzten sich die Berghänge in der Parzelle Rindberg unaufhaltsam in Bewegung. Eine Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Das Großereignis hat tiefe Spuren hinterlassen. In der Landschaft und in der Seele des Dorfes. Die Stationen der Georunde Rindberg zeichnen die Geschehnisse nach, vermitteln Wissenswertes und geben Einblick in den Umgang der Bewohner von Sibratsgfäll mit der Situation.
")

Nach diesem kulturellen Highlight als Auftakt keuche ich in der warmen Morgensonne ab der Kapelle zum Heiligen Wendelin nahe der Wildrieser Jausenstation noch ca 150 hm auf dem geschotterten Wirtschaftsweg empor. Auf einer Höhe von etwa 1400m verlasse ich den Weg von der Lustenauer Riesalpe zur Bereuters Neualpe vollends und wende mich linkerhand und weglos dem Grat des Feuerstätter Kopfes zu, dem ich in der Folge treu bleibe.

Hinweis: Die mehrfach unumgängliche Überkletterung einiger nahe der Abbruchkante befindlichen Weidezäune in meiner Weglosvariante am Feuerstätter Kopf - Süd/Südwestgrat (Stellen ~T3-4, meist T2-T3)  ist schwierigkeitstechnisch schwer zu bewerten, da zu sehr abhängig von der Beinlänge. Die Pfosten sind massiv, gut verkankert, die Drähte neu und stark gespannt. Es gilt also die volle Beinlänge zu nutzen^^

Ich komme ohne Blessuren oder Risse an Kleidungsstücken drüber, dafür tauche ich bald in die Wolken ein.

Nach sehr schönem weglosen "Grateln" bietet mir der Feuerstätter oben eher wenig Aussicht, da er am Hochpunkt stark bewaldet ist. Ich folge nach einem ausgiebigen Vesper zuerst dem doch recht feuchten "Normalweg" nördlich ein Stück abwärts, bevor ich mich westlich wende, dann kehrt auch schon die Sonne zurück.
An der Gmeiner Burstalpe vorbei geht es dann zuerst ziemlich spärlich bezeichnet (zuerst leicht abwärts -verschlammt- dann eher eben links halten), später eindeutig hinüber zur Neuburgalpe. Hier heisst es dann Gatter auf/Gatterzu und etwas Obacht geben vor den vielen jungen Rindviechern!!

Der ziemlich direkte Anstieg über den anfangs sehr steilen Osthang zum HP des "Hochrieskopfs" zwischen Neuburgalpe und Hochriesalpe ist optional, kommt mir aber gerade recht, weil schön steilwaldig weglos (Ich benötige dort auch kurz die Hände, ca. T4), oben allerdings ist der Übergang teils auch stärker bewachsen.
Im weiteren Verlauf nach dem Westgipfel wechsele ich nördlich wieder auf den Wanderweg und gelange leicht und fast eben hinüber zur Hochriesalpe.

Das oder den Renkknie lasse ich mir dann nicht nehmen noch mitzunehmen, bevor ich via Bereuters Riesalpe, kurz östlich, dann südwestlich auf Fahrweg (ein längerer Abschnitt ist dort leider geteert) und auf Höhe ca. 1150m mit einer kurzen Weglostraverse zum morgendlichen Aufstiegsweg und Ausgangspunkt zurückkkehre.

Mein Fazit: Abwechslungsreich, aussichtsreich, erlebnisreich.

PS:
Es mag vielleicht ein wenig der Eindruck entstanden sein, ich würde nur noch bei Null Meter HU gemütliche Spazis im oberschwäbschen Flachland flanieren und dort den ganzen Tag Blumen, Pilze und Wurzeln fotografieren? Nun, also ^^
Richtig ist, dass ich fast überall, wo ich bin, sehr viel  fotografiere und es trifft ebenfalls zu, dass ich bei meinen (Berg-)Touren bevorzugt unbe"weg"te und oder kaum oder unbeschriebene Abschnitte einbaue.
Leider komme ich mit dem Veröffentlichen immer noch nicht zeitnah hinterher - aber ihr dürft euch jetzt schon auf etliche Fotos und einige ziemlich spannende KraxelWeglosMehrgipfel-Berichte freuen, z.B. aus dem Lechtal.

Tourengänger: Nyn


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