Sibratsgfäller Schneeschuhrunde über Renkknie und Hochrieskopf


Publiziert von Grimbart , 22. Februar 2015 um 14:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:14 Februar 2015
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 560 m
Abstieg: 670 m
Strecke:ca. 9,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Dornbirn, Bahnhof, mit der Landbuslinie 40 nach Egg, Zentrum, und mit der Linie 25 (Richtung Bregenz) weiter bis nach Hittisau, Gemeindehaus. Nun mit der Linie 41 nach Sibratsgfäll, GH Waldrast.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit der Linie 41 von Sibratsgfäll, GH Hirschen, nach Hittisau, Gemeindehaus, und mit der Linie 25 (Richtung Egg) weiter bis nach Egg, Zentrum. Nun mit der Linie 40 nach Dornbirn, Bahnhof.
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthöfe und Hotels in Sibratsgfäll
Kartennummer:Kompass WK-Nr. 03 (Oberstdorf/Kleinwalsertal)

Zwischen dem Balderschwangertal und dem Hirschgundtal laden die sanften Höhenrücken nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter zu aussichtsreichen Vergnügungsrunden ein. Eine in den letzten Jahren bei Schneeschuhwanderern immer beliebter gewordene Runde führt über das Renkknie. In Kombination mit den durchwegs sanften Alpweiden südlich von Hochries – und Feuerstätterkopf ergibt sich ein weitläufiges Tourengebiet mit mehr oder weniger anspruchsvollen Ergänzungen zum Renkknie. Im Bereich der Bereuters Riesalpe sollten aber die Südhänge des Hochrieskopfs (Hangneigung teils > 40°) wegen der dort vorherrschenden Lawinengefahr nur bei sicheren Verhältnissen betreten werden.

 

Ausgangspunkt der Tour ist das GH Waldrast am Sausteig. Von dort nimmt man für etwa 100m mit der Straße nach Sibratsgfäll vorlieb. Ein Wegweiser am linken Straßenrand weist dann auf einen Alpweg hin (Anm.: direkt gegenüber befindet sich zudem auch noch eine kleiner Parkplatz).

Dort angelangt hieß es dann die Schneeschuhe anzuschnallen. Auf „knusprigem“ Untergrund ging's zunächst durch den Wald. Nach ein wenig Höhenverlust zog der Weg merklich an und verwandelte sich in einen Hohlweg. Zuvor wechselte ich allerdings nach rechts auf die offene Weide und stapfte rechts des Hohlweges, die ersten Ausblicke zu Diedamskopf uns ins Ifengebiet genießend den Rücken hoch.

Der weitere Aufstieg führte dann in "Wellen" über einen meist bewaldeten Höhenzug nach oben. Dabei hat man immer wieder schöne Durchblicke ins Ifengebiet, zum Winterstaudenkamm und ins Balderschwanger Tal. Nach dem Abzweig zur Vorderen Riesalpe folgt allerdings ein längeres Waldstück. Erst nach einer Kehre gelangt man wieder auf offeneres Gelände.

Hatte ich zu Beginn des Aufstiegs noch Harsch unter den Füßen so hatte sich auch dies mittlerweile geändert. Über die winterlichen Hänge stapfte es sich nun bequem hoch. Ab der Renkkniehütte war dann vollends freies Gelände erreicht; nur eine einzelne Zirbe sorgte noch für einen Farbtupfer an der weißen Bergkuppe des Renkknies. An der Zirbe vorbei, war auch bald darauf das kreuzgeschmückte Renkknie erreicht.

Die Schneeschuhe abgeschnallt war nun Zeit für Muße, sprich für das prachtvolle Panorama gen Süden, das vom weißen Haupt der Braunarlspitze gekrönt wird. Über den eigenwilligen Gottesackerwänden grüßte das Allgäuer Dreigestirn herüber und rechts des dominanten Diedamskopfs war nun der Durchblick frei zum imposanten Zitterklapfen.

Im Abstieg vom Renkknie folgte gleich zu Beginn ein kurzes Steilstück hinunter auf den bewaldeten Kamm. Danach ging's über den wohl schönsten Abschnitt des heutigen Tages in welligem Gelände hinüber zur Hochriesalpe. Ab hier boten sich nun mehrere Varianten für den Abstieg nach Sibratsgfäll an. Dem Reiz der Schneeschuhspur gegen Hochrieskopf erlegen, erkor ich diesen als nächstes Ziel aus.

Zunächst hielt die Spur von Vorgängern auf den Wald zu. Nach einem kurzen Waldintermezzo ging's über einen schönen Hang hinauf zum mit Bäumen bestandenen O-Gipfel des Hochrieskopfs. Das Gelände prüfend war schnell klar, dass eine Überschreitung mit Schneeschuhen ein Ding der Unmöglichkeit ist. Also wieder auf gleichem Weg zurück bis zum Waldrand. Hier war mir schon im Aufstieg eine nach rechts abbiegende Spur aufgefallen, die auf dem „Sommerweg“ in Richtung Neuburg Alpe zu führen schien. Dies stellte sich dann bald einmal als Trugschluss heraus.

Das Gelände wurde immer abschüssiger und die Spur führte direkt in die steilen S-Hänge des Hochrieskopfs. Nach kurzem Abwägen entschied ich mich aufgrund der bisher als kompakt und stabil empfundenen Schneeauflage die Querung in Angriff zu nehmen. Nach der Querung des Steilhangs ging's – allerdings entgegen meiner Erwartung – in Serpentinen wieder hoch zum SO-Grat des Hochrieskopfs. Damit war klar, dass ich mich definitiv nicht auf dem „Sommerweg“ befand. Zurück wollte ich aber auch nicht mehr. Also der Spur folgend hoch zum Grat und einmal schauen wie freundlich sich das Gelände auf der anderen Seite gibt.

Dort bot sich dann ein kleiner Rücken sowie eine Rinne für den Abstieg an. Den vorhandenen Spuren zufolge dachten sich das auch meine Vorgänger. Gute fünf Minuten später fand ich mich dann auf einem Alpweg wieder. Auf diesem ging's nun eben hinüber zur Neuburg Alpe. Vor Erreichen der Alpe war allerdings noch ein Lawinenkegel zu queren, der den Alpweg vollends unter sich begraben hatte.

Nach einer kurzen Rast bei der Neuburg Alpe entschied ich mich für den direkten Abstieg zur Wildriesalpe. Zunächst ging es auf einem Ziehweg entlang des Kammes flach hinüber zu einer Lichtung. Über diese Lichtung nun bergab, danach in Kehren durch ein steileres Waldstück und die sanften Weiden an der Wildriesalpe waren relativ mühelos erreicht.

Ab der Wildriesalpe konnte man nach Belieben über die Hänge zum Sibratsgfäller Weiler Tieftobel hinabsteigen. So verlockend es auch war eine eigene Spur in den Schnee zu legen, so kürzte ich dennoch nicht jede Kehre des Fahrweges ab, sondern nahm auch einmal mit diesem Vorlieb. Denn nach der kleinen Odyssee am Hochrieskopf war mir nach einer Weiteren nicht unbedingt zumute.

Ab dem Weiler Tieftobel war dann wieder Schonkost angesagt, ging's doch nun auf geteerter Straße hinaus nach Sibratsgfäll.

 

Anmerkung:

Meine Wegführung am Hochrieskopf kann ich nicht weiterempfehlen. Die Neuburg Alpe lässt sich wesentlich einfacher auf einem Alpweg erreichen, der den Hochrieskopf nördlich über die Guntenalpe umgeht.

Gefahrenstufe lt. Lawinenlagebericht der Landeswarnzentrale Vorarlberg:

Vormittags: bis 2.000m gering (= 1), oberhalb von 2.000m mäßig (= 2)
Nachmittags: mäßig (= 2)

 

Gehzeiten:

Sibratsgfäll, GH Waldrast – Renkknie (ca. 1' 10'') – Hochries Alpe (ca. 20'') – Hochrieskopf – Neuburg Alpe (ca. 45'') – Wildries Alpe (ca. 30'') – Sibratsgfäll, Tieftobel (ca. 40'') – Sibratsgfäll, Kirche (ca. 20'')


Tourengänger: Grimbart
Communities: Bregenzerwald


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Kommentare (1)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 25. Februar 2015 um 11:50
Da haben wir uns knapp verpasst.
Ich war da am gleichen Nachmittag oben, allerdings mit den Ski ;-)
VG Andy


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