Hohe Kugel (1645 m) - wer hat den schönsten Bodensee-Blick?

Wer auf der Suche nach dem schönsten Bodensee-Blick ist, der kommt an der Hohen Kugel nicht vorbei, denn dieser weit nach Westen zum Rheintal vorgeschobene Gipfel des Bregenzerwaldgebirges überzeugt in dieser Hinsicht selbst den ärgsten Skeptiker. Das Auge folgt dem breiten Tal nach Norden, wo sich bei dessen Austritt aus dem Gebirge der blaue Seespiegel wie ein kleines Meer vor dem Betrachter ausbreitet. Auf der anderen Seite erzeugen die unzähligen Bergzacken einen Spannungsbogen, der den Rundumblick erst so richtig einzigartig macht. Markierte Wege zum Gipfel gibt es von jeder Seite - die hier beschriebene Runde startet am Götzner Naturfreundehaus, das mit dem Auto sowie per Bus gut zu erreichen ist.

Knapp unterhalb vom Parkplatz zwischen Alpengasthaus Millrütte und Götzner Naturfreundehaus beginnt am unteren Rand einer Wiese ein Steig, der in den Wald hinein zu einer Verzweigung leitet (Beschilderung "Alpe Maisäß"/"Hohe Kugel"). Man lässt den Abzweig zum Naturfreundehaus links liegen und folgt dem Steig weiter im Auf und Ab durch den Wald. Mithilfe eines Stegs quert man einen erodierten Hang, bald darauf wird ein markanter Graben überwunden und der Weg leitet hinunter zu einer Verzweigung an einem Bachlauf.

Der Bach wird überquert und jenseits geht es ein Stück auf einem alten Fahrweg weiter, bis die Beschilderung wieder nach links auf einen Steig weist. Auf diesem steigt man - einen weiteren Forstweg tangierend - hinauf zur Alpe Schwimmersboden, von wo aus sich der Alpstein jenseits des Rheintals recht ansehnlich zeigt. Dort trifft man wieder auf einen Fahrweg, den man aber nach wenigen Metern schon wieder verlässt, um auf einem nicht beschilderte Steig am Rande der Alpfläche weiter an Höhe zu gewinnen. Anschließend wird ein kurzes Waldstück durchquert und man gelangt zur Alpe Maisäß, auf einem Absatz im Südostrücken der Hohen Kugel gelegen. Hier hat man erstmals Ausblicke nach Süden und Osten.

An der Alpe Maisäß erreicht auch der Fahrweg von Fraxern den Rücken. Man folgt dem Steig, der dem Rücken entlang aussichtsreich bergauf führt. Ein kurzes Waldstück wird passiert, dann leitet der Steig in die Westflanke der Hohen Kugel hinein und quert diese ansteigend - ein beeindruckender Laufsteg über dem tief eingegrabenen Rheintal! Man wandert direkt auf das große Gipfelkreuz zu und erreicht schließlich den höchsten Punkt, an dem sich der überragende Rundblick öffnet: Im Norden - ganz lieblich - Bodensee und Pfänder, im Osten das Bregenzerwaldgebirge, im Süden das Rätikon mit der Schesaplana und auf der anderen Seite des Rheintals erblickt man die Churfirsten und den Alpstein. Tief drunten im Tal zeigt sich entlang des Flusses ein buntes Potpourri an Straßen, Bahnlinien, landwirtschaftlichen Flächen und Siedlungen.

Vom Gipfel könnte man nach Westen direkt zum Ausgangspunkt absteigen. Schöner ist es aber, dem freien Kamm noch ein Stück nach Norden zu folgen, denn hierbei ergeben sich lohnende Blicke zurück zum Gipfel. Wo man auf eine Fahrspur trifft und der Kamm wieder ein Stück anstiegt, zweigt man nach links ab (Beschilderung "Millrütte"). In der bewaldeten Flanke führt der Steil abwärts, umgeht einen Abbruch rechter Hand und leitet über Treppenstufen und Stege hinunter zu einem Rücken. Dort folgt man der Beschilderung nach links und steigt hinunter zu einer Fahrstraße. Auf ihr oder den beschilderten Abkürzern gelangt man hinunter zum Götzner Naturfreundehaus, wo man nochmals hinauf zum Gipfel schauen kann. Zurück zum Parkplatz ist es dann nur noch ein Katzensprung. 

Schwierigkeiten:
Hohe Kugel über Alpe Maisäß: T2 (im unteren Bereich Querung eines erodierten Hangs und eines Tobels auf gesicherter Trasse).
Abstieg über Nordkamm und Westflanke: T2 (teils steil, viele Stufen).

Fazit:
Eine 4*-Rundtour, die voll und ganz von der schönen Aussicht im oberen Bereich lebt; insbesondere der Rundumblick von der Hohen Kugel ist wirklich sensationell. Weiter unten verlaufen Auf- und Abstiegsweg über weite Strecken im dichten Wald. Die Hohe Kugel ist ein beliebtes Ziel, die beschriebene Rundtour ist aber einigermaßen ruhig geblieben.

Mit auf Tour: Bäda.

Kategorien: Bregenzerwaldgebirge, 4*-Tour, 1600er, T2.