Die Flucht aus der Nebelsuppe


Publiziert von Grimbart , 8. Dezember 2014 um 19:43.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:29 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-V 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1320 m
Abstieg: 640 m
Strecke:ca. 11,2 km
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Buslinie 6 "Meschachbus" ab Götzis, Bahnhof, nach Millrütte.
Kartennummer:Freizeitkarte der Stadt Hohenems oder ÖK25V Blatt-Nr. 1224 West (Hohenems)

Vor dem endgültigen Wintereinbruch bot das erste Adventwochenende wohl die letzte Möglichkeit für eine Bergtour in höhere Gefilde. Meine erste Wahl wäre die Klippera gewesen, doch ließ ich mich von einem Freund – auf dass auch seine bessere Hälfte samt vierbeinigem Anhang dabei sein konnte – zu einer Wanderung auf die Hohe Kugel überreden. Da die zwei vormittags noch das Eine oder Andere zu erledigen hatten, vereinbarten wir, uns gegen 11:30 Uhr auf der Millrütte zu treffen. Am Fuße der Hohen Kugel wohnhaft entschied ich mich naheliegenderweise für die sportliche Aufstiegsvariante ab Haustür.

 

Nach ausgiebigem Frühstück machte ich mich gegen 9:30 Uhr daran der Rheintal'schen Nebelsuppe Adieu zu sagen. Nach gut 20 Minuten war die untere Nebelgrenze am Oberen Schütz erreicht. Über den nassen und laubbedeckten Schützweg ging's dann im Zick-Zack durch den Wald hinauf zur Forststraße und auf dieser weiter bis zum Aussichtspunkt „Langer Rank“, der oberen Nebelgrenze. Die sich über dem Rheintal ausbreitende Nebeldecke war somit satte 300m dick.

Das Rheintal'sche Grau war zwar nun dem Blau des Himmels gewichen, doch die Sonne ließ sich noch nicht blicken. Für die ersten Sonnenstrahlen galt es noch weitere 250 Höhenmeter abzuarbeiten. Erst kurz vor Erreichen des „Wiesle“ blinzelte erstmals die Sonnenscheibe durch das Geäst des Waldes. Das „Wiesle“ selber lag dann allerdings wieder im Schatten, doch war es bis zur Millrütte nicht mehr weit.

Da ich zu früh und meine Bergkameraden zu spät dran waren, kam ich so unverhofft in den Genuss eines halbstündigen Sonnenbads. Nach kurzem Austausch über den weiteren Aufstiegsweg ging's nun zu Dritt samt Vierbeiner durch den Ebawald in Richtung Schwimmersboden Alpe.

Der Steig zweigt wenige Meter unterhalb des Parkplatzes links ab und führt in leichtem Auf und Ab in einen Bachtobel hinein. Der Weg präsentierte sich bis hierher recht Nass und stellenweise auch recht matschig. Über den Bach hinweg erreicht man dann einen Waldrücken. Auf diesem dann unter einigem Höhenverlust bergab und nach links zu einem weiteren Bach. Nach Querung dieses Bachs geht’s auf einem Fahrweg weiter bis ein Wanderwegweiser auf die Abzweigung zur Schwimmersboden Alpe aufmerksam macht.

Hier nun nach links ab und auf schönem Steig durch den Wald hinauf zu den Weiden der Schwimmersboden Alpe. Über die feuchte und stellenweise tiefe Alpweide ging’s dann schließlich noch hoch zu einem Fahrweg. Auf diesem dann – vorbei an der Alphütte – weiter bis zu einem Wegweiser. Hier wieder nach links ab und hoch an den Waldrand.

Dem Steig folgend hatten wir dann wenige Minuten später das Fraxner Maiensäß mit schönem Blick über den Walgau und zum Rätikon erreicht. Zu unserer Überraschung war das Maiensäß heute sogar bewirtschaftet, sodass wir uns eine Einkehr nicht nehmen ließen. Dem umtriebigen Vierbeiner, der mit seinen bergauf und bergab Sprints schon deutlich mehr Höhenmeter gemacht hat als sein Frauchen, war's sichtlich auch recht.

Nach Stärkung in Form edlen Gerstensaftes ging's vom Maiensäß schließlich über den SW-Rücken hinauf zur Hohen Kugel. Der kräftige und doch recht kühle Föhn ließ uns aber am Gipfel nicht allzu lange verweilen, so verpasste ich nur um wenige Minuten ein „Rendezvous“ mit Monigau, die an diesem Tag von *Ebnit aus die Hohe Kugel erwanderte.

Für den Abstieg hinunter nach Millrütte wählten wir die kürzeste Variante über den W-Rücken und den Kugelwald. Dabei ist gleich nach Erreichen der Waldgrenze eine mit Treppen und Drahtseilen gesicherte Steilstufe zu meistern. Für eine T3-Bewertung reichen die Schwierigkeiten dann aber doch wieder nicht aus. Bevor der Weg dann aber endgültig durch den Kugelwald bergab zum Götzner Haus der Naturfreunde führt quert er noch mit wenig Höhenverlust unterhalb einer Felswand entlang.

Nach einer Gehzeit von etwa drei Stunden hatten wir dann wieder unseren Ausgangspunkt erreicht, wobei im Abstieg der treuherzige Begleiter weit weniger Elan zeigte und sich brav an Frauchens Seite aufhielt. Bevor es dann wieder in die Rheintal'sche Nebelsuppe hinab ging, ließen wir den Nachmittag allerdings noch gemütlich im Gasthaus Millrütte ausklingen.

 

Gehzeiten:

Hohenems – Schützweg – Langer Rank (ca. 1' 00'') – Wiesle – Millrütte (ca. 50'') – Ebawald – Schwimmersboden – Maiensäß (ca. 1' 10'') – Hohe Kugel (ca. 50'') – Kugelwaldweg – Millrütte (ca. 55'')


Tourengänger: Grimbart


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