Erster Tourenbericht bei "hikr.org" über eine Besteigung des Bec Termin! (Föhntag)


Publiziert von Steppenwolf (Born to be wild) , 3. November 2021 um 10:42.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:29 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 

Am Morgen, als ich in Fionnay mit dem ersten Ziel Lac de Louvie aufbrach, war es sehr kalt. Ich freute mich aber schon auf die Sonne zu späterer Zeit weiter oben. An diesem Tag herrschte Föhn, weshalb es windig war. Unterwegs stieß ich auf eine Gruppe von Steinböcken. Zwei der Tiere kämpften miteinander.
Nach knapp 10min. Aufenthalt an dieser Stelle stieg ich weiter auf Richtung See. Mitten auf dem Steig saß ein alter Steinbock u. machte Kaubewegungen (Steinböcke sind Wiederkäuer). Als ich dann nach kurzem Stehenbleiben langsam weiterging u. mich so ihm näherte, blieb ihm nichts anderes übrig, als aufzustehen u. sich zu entfernen. Ca.2h nach Abmarsch kam ich am Lac de Louvie an. Von dort gibt es zwei Möglichkeiten, zum Col Termin aufzusteigen. Ich ging die kurze Wegstrecke zur Cabane de Louvie hinauf, deren Vorraum geöffnet ist. Dort folgte ich gleich darauf dem Wegweiser zum Col Termin. Er führt auf den Graskamm, überquert ihn u. führt durch die Grasflanke der anderen Seite zu diesem Übergang. Dort verließ ich ihn u. begann, direkt über den Graskamm aufzusteigen. Er steilt nach oben hin auf u. überschreitet kurz 40°. Dahinter wird er flacher. Dort kam mir ein Bergsteiger mit Pickel in der Hand entgegen. Er sprach französisch. Jedenfalls verstand ich, dass eine Steilstufe zum Gipfel hinaufführt. Weiter oben wurde der Kamm felsiger. Eine schroffe Felspassage kann man an beiden Seiten umgehen. Dahinter wurde das Aufstiegsgelände etwas schwieriger. Nach einer kleinen Felsstufe (II) geht es steil, aber wenig schwierig im Schrofengelände bergan. Bald wird der Grat wieder flacher. Allerdings versperrten mit ein Stück weiter ein paar kleine Felstürme den Weiterweg. So stieg ich ca. 25hm in die steile Grasflanke ab, um über ein Band die Flanke zu queren. Ich hätte versuchen sollen, weiter oben direkt unter dem Grat zu queren. Dort war das Gelände aber sehr ausgesetzt. Das Gras in der mindestens 40° steilen Flanke ist nicht gestuft, gute Wildwechsel sind nicht vorhanden. So musste ich vorsichtig queren, kleine Tritte nutzend. Ich war froh, als ich die Felskante erreichte. Dahinter bricht sie fast senkrecht ab. Daneben stieg ich dann im sehr steilen Gras mit ein paar Schneeresten direkt Richtung Gipfel auf. Weiter oben erreicht das Gelände an einigen Stellen mehr als 45°. An aus dem Untergrund herausragenden kleinen Felsen kann man sich immerhin festhalten. Ich hatte natürlich einen Pickel in der Hand, dessen Haue ich mehrmals sicherhaltshalber in den Boden steckte. Nur ein paar Meter vom höchtsten Punkt entfernt, auf dem ein kleines Kreuz steht, kam ich auf dem Grat an.

Nach kurzer Pause hatte ich keine große Lust, das heikle Steilgelände wieder abzusteigen u. versuchte mein Glück über den Grat, den ich beim Anstieg verlassen hatte. Von oben gesehen, sah es so aus, als ob ein Stück weiter unten Steine übereinandergelegt worden waren, weshalb ich dachte, das sei die richtige Route. Als ich an diese Stelle kam, stellte ich fest, dass es sich nicht um von Menschen bewegte Steine handelt. Ich ging am Grat im Gehgelände weiter in der Hoffnung, dass ich an ihm absteigen könnte. Über einer kleinen Scharte war eine II-er-Stelle abzuklettern. Von dort war es mir möglich, etwas unterhalb des Grates die o.g. kleinen Felstürme ausgesetzt östlich zu umgehen. Man kann sich gut an festen Felsen festhalten.

Kurz vor der Stelle, wo ich im Anstieg den Grat verlassen hatte, konnte ich ihn wieder erreichen u. über dieselbe Route absteigen. Weiter unten verließ ich ihn aber, um über die Grasflanke der Westseite zum Steig zu gelangen, über den es in kurzer Zeit zurück zum Col Termin ging. Dort nahm ich den Steig auf der Ostseite, die nun im Schatten lag, um zum Lac de Louvie abzusteigen. Unterwegs zweigt ein Steig nach rechts ab, der zum See hinabführt. Geradeaus geht es zum Col Louvie. Der Kürze des Tages wegen war eine Besteigung eines zweiten Berges von diesem Übergang an diesem schönen Oktobertag nicht möglich. Der Gipfelanstieg hatte aber auch länger als erwartet gedauert, da er nicht so einfach wie gedacht zu erklimmen war. In Fionnay kam ich bei Beginn der Dämmerung an.



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