Grenzwandern Schweiz * Etappe 67 * Cabane de Louvie - Grand-Dixence


Publiziert von laurentbor , 21. September 2019 um 08:22.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:14 September 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1314 m
Abstieg: 1198 m
Strecke:14,1 km
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Dixence - Sion - Visp - Zürich
Unterkunftmöglichkeiten:Cabane de Louvie

Die Cabane de Louvie liegt malerisch auf einem Hügel am Westufer des Lac de Louvie, einem kleinen Stausee der mit den grösseren Seen von Mauvoisin und Dixence verbunden ist. Früher war hier einmal eine Alpweide und einige verlassene Steinställe erinnern noch an diese Zeit vor dem Kraftwerkbau. Sowieso waren die Bagnards (Einwohner des Val de Bagnes) in früheren Zeiten ziemlich streitbare Bergler. Viele historische Quellen belegen Streitigkeiten bis hin zu Raufereien mit den italienischen und savoyischen Nachbarn über die besten Viehweiden. Heute präsentiert sich das Tal friedlich und die Hüttenwartin Claudia ist eine perfekte Gastgeberin.

Wir starten nach dem Frühstück durch den noch schattigen Talkessel von Louvie und steigen hinter dem See bereits im Sonnenschein steil an. Entlang eines Bergbaches kommen wir zu einem etwas höher gelegenen Talkessel bei Plan da Gole. Doch es geht weiter hinauf und sogar noch steiler. Nach etwa eineinhalb Stunden treffen wir auf den Höhenweg vom Col de Termin und Verbier. Nun geht es rechterhand auf einem schönen Wanderweg leicht auf und ab mit grandiosem Blick auf den Lac de Louvie und den Grand-Combin. Nach einem Blockfeld stehen wir vor dem noch einmal sehr steilen Aufstieg zum Col de Louvie. Oben sind wir auf fast 3000 Metern angelangt und machen unsere erste längere Pause.

Ich blicke zurück ins Val de Bagnes und verabschiede mich innerlich vom Unterwallis. Den mit dem Übertritt ins Val de Nendaz verlasse ich dieses Gebiet welches mir vor meinem Projekt völlig unbekannt war und ich nun so gut kenne, dass ich die meisten Berge an ihrer Form benennen kann. Die Grenztour ist halt auch ein Stück Heimatkunde.

Vom Col de Louvie geht es recht rutschig und teils weglos steil hinab in das Geröll- und Blocksteingebiet von Grand-Désert. Der Weg ist zwar rot-weiss-rot markiert, jedoch empfinden wir die Strecke durchaus teilweise als T4. Unten beim ersten See im Talkessel wird es dann flacher, aber wir müssen ungebändigte Bäche überspringen, Brücken gibt es hier oben nicht. Der Weg ist danach jedoch ziemlich gut markiert, was auch nötig ist, da ein eigentlicher Pfad nicht wirklich auszumachen ist. Wir klettern und kraxeln und plötzlich steht ein grosser Steinbock direkt vor uns. Er wirkt überhaupt nicht scheu und lässt sich brav fotografieren. An einem kleinen Seelein treffen wir noch einen Australier der hier alleine mit dem Zelt unterwegs ist. Die Aussies sind wirklich geborene Abenteurer. Nach fast zwei Stunden beginnt nun der Aufstieg auf den nächsten Pass.

Oben am Col de Prafleuri betreten wir bereits das nächste Tal, unter uns liegt das Val d'Hérémence mit dem bekannten Grand-Dixence. Ein gut ausgebauter Weg bringt uns hinab in ein grosses Schwemmland der Gletscherabflüsse des Glacier de Prafleuri. Wir hüpfen durch die mäandrierenden Bäche und freuen uns bereits auf eine längere Rast in der Hütte weiter unten. Tatsächlich geht es nur noch eine halbe Stunde bis wir in der Cabane de Prafleuri auf der Sonnenterasse sitzen und eine Hüttenrösti verspeisen.

Danach geht es erst steil und dann immer sanfter hinab durch die Combe de Prafleuri mit weidenden Schafherden. Am Schluss steigt der Weg sogar noch etwas an um zur Seilbahn zu gelangen welche die Staumauer des Grand-Dixence mit dem Talboden verbindet. Wir blicken erst ins grüne Val d'Hérémence und dann auf den grauweissen Lac-des-Dix welchen mich in der nächsten Etappe begleiten wird. An der Staumauer ist recht viel Betrieb, hier wimmelt es von Tagesausflüglern welche Zip-Line Fahrten und Stollenführungen gebucht haben.

Hier geht es zur nächsten Etappe


Tourengänger: laurentbor


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