Nadelhorn (4327 m), Normalweg


Publiziert von trecime , 6. Oktober 2021 um 20:58.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:21 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 

Nach Weissmies und Lagginhorn wechselten wir auf die westliche Seite des Feetals in die Mischabelgruppe mit unserem nächsten Tourenziel, dem Nadelhorn.  Zunächst schwebten wir bequem mit der Seilbahn von der Weissmieshütte nach Saas Grund hinab, fuhren mit dem Bus nach Saas Fee und nahmen von dort die Bahn zur Hannigalm (2339 m). Ab hier führt der Weg zunächst höhenlinienparallel nach Südwesten und dann nach Westen den zunehmend steiler werdenden Felsgrat (T4) zur Mischabelhütte (3336 m) hoch. Der Weg ist an den ausgesetzten Stellen mit viel Eisen präpariert, aber trotzdem ernsthaft genug, um Turnschuhtouristen fernzuhalten. So findet sich auf der Mischabelhütte ein deutlich alpineres Publikum als auf der anderen Seite des Feetals. Die Mischabelhütte ist übrigens keine SAC-Hütte, sondern im Besitz des Akademischen Alpenclubs Zürich, aber Mitglieder der beiden Clubs geniessen jeweils Gegenrecht. Spätestens bei den Frühstückszeiten wird man daran erinnert, dass man sich in den Westalpen befinden: Frühstück für Nadelhornaspiranten um 3:30 Uhr, die Lenzspitze-Fraktion muss noch früher raus. Nach dem Frühstück stiegen wir im Licht der Stirnlampen zunächst den felsigen Grat hinter der Hütte aufwärts, bis wir gegen 5 Uhr in der ersten Dämmerung den Hohbalmgletscher betraten. Diesen querten wir unschwer nach Nordwesten, wobei die eindrückliche Eisflanke der Lenzspitze zur Linken unsere Blicke auf sich zog. Ein Extremskifahrer hatte dort eine kerzengerade Aufstiegsspur und elegant gewedelte Abfahrtsspur hinterlassen. Weiter ging es, einen frischen Lawinenabgang überschreitend, die Flanke hoch zum Windjoch (3847 m), das wir gegen kurz nach 6 Uhr erreichten.  Von dort folgt der Gipfelaufstieg direkt dem Nordostgrat. Der grösste Teil verläuft im Firn, allerdings unterbrochen von zwei kurzen felsigen Abschnitten. Der «Hochtourenführer Westalpen» empfiehlt, diese rechts zu umgehen, aber die Firnflanke ist hier recht steil, und die übrigen Seilschaften wählten den direkten Weg durch den Fels, was auch uns sicherer erschien. Bei der zweiten Felsstufe war einige ausgesetzte Kletterei (II) notwendig, die zwei Seilschaften vor uns zum Umkehren bewegte. Wir stiegen unverdrossen ein, legten 10 m später nach einem eindrücklichen Tiefblick allerdings ein paar Köpfelschlingen. Die Kletterei am Gipfelaufbau selbst war deutlich leichter und weniger ausgesetzt. Um 8:45 Uhr standen wir dann am Gipfelkreuz und genossen den spektakulären Blick nach Süden über den scharfen Grat zur Lenzspitze hinüber und in die Eisflanke des benachbarten Dom, während in der anderen Richtung der scharfe Firngrat hinüber zum Stecknadelhorn in der Morgensonne glänzte. Eingebettet waren diese Highlights in den Reigen der anderen Walliser Viertausender, aber leider türmten sich im Süden recht bedrohliche Wolken auf und mahnten uns zum Abstieg.

Tourengänger: trecime


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