Nadelhorn 4327m


Publiziert von roger_h , 17. September 2011 um 14:41.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:31 Juli 2008
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m
Strecke:Mischabelhütten AACZ - Schwarzhorn - Windjoch - Nadelhorn - Windjoch - Schwarzhorn - Mischabelhütten AACZ - Hannig
Unterkunftmöglichkeiten:Mischabelhütten AACZ

Am Vormittag des 30. Juli 2008 machten sich meine Frau und ich auf den Weg zu unserer Nadelhorn-Tour, für welche wir beim Bergsteigerbüro Saas Grund einen Bergführer engagiert hatten.

Von Saas Fee aus verkürzten wir den Weg (bzw. reduzierten wir die Anzahl Höhenmeter) mit der Seilbahn nach Hannig. Von Hannig aus nehmen wir den Weg zu den Mischabelhütten unter die Füsse, zuerst auf einem Wanderweg, später auf einem klettersteigähnlichen Pfad, der mit Stahlseilen und Leitern versehen ist. Die Mischabelhütten erreichten wir nach ca. 4 Stunden ohne dass wir uns beeilt hatten. Dort traf auch pünktlich zum Nachtessen unser Bergführer Roberto ein.

Um 3:30 Uhr morgens beginnt unser Nadelhorn-Abenteuer, von der Hütte weg geht's für uns zur Sache und der Hohbalmgletscher wird in Richtung Schwarzhorn anvisiert, wo wir die Steigeisen montieren und uns anseilen. Souverän führt uns Roberto in Richtung Windjoch.
Unterwegs erblickt Roberto aus der Ferne zwei Stirnlampenlichter in der Lenzspitze-Nordwand und zeigt sich besorgt darüber, dass sich die zwei Bergsteiger fernab der optimalen Route befänden. Dass diese zwei englischen Bergsteiger dann tatsächlich in ernste Schwierigkeiten geraten sollten, zeigte sich dann später.
Auf dem Windjoch zeigte sich dieses seinem Namen alle Ehre machend, der kalte Wind lud nicht zum längeren Verweilen ein.

Den Grat zwischen Windjoch und Nadelhorn-Gipfel habe ich als einen meiner bisherigen bergsteigerischen Höhepunkte in Erinnerung. Wir gingen meist nahe der Gratkante, die auftauchenden Felshindernisse haben wir allesamt überklettert, diese können teilweise bei geeigneten Verhältnissen auch rechtsseitig umgangen werden.
Der Gipfelaufbau war spannend, aber unschwierig zu erklettern, es war jedoch einiges los. Leider hüllte sich just in der Zeit der Gipfel in eine Nebelbank und es pfiff uns ein eisiger Wind um die Ohren. Dies liess unseren Gipfelaufenthalt sehr sehr kurz werden.

Der Abstieg erfolgte auf der genau gleichen Route wie der Aufstieg. Die Freude über unsere Tour wurde dann aber durch Helikoptergeräusche gedämpft. Einer der beiden englischen Bergsteiger hatte offenbar seinen Seilpartner in der Lenzspitze Nordwand mit in die Tiefe gerissen und die beiden mussten schwerverletzt ins Spital geflogen werden. Sie hatten es jedoch zum Glück überlebt. Ich kann mich aber gut erinnern, dass mir das ziemlich eingefahren ist.
Nach einer kurzen Pause in den Mischabelhütten verabschiedete sich Roberto von uns und nahm den Abstieg nach Saas Fee in einem Tempo unter die Füsse, dass wir ihm nur staunend hinterherblicken konnten. Wir nahmen das ganze in unserem Tempo in Angriff, weil wir mittlerweile doch ziemlich müde waren. Die folgende Nacht im Zelt in Saas Grund bleibt mir noch lange in Erinnerung, weil dies das einzige Mal in meinem Leben war, dass ich auf einem harten Zeltboden 12 Stunden ohne einen einzigen Unterbruch durchschlief.

Tourengänger: roger_h


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