Weissmies (4023 m), Nordwestflanke und Westgrat
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Für unseren Plan einer Saastaler 4000er Trilogie mit Weissmies, Lagginhorn und Nadelhorn erwischten wir das wohl einzige längere Schönwetterfenster im ansonsten kühlnassen Hochsommer 2021. Unser Start zum Weissmies begann bequem mit der Seilbahn zum Berghaus Hohsaas (3135 m), das sowohl eine gewisse Akklimatisierung als auch einen frühen Start am nächsten Morgen ermöglicht. Die Hütte ist gelegentlich geschmäht worden, aber wir fanden Essen und Unterkunft tiptop. Ein kurzer Themenrundweg in Hüttennähe erlaubt es, vor dem Abendessen noch einen Blick auf 18 Viertausender der Waliser Alpen zu erhaschen und auf Informationstafeln Näheres über Erstbesteigung, Aufstiegsrouten, Schwierigkeit etc. zu erfahren. Natürlich erkundeten wir auch noch den kurzen Zustieg zum Gletscher und den Verlauf der deutlichen Aufstiegsspur zum Gipfel. Am nächsten Morgen starteten wir gegen 5 Uhr im ersten Dämmerlicht und erreichten rasch den Triftgletscher. Zuerst quert man diesen unschwer, um dann in der Flanke des Weissmies steiler aufzusteigen und dabei den Gletscherbruch zu queren. Letzteres erwies sich die einzige heikle Stelle der Tour, da zwischen Eistürmen links und relativ steilem Hang rechts einige Spaltenbrücken zu überqueren waren, die zwar schon durch zahlreiche Seilschaften getestet waren, aber keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck mehr machten. Sicherungstechnisch wäre wegen der Spaltengefahr eigentlich ein langes Seil sinnvoll, aber wegen der Steilhalt dann eben doch ein kurzes… Zum Glück war die Passage kurz und der Weiterweg auf den Sattel unproblematisch, wo wir eine kurze Rast einlegten und die Aussicht genossen. Auf dem Gipfelgrad ging es unproblematisch weiter, allerdings an einer Stelle etwas steiler (ca. 35 Grad). Auf dem Gipfel standen wir gegen 8:30 Uhr und konnten bei bestem Wetter eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Viertausender geniessen, einschliesslich des Lagginhorns, das wir uns für den nächsten Tag vorgenommen haben. Der Abstieg erfolgte über die Aufstiegsroute, wobei zu bemerken ist, dass der Firn recht bald sulzig und damit unangenehm wurde. Wir würden daher davon abraten, den Gipfel als Tagestour zu versuchen (was viele Seilschaften an diesem Tag taten), da die erste Bahn viel zu spät startet. In Hinblick auf unser nächstes Ziel stiegen wir an Hohsaas vorbei bis zu den Weissmieshütten ab, wo wir mit einer gute Mütze Schlaf und einem Hüttenkafi unsere Systeme wieder aufluden.
Tourengänger:
trecime

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