Schlierewand (2217 m) - Rundwanderung über das Sandegg


Publiziert von 83_Stefan , 3. Oktober 2021 um 11:54.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:18 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:L 21 von Bichlbach oder Stanzach zur Einmündung des Fahrwegs aus dem Rotlechtal zwischen Rinnen und Kelmen; einige Parkmöglichkeiten am Rand der Straße.
Kartennummer:freytag & berndt WK 351 - Lechtaler- Allgäuer Alpen; auf den AV-Blättern ist die Tour nicht vollständig abgebildet.

Am Hinterbergjoch zweigt nach Norden ein Gebirgszug von der Heiterwand ab, der sich wie ein Keil zwischen das Namloser Tal und das Rotlechtal schiebt. Seine beiden nördlichsten Gipfel - Sandegg und Schlierewand - lassen sich zu einer abwechslungsreichen Rundtour kombinieren, die für beste Aussichten bürgt. Während sich unten im Tal die zahlreichen Motorradfahrer vergnügen, herrscht in der oberen Etage in den Sommermonaten herrliche Ruhe und man kann sich vom Stress der hektischen Arbeitswelt erholen. Zum Glück gibt es namhaftere Berge, an denen sich die Wanderschaft tummelt!

Die Rundwanderung beginnt an der L21 zwischen Rinnen und Kelmen, wo der Fahrweg durch das Rotlechtal einmündet (Wanderschilder); hier gibt es ein paar Parkmöglichkeiten am Rand der Straße. Die Wanderschilder weisen den Anstieg zur Schlierewand durch das Rotlechtal aus, hier wird man später zurück kommen. Stattdessen wandert man am Rand der L21 oder auf dem verfallenden Weg auf der anderen Straßenseite hinunter zur Kehre kurz vor der Brücke über den Rotlech, wo der Fußweg nach Kelmen abzweigt (beschildert).

Der Schotterweg leitet gemächlich, meist durch schattigen Wald, entlang des Krimplingbachs aufwärts, bis eine asphaltierte Fahrspur erreicht wird. Ihr folgt man weiter südwestwärts, bis sie etwa auf Höhe des Namlospasses in die L21 mündet. Am Rande der Straße geht es noch ein Stück weiter, bis kurz vor Kelmen gegenüber eines Gebäudes der beschilderte Anstieg zur Schlierewand beginnt.

Nun beginnt der anstrengende Part: Der Steig führt in den Wald hinein und leitet durch diesen steil aufwärts. Mithilfe einer Brücke (am Begehungstag aufgrund einer Mure stark beschädigt) überquert man den Karbach und folgt diesem hinauf in die Latschenzone. Eine Schuttreiße wird gequert und man gelangt an eine kurze Steilstufe, die nahe an einem Wasserfall überwunden wird. Darüber öffnet sich das Gelände und man blickt in das abgeschiedene Kelmer Kar, das im Halbrund von den Gipfeln Kalter Stein, Engelspitze, Seelakopf und Sandegg überragt wird. Links und rechts finden sich steile Grasflanken, zwischen Engelspitze und Seelakopf dominiert heller Kalkfels das Bild.

Am Beginn des Kars verzweigt sich der Steig: Während die rechte Spur hinauf zum Kalten Stein führt, hält man sich links und folgt dem Steig durch die steile Grasflanke hinauf zum gutmütigen Kamm. Auf diesem Abschnitt kann man schön über Kelmen zur Knittelkarspitze schauen und zusehen, wie im Westen und Südwesten die hohen Charakterberge der Lechtaler und Allgäuer Alpen in den Himmel wachsen.

Am Kamm wendet sich der Steig nach links und man erreicht kurz darauf das wenig ausgeprägte Sandegg, auch als Karjoch bezeichnet. Der Weiterweg zur geringfügig höheren Schlierewand geht schnell und unproblematisch von der Hand - am Kamm geht es ohne großen Höhenverlust bei bester Rundumsicht hinüber zum höchsten Punkt, wenige Meter weiter findet sich eine weitere Erhebung mit dem filigranen Gipfelkreuz der Schlierewand. Drunten im Rotlechtal erblickt man Mitteregg, Brand und Rinnen, im Namloser Tal zeigen sich Kelmen und Namlos aus der Vogelperspektive. Besonders markant geben sich Lorea-, Liegfeistgruppe und Thaneller, in der Ferne zeigen sich die Größen von Lechtaler und Allgäuer Alpen. Auch die Zugspitze sieht man und im Südosten erblickt man sogar das Zuckerhütl - ein Ausblick, der sich sehen lassen kann!

Der Abstieg führt direkt hinunter ins Rotlechtal. Vom Gipfelkreuz geht es steil nach Osten am Kamm bergab zu einem kleinen Kreuz auf einer Gratschulter, wegen des losen Gerölls auf harter Unterlage muss man ein bisschen aufpassen. Nach einem weiteren steilen Abschnitt erreicht man eine idyllische Wiese, wo sich eine kurze Verschnaufpause anbietet. Bald darauf erreicht der Steig den Wald und leitet hinunter zu einer urigen Jagdhütte (Schlierehütte). Hier beginnt eine Querung nach Südosten, bevor der Weg wieder direkt bergab führt und an der ziemlich luxuriösen Althütte mit Wintergarten (ebenfalls Jagdhütte) den Fahrweg durch das Rotlechtal erreicht. Man hält sich links und folgt ihm hoch über dem Fluss - vorbei am Abzweig nach Mitteregg - talauswärts, bis der Ausgangspunkt wieder erreicht wird.

Schwierigkeiten:
Talwanderung nach Kelmen: T1 (Fahrweg).
Via Sandegg zur Schlierewand: T2 (Querung steiler Grashänge).
Abstieg ins Rotlechtal: T3 (im oberen Bereich steil und kurzzeitig felsdurchsetzt, ab Rotlechtal T1 am Fahrweg).

Fazit:
Eine aussichtsreiche, abwechslungsreiche 4*-Rundtour. Besonders schön sind das abgeschiedene Kelmer Kar mit seiner Bergumrahmung sowie der Abschnitt am Gipfelkamm, bei dem man entspannt die Aussicht auf sich wirken lassen kann. Die Route ist zwar komplett markiert, aber in den Sommermonaten trotzdem recht ruhig.

Mit auf Tour: Bäda.

Kategorien: Lechtaler Alpen, 4*-Tour, 2200er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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