5 Gipfel in der Aserlegruppe


Publiziert von Nyn , 1. September 2019 um 16:08.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:31 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1500 m

Die ziemlich selten besuchten Berge um die Aserlespitze bestechen durch herrliche Kontraste.
Zum Einen die Tiefblicke in das Rotlech-, Teges- und Inntal, dann die tollen Ansichten auf den Loreakopf, die Heiterwand und weitere Berge gegenüber (Rudigergruppe, Schlierewand, Seelakopf), dazu etliche Fernschauen (u.a. Zugspitze und Ötztaler).
Die Zugänge sind unschwer, aber allesamt recht weit, egal ob man nun von der Fernpaßstraße durch das Tegestal her wandert, oder von der Verbindungsstraße Rinnen/Kelmen, wo nach der Rotlechsäge einige Fahrzeuge parken können (Mein AP)

Ich setzte mir die Gesamtüberschreitung zum Ziel, wie sie von Andy84 und Nic begangen wurde.
Die dortigen Bilder und Hinweise unterstützten mich bei der Planung und Durchführung, deshalb möchte ich den Beiden hiermit noch einmal ganz besondes danken. Da die Tour dort bereits hervorragend beschrieben ist, ergänze ich hier nur einige Passagen und meine eigenen Eindrücke.

(SCHÖNBICHLKOPF)
Die Variante von Andy/Nic weglos durch Wald und Latschengassen der NO-Flanke erschien mir weniger attraktiv, ich fand dort sehr frühmorgens auch keinerlei Spuren oder sonstige markante Hinweise, wo man am besten abbiegt. So landete ich nachdem der markierte Weg nun waagrecht verlaufend die O-Flanke querte ab ca 1700m bei der Variante von maxl (markante wasserführende Rinne) und stieg dann ab der schönen grasigen Mulde (mein Frühstücksplätzle) nicht nw., sondern direkt w. zuletzt über Steilgras und in einer Rinne hinauf zum Grat wenig südlich des Grünjochs.(ca. T4) (s. Bilder)

ASERLEKOPF
Den letzten Latschengürtel vor dem ersten steilen felsigen Aufschwung habe ich ziemlich direkt angegangen.
Die am nächsten am Grat verlaufende Gasse verlief sich zwar schnell, ich beschloss aber, nicht zurück und es weiter rechts zu vesuchen (was sicher auch geht, wenn man dann die wirklich erste! Möglichkeit benutzt, um am Rand einer Geröllrinne wieder Richtung Grat zu zielen, zumindest sah es aus meiner Perspektive so aus), sondern kämpfte mich ca 20m nach schräg links hoch durch die Latschen hindurch (HUI!, Latschenschwierigekeit GE 2 - GE=Grünerlen) und kam dann an der latschenfreien Ostseite des Grates entlang direkt zu der Platte mit der Rinne rechts davon (Steinmann!)

edit: Dazu ein sehr instruktives Bild von gegenüber! (von einer meiner wenig später durchgeführten Touren)

Der Weiterweg bis zum Aserlekopf ist leicht, zieht sich allerdings ganz ordentlich. Die Ausblicke dafür sind allererste Sahne.

GAMPLESSPITZE
Die Überschreitung des NG ist um I, Ausweichen beim Aufschwung links (östlich) und durch eine Rinne zurück zum Grat
Den Abbruch am Übergang zum SG umging ich mit der "leichteren" Variante westlich. Der Abstieg erfolgt ab Abbruch erst leicht nw. haltend und ab dann über eine Steilrinne sw. und querend. Das ist kaum schwerer wie I-II, aber vielfach brüchig bis sehr brüchig! Für mich die Schlüsselstelle der Ü!
Zum VORGIPFEL weiter geht es immer gratentlang, ein Gratturm wird linksseitig auf schmalem Band gequert (In Gegenrichtung ist der Einstieg unübersichtlich!), zuletzt etwas brüchig zum Gipfel des VG. Dort erfolgt ein recht abrupter, aber willkommener Wechsel von Fels zu Gras.

ASERLESPITZE
Der Abstieg von der Gamplesspitze (VG) erfolgt leicht zur Aserlescharte. Der Aufstieg zur Aserlespitze ist unten ebenfalls grasig, oben mit Schrofen und etwas Felsen durchsetzt und bietet viele Möglichkeiten des Durchkommens (ganz unten einige Trittspuren, dann weglos). Weder Kreuz noch Buch. Beeindruckend ist der Kontrast zur zerklüfteten Nordseite.

KARLEKOPF
Der Gratverlauf nach Osten ist zuerst fast waagrecht, wobei einige lustige Felsbildungen überklettert werden müssen oder teils umgangen werden können (max. II), der unbenannte Zwischengipfel 2276 wird per kurzem Abstecher mitgenommen oder südl. umgangen. Gras führt hinab in die tiefste Einsattelung vor und unschwer erneut in der Flanke rechts des Grates hinauf auf den Karlekopf (kleiner Steinmann)

ABSTIEG
Via NO-Grat über Spuren Richtung "Am Kragen", bald über herrlich kuppiertes Gelände mehr nördlich weglos und hinab zur kl. Loregghütte. Ab da dem markierten Steig folgend zurück ins Rotlechtal und zum AP.

Kurz nach der Rinne, die meinen untereren Aufstieg zum Grünjoch bildete erwischte mich ein erster kleiner Gewitterregenguß, den ich noch unter den Bäumen abwarte, der 2te und heftige, etwa 1 h andauernde begann, als ich eben am Auto ankomme. Glück gehabt! Ich wäre sonst wirklich so was von klitschenass geworden.

FAZIT
Großartige Tour in einsamer Gegend. (4ter Eintrag von 2019 im GB des Aserlekopfes)
Die Fortsetzung der Grate ab Aserelspitze nach Osten und ab Gamplespitze VG nach Norden erfordert stellenweise Kletterei (max II bei geeigneter Routenwahl und Umgehung des IIIer-Steilaufschwungs an der Gamplespitze) und guten Spürsinn. Der Fels ist dabei oft gut, aber nicht überall von gleicher Qualität.
Das Ambiente ist sehr vielfältig. Absolut herrlich sind die Ausblicke.
Wer eine zahmere Variante gehen möchte, begnügt sich mit der Aserlespitze oder dem VG der Gamplespitze ab Aserlescharte oder dem Karlekopf. Gleich daneben gibt es auch noch den tollen Aussichtsberg Loreakopf.


Tourengänger: Nyn


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Kommentare (2)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 8. Dezember 2020 um 11:08
freut mich das es mit der Tour geklappt hat.
Die Runde hat mir damals besonders gut gefallen :-)
VG Andy

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Dezember 2020 um 16:45
Hallo Andy,
Zwischen der Galtbergspitze und dem Loreakopf habe ich auch schon länger Ziele, die mit deinem schönen Bericht neulich über die Kaminlochköpfe wieder "befeuert" wurden. Bin gespannt, ob ich 2021 das ein oder andere realisieren kann

VG, Nyn


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