Überschreitung Loreakopf


Publiziert von JonnyDodd , 12. September 2020 um 20:26.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 3 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:15

Nach längerer Bergabstinenz wollte ich mir zum ersten Mal die nördlichen Lechtaler anschauen.

Los ging es an einem Feldweg kurz nach der Rotlechsäge, an dem man auch sein Auto abstellen kann, weitere Parkmöglichkeiten rechts der Straße. Direkt am Weg ist schon der Loreakopf ausgeschildert. Nun auf langsam steigenden Feldweg oberhalb des Rotlechtals, Mitteregg grüßt von Gegenüber. Nach einem Container geht es ausgeschildert endlich auf einen Wanderpfad, der um den Fuß des Schönbichlkopfs zum Loreggjoch führt. Der Weg hat schon bessere Zeiten gesehen, kann mir aber vorstellen, dass dieser nicht unbedingt überrannt wird, zu lange der Zustieg zum einzigen "bewegten" Ziel dem Loreakopf.

Über eine mühsame Flanke hoch zur Loreascharte und einen kleinen Abstecher zum Sittelehner Kopf, dieser ist in 5min zu erreichen, leichtes Gehgelände. Kurz den weiteren Gratverlauf des Sittelehner runter zu den begrünten Gupfen der Buchhornköpfe angeschaut, laut AVF machbar II-III. Wunderbare Angabe, danke für nichts, denn mehr steht auch nicht dabei. Da ich den weiteren Gratverlauf schlecht einsehen kann und ich noch anderes vorhabe, entscheide ich mich gegen einen Abstieg über diesen Grat. Wenn jemand diesen schonmal gegangen ist, bitte ich um nähere Informationen, wie und wo man diesen senkrechten Abbruch umgehen soll. Zurück zur Loreascharte und unschön schottrig und steil auf dem Wanderweg absteigen, bis man hinüber zu den Pfadspuren zum Tagweidkopf queeren kann. Die Spuren leiten einen fast schon in Wanderweg-Qualität hoch zum Tagweidjoch mit großem Steinmann, von hier über steiles Gras und Schrofen leicht zum Gipfel mit Steinmann, aber noch ohne Buch?!

Nach kurzem Aufenthalt zurück zum Tagweidjoch und den Grat entlang zum Loreakopf. Je näher der Gipfelkörper rückt, desto froher bin ich, dass sich in diesem Fall der AvF nicht ausschweigt, sondern eine konkrete Wegangabe macht.
Den Grat bis vor den Gipfelaufbau, nach rechts queren und über eine Brüchige Rinne und Wandstufen auf den NW-Grat.
In diesem Fall stimmt alles. Die Rinne ist die Schlüsselstelle der Tour, nicht wirklich ausgesetzt aber brüchig ohne Ende. Danach kann man noch spaßig auf wieder festem Fels zum Kreuz hochklettern. Mein alter AvF sagt Kletterei III, der neue II+, ich würde maximal eine II draus machen, so schwer ist das wirklich nicht.

Achja, der Grat bis zum Gipfelaufbau ist wunderbar zu gehen und macht richtig Laune, leider ist dieser nur sehr kurz. Am Grat selbst ist alles Bombenfest, aber man muss kaum mal seine Hände benutzen.

Irgendwie bin ich nach fast einem Monat ohne Bergtour doch sehr erschöpft und verwerfe meinen Plan, den Grat zum "Unheimlichen Kopf" noch zu probieren. Auch hier schweigt sich der AvF aus, er spricht nur von einem plattigen Grat der in II Kletterei in einer Stunde zum Gipfel des "Unheimlichen Kopfs" führt. Auch hier wäre ich um Informationen dankbar, falls jemand schon da droben war, denn das Internet gibt dazu nichts her, scheint wirklich ein sehr weißer Fleck auf der Landkarte zu sein.

Im Abstieg über den Normalweg vom Loreakopf und zum Loreggjoch überkommt mich doch wieder Power und ich beschließe, diese Tour mit einer Komplettumrundung der Aserlegruppe abzuschließen.
Am Loreggjoch nun den Beschilderungen Richtung Nassereith/Anhalter Hütte folgen. Ich bereue meine Entscheidung nicht, denn der Abstieg über das Hainbachtal ist wunderbar, meistens nah am sprudelnden Bergbach und malerische Landschaft dort. Es begegnet mir keine Menschenseele, ist dieser Wanderweg doch wirklich sehr abgelegen.
Nach diesem schönen Weg geht es leider länger über einen Feldweg, der einen zur hinteren Tarrentonalm leitet, jedoch bietet das Heiterwandmassiv linker Hand und die direkt vorausliegende Felsruine des Rudiger tolle Landschaftsbilder.

Endlich an der wirklich in einem malerischen Tal liegenden Hinteren Tarrentonalm angelangt, wird der Weg in Richtung Mitteregg wieder interessanter, dieser führt immer am oberen Rotlechtal entlang. Hier begegnen mir doch tatsächlich einige Leute, wird dieser Weg wohl als Hüttenzustieg zur Anhalter Hütte verwendet. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreicht man wieder den Fahrweg Richtung Rotlechsäge, doch dieser zieht sich noch ein wenig.
Dafür, dass ich doch recht erschöpft war, hab ich dann doch noch eine Gewalttour hingelegt, immerhin hab ich diesen Weg dann mal gesehen, denn ich denke nicht, dass mich noch eine Interessante Tour ins Tegestal führen wird.
Nach der Umrundung ist wohl bald die Überschreitung der Aserlegruppe fällig, ich freu mich schon!

Tourengänger: JonnyDodd


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